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Die verschwundene Frau

Die verschwundene Frau

Titel: Die verschwundene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Contreras an, er solle von der Tür weggehen, und sprintete selbst den Flur hinunter zur Kellertreppe. Auf dem Boden sah ich ein rotes Licht auf der Suche nach mir hin und her huschen. Einen wahnsinnigen Moment lang glaubte ich, das sei ein weiteres Altarlicht. Dann hörte ich einen Schuss. Baladine hatte also ein Nachtsichtgerät. Ich bekam es so sehr mit der Angst zu tun, dass ich durch die Schwingtür in die Küche stürzte, Peppy hinter mir her. Im Licht der Straßenlampe fand ich die Treppe und stolperte sie so schnell hinunter, dass ich über meine eigenen Füße fiel und schließlich ganz unten landete. Hinter mir hallte ein weiterer Schuss den Flur entlang. Ich betete, dass er weder Vater Lou noch Mr. Contreras getroffen hatte.
    Peppy landete auf mir. Wir rappelten uns hoch und bewegten uns so schnell wie möglich in Richtung Krypta. Hinter mir hörte ich Türen schlagen, als meine Verfolger nach dem Weg suchten, den ich genommen hatte, und dann sah ich den Strahl einer Taschenlampe im Treppenhaus. Endlich hatte ich genug Licht, um zu erkennen, dass ich mich von der Tür zur Krypta wegbewegte. Ich korrigierte meinen Kurs, rief Peppy zu mir und schaffte es, zusammen mit ihr dahinter zu verschwinden. Ich schob gerade den Riegel vor, als ich einen weiteren Schuss hörte.
    Meine Beine zitterten, als ich die Wendeltreppe wieder hinaufkletterte. In der Kirche über mir war es immer noch dunkel, doch als ich oben ankam, sah ich ein Licht über eins der Seitenschiffe wandern. Ich wartete hinter dem Altar und versuchte, mich an den Geräuschen zu orientieren, als ich Baladines Stimme horte.
    »Warshawski? Ich habe den Priester und den alten Mann. Kommen Sie raus. Ihr Leben für das der Männer.«
    »Machen Sie's nicht, Schätzchen«, keuchte Mr. Contreras. »Machen Sie's nicht; holen Sie lieber Hilfe. Ich bin nicht so wichtig, ich bin nur ein alter Mann. Außerdem hätte ich bloß nicht die Tür aufmachen brauchen.«
    Ich bewegte mich geduckt um den Altar herum und zu der alten Kanzel hinüber, auf die ich hinaufkletterte. Von dort aus sah ich, dass das Licht im Seitenschiff von einer Taschenlampe stammte. Das, was dahinter war, konnte ich nicht richtig erkennen, aber Vater Lou und Mr. Contreras schienen aneinander gefesselt zu sein. Einer von Baladines Leuten hatte eine Waffe auf sie gerichtet. Von Mitch war nichts zu sehen oder zu hören.
    »Die Sache geht nur Sie und mich was an, Baladine«, rief ich. »Lassen Sie die Männer los. Wenn sie sicher im Pfarrhaus sind, komme ich raus.«
    Der Strahl der Taschenlampe schwang in meine Richtung. Baladine konnte mich nicht sehen, richtete aber den Strahl auf den Altar.
    »Machen Sie die Kirchentür auf«, sagte er schließlich zu einem seiner Männer. »Und holen Sie Lemour rein, damit der was für sein Geld tut. Der Priester hat Fergus k.o. geschlagen, und die Kirche hier ist zu groß für einen Mann. Versuchen Sie keine Mätzchen, Warshawski: Ich erschieße Ihre Freunde bei der ersten falschen Bewegung, die Sie machen.«
    Der Mann, mit dem er gesprochen hatte, fummelte an dem schweren Schloss herum. Ich wusste nicht, was ich als nächstes tun sollte. Peppy jammerte von unten, und Baladine sagte mit verärgerter Stimme, er habe gedacht, sie hätten den verdammten Hund erschossen. Offenbar sah er Peppy nicht. Er selbst stand hinter einer Säule, sonst hätte ich einen Schuss auf ihn riskiert.
    »Gibt's denn hier drin nirgends ein Licht?« Das war Lemours Stimme. »Wozu brauchen Sie mich, Boss? Soll ich diese verdammte Warshki für Sie finden? Machen Sie das Licht an, dann haben wir sie sofort. Drabek, gehen Sie nach hinten und suchen Sie nach dem Lichtschalter. Ich behalte den Altar im Auge.«
    Während Lemour seine Anweisungen gab, schlüpfte ich aus der Kanzel. Ich war hinaufgeklettert, weil ich von dort aus jeden Angreifer niederstrecken konnte, aber dann war mir klar geworden, dass das ein ziemlich dummes Versteck war, denn während ich mich von dort oben verteidigte, würden sie alle meine Freunde erschießen, und irgendwann würden mir die Kugeln ausgehen, und ich würde ebenfalls das Zeitliche segnen. Ich ging auf Hände und Knie und kroch das Mittelschiff bis zu den ersten Kirchenbänken hinunter. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass meine Waffe gesichert war, steckte ich sie in eine Tasche meiner Jeans und bewegte mich auf dem Boden auf Baladine zu. Am liebsten wäre es mir natürlic h gewesen, wenn Peppy bei der Kanzel geblieben wäre, doch sie folgte

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