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Die verschwundene Frau

Die verschwundene Frau

Titel: Die verschwundene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Himmel, als wir wieder in die Stadt kamen. Es war also noch genug Zeit, um zum Trianon Hotel zu fahren und die Sache mit Lacey zu überprüfen. Ich wusste, dass Mary Louise mit ihrer Meinung, jegliche Beschäftigung mit den Belangen von Global würde zwangsläufig zu einer Katastrophe führen, recht hatte, aber ich musste einfach herausfinden, ob die Leute von dem Unternehmen mich absichtlich in eine Falle locken wollten. Also setzte ich Mr. Contreras und die Hunde vor unserem Haus ab und lenkte den Wagen in Richtung Süden, zuerst zu meinem Büro, wo ich rasch einen Brief formulierte, der mir die Befugnis verschaffte, Nachforschungen anzustellen, und dann weiter zur Gold Coast.
    Der Portier des Trianon schickte mich zum Leiter des Sicherheitsdienstes, der gerade da war, um die Dienstpläne für die folgende Woche zu überprüfen. Als ich das Büro betrat, konnte ich mein Gluck kaum fassen. Frank Siekevitz war nach dem Tod meiner Mutter als Berufsanfänger ein Jahr lang zusammen mit meinem Dad Streife gefahren. Da es in Chicago überall kleine ethnische Inselchen gab, hatte Siekevitz sich gern an die Fersen eines Mentors namens Warshawski geheftet. Deshalb freute es ihn doppelt, mich zu sehen -wir verbrachten eine halbe Stunde damit, uns nicht nur gegenseitig über das zu informieren, was sich in unserem Leben ereignet hatte, sondern auch damit, die Situation in Polen zu diskutieren.
    »Du hast doch nicht etwa deine große Diamantentiara bei unserem Empfang für den französischen Präsidenten verloren, oder, Vicki?« fragte er mich mit einem Augenzwinkern.
    Ich hatte völlig vergessen, dass die Kollegen meines Vaters mich alle mit dem Spitznamen ansprachen, den ich hasste. »Nein, leider nicht. Ich bin Privatdetektivin.«
    »Ja, das bringt Geld. Gut, dass du dich dafür entschieden hast. Und außerdem ist das auch nicht so gefährlich wie bei der Polizei. Ich bin viel zufriedener, seit ich für einen privaten Sicherheitsdienst arbeite.«
    Ja, genau so sah mein Leben aus: Ich kannte keine Geldsorgen und konnte mich immer und überall sicher fühlen. Ohne große Umschweife erklärte ich Frank, dass Global mich angeheuert hatte, Lucian Frenada daran zu hindern, dass er den großen Star des Unternehmens belästigte, und ich mich fragte, wie schlimm diese Belästigung tatsächlich war. Nachdem Siekevitz mit dem Portier gesprochen hatte, sagte er mir, Frenada sei lediglich einmal dagewesen, am Donnerstag. Lacey hatte ihn in ihre Suite mitgenommen, wo er über eine Stunde geblieben war. Er hatte zweimal angerufen, und sie hatte die Telefonate beide Male entgegengenommen. Das ließ sich leicht aufgrund der Liste nachweisen, die in der Telefonzentrale für den Fall eventueller Belästigungen geführt wurde.
    Siekevitz ließ mich sogar einen Blick in diese Liste werfen - er wusste, dass mein Vater das so gewollt hätte. »So klein warst du gar nicht mehr, Vicki, als ich dich kennengelernt habe. Da hast du schon im High-School-Team gespielt. Ja, ja. Tony war wirklich stolz auf dich. Ihm würde es gefallen, wenn er wüsste, dass du in seine Fußstapfen trittst.«
    Ich lächelte müde, weil ich mir nicht vorstellen konnte, was mein Vater tatsächlich über das Leben denken würde, das ich heute führte, und beugte mich über die Liste. Teddy Trant rief jeden Tag an. Manchmal sprach Lacey mit ihm, dann wieder sagte sie der Dame in der Zentrale, sie solle ihm ausrichten, sie sei im Fitnessstudio. Regine Mauger, die Klatschkolumnistin des Herald-Star, war die einzige Person, deren Anrufe sie nie entgegennahm. Das stimmte mich ein wenig schadenfroh.
    Als ich fragte, ob ich selbst mit Lacey reden könne, schüttelte Siekevitz bedauernd den Kopf. »Die Dreharbeiten haben noch nicht begonnen, da ist sie ein paar Tage nach Kalifornien gefahren. Soweit ich weiß, kommt sie am Donnerstag zurück. Natürlich hat das Studio die Suite weiter für sie reservieren lassen. Sie kostet nur achttausend Dollar die Woche. Für Hollywood-Verhältnisse ist das nicht viel.«
    Dann unterhielten wir uns noch eine Weile über sein Privatleben. Nein, er hatte nie geheiratet. Wahrscheinlich, so sagte er, hatte er einfach nie die richtige Frau kennengelernt. Schließlich begleitete er mich zum Eingang, wo ich dem Portier für seine Mühe einen Zehner gab. Ich ging durch den Park zu meinem klapprigen Wagen, den ich lieber nicht direkt vor dem Hotel abgestellt hatte.
    Während ich durch die Dämmerung heimfuhr, dachte ich verärgert darüber nach, dass Alex

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