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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Also soll Pomfrey doch auch einen anderen finden, der sie zu ihm führt. Oder besser noch, soll er sie doch gleich selber holen.«
    Jim zögerte. Haji hatte recht und als er sich diese unerfahrene Crew und ihren betrunkenen Kapitän, dessen zweifelhaften Fähigkeiten er Mildred Whimpelhall anvertrauen wollte, noch einmal genau ansah, geriet sein Entschluss ins Wanken. Sie war so jung und verletzlich. Er war sich zwar sicher, dass LeBouef ein zu berechnender Geschäftsmann war, als dass er Geld verschwenden und ihm bezahlte Mörder durch eine riesige, unerforschte Wüste hinterherschicken würde. Doch das bedeutete nicht, dass ein ehrgeiziger Kopfgeldjäger nicht mal sein Glück auf eigene Faust versuchen könnte.
    »Hör mir zu«, drängte Haji weiter. »Dann muss sie eben eine Woche oder so in einem eleganten Hotel herumsitzen und warten. Wäre das denn so schlimm?«
    Nein. Das wäre es nicht.
    »Ja! Ja, das wäre es!«
    Beim Klang der wütenden Frauenstimme fuhren beide Männer herum und erblickten Mildred Whimpelhall, die über die Ausrüstungskisten auf sie zu kletterte. Das Mädchen musste Ohren haben wie eine Fledermaus.
    »Ah, Miss Whimpelhall«, rief Haji und sein Gesicht glättete sich. »Ich bin mir sicher, wenn Sie verstehen würden, was hier auf dem Spiel steht, würden Sie Mr Owens nur allzu bereitwillig von seiner Pflicht entbinden.«
    »Ich verstehe es
ganz genau
!«, protestierte sie und blieb auf einer Kiste neben dem Jungen stehen, der noch immer emsig, aber erfolglos versuchte, das Großsegel zu hissen. »Ich weiß, was hier auf dem Spiel steht und Mr Owens’ Probleme sind
nichts
im Vergleich zur Dringlichkeit meiner Situation.«
    Hajis Blick wurde hart. »Auch, wenn es um sein Le...«
    Jim packte ihn am Arm und schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf. »Hören Sie mal, Miss«, sagte er. »Es tut mir sehr leid, aber es ist etwas passiert, das ich nicht vorhersehen konnte. Es scheint, als wäre es das Beste für alle, wenn ein anderer Sie nach Fort Gordon brächte. Haji wird einen wirklich guten Führer für Sie aussuchen.«
    »Ich
will
aber keinen anderen«, fauchte sie und wurde blass. »Ich will Sie.«
    Ihre Unnachgiebigkeit überraschte ihn. »Das ist sehr schmeichelhaft, aber ich versichere Ihnen, dass wir jemanden finden werden, der beinahe ...«
    »Ach, zum Teufel«, schrie sie. »Es ist mir völlig egal, ob Sie ein guter Scout oder ein schlechter Führer oder ein mittelmäßiger Was-auch-immer sind. Mir ist nur wichtig, dass
Sie
jetzt hier sind. Es könnte Tage dauern, einen neuen Führer zu finden. Und
so
viel Zeit habe ich nicht.«
    Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie Pomfrey es fertig gebracht hatte, eine derart inbrünstige Leidenschaft in ihr zu wecken, aber er versuchte es trotzdem. »Ich verstehe ja, dass Sie unbedingt zu Ihrem Verlobten wollen, doch hier geht es um Dinge, die ich nicht ändern kann.«
    »Oh doch!
Sie
sind hier.
Ich
bin hier. Die
Crew
ist hier. Sie waren bereit zum Ablegen, bis
der da
aufgetaucht ist.« Sie durchbohrte Haji mit ihrem Blick.
    »Ich bin untröstlich, der Grund für Ihre Enttäuschung zu sein,
Sitt
«, bemerkte Haji merklich ironisch.
    Sie stampfte mit dem Fuß auf und die Kiste, auf der sie stand, geriet gefährlich ins Wanken. Sie bemerkte es nicht einmal. Sie stemmte die Hände in die Hüften und ihre Brust hob und senkte sich rasch vor Erregung. »Jetzt hören Sie mir mal zu. Ich werde nach Fort Gordon aufbrechen. Sofort. Mit Ihnen oder ohne Sie, Mr Owens.«
    »Aber, aber, Miss Whimpelhall. Sie sind sehr aufgebracht«, begann Jim ohne einen blassen Schimmer, wie er weitermachen sollte.
    »Mit Ihnen oder ohne Sie«, wiederholte Ginesse. Sie wirbelte herum und deutete gebieterisch auf den Kapitän, der sich eine Auszeit davon gönnte, seine lustlose Crew anzubrüllen, um stattdessen mit wachsendem Interesse ihre Auseinandersetzung zu beobachten. »Sie, Kapitän. Verstehen Sie Englisch?«
    »Ja«, gab er zu.
    »Kennen Sie jemanden, der gewillt wäre, mich nach Fort Gordon zu bringen?«
    »Nein«, er schüttelte heftig den Kopf. »Das ist sehr weit durch sehr schlimmes Land. Nein.«
    Jim entspannte sich. Er hatte überhaupt nicht bemerkt, wie jeder Muskel in seinem Körper sich verkrampft hatte.
    »Könnten Sie vielleicht jemanden auftreiben, der es für, sagen wir mal, fünfzig Britische Pfund tun würde?«
    Der Kapitän hörte sofort auf, den Kopf zu schütteln. Er blinzelte und starrte zu ihr hinauf. »Die Tochter meines Cousins ist

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