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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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in meiner Hosentasche“, bot Clarence an. „Es wird unschön werden, oder?“
    Ich nickte. „Vielleicht wollen Sie das lieber nicht miterleben.“
    „Nein. Wenn er weg ist, dann muss hier jemand aufräumen“, sagte er mit einem traurigen Lächeln.
    „Sie müssen nicht hierbleiben. Ich habe Freunde, die würden Ihnen helfen, eine Wohnung in Florida oder so zu bekommen. Irgendwo, wo es Ihnen gefällt.“
    „Ich gehe nirgendwohin.“ Halbherzig hob er die Hände, als wolle er den Gedanken verscheuchen. „Das habe ich Ihnen schon einmal gesagt. Ich gehöre zum Haus. Und Sie zeigen ihm, wo es langgeht, Doc.“
    Am liebsten hätte ich ihn umarmt, aber ich hätte es nicht gewagt, ihn darum zu bitten, sich herabzulassen, sich von einem Vampir umarmen zu lassen. Ich konnte nicht verstehen, warum er sich die Chance, in die Freiheit hinauszumarschieren, entgehen ließ. Nie habe ich das Verhalten von Leuten verstanden, die lieber in ihren Häusern hocken blieben, anstatt vor Tornados oder Hochwasser zu fliehen. Vielleicht hatten sie Angst vor Veränderung. Oder sie verleugneten die Tatsache, dass sie sterblich waren. Was auch immer der Grund sein mochte, Clarence schien ihre Ich-bleibe-hier-Mentalität zu teilen, und ich wusste, dass ich ihn nicht davon abbringen konnte. Er musste mir versprechen, im Wachhäuschen zu bleiben und sich nicht vor Sonnenaufgang blicken zu lassen. Ich sah ihm nach, wie er im Labyrinth verschwand. Dann ging ich zum Haus.
    Nachdem das herrschaftliche Gebäude wochenlang voller Fangs und Cyrus’ menschlichen Groupies gewesen war, wirkte es jetzt einfach leer. Offensichtlich hatte er noch nicht die Zeit gefunden, die vielen Lieblinge zu ersetzen, die bei dem Fest draufgegangen waren.
    Aber die Wachen waren noch da. In dem Moment, als ich die große Flügeltür öffnete, die zur Eingangshalle führte, brach ein Höllenlärm los.
    In der Mitte des Foyers warteten zwei Bodyguards auf mich. Zweifellos hatten sie mich dabei beobachtet, wie ich mit Clarence im Garten gesprochen hatte, denn es kam Verstärkung – und zwar jede Menge – die Treppe herunter. Hinter mir gingen die Türen zum Garten auf.
    Ich drehte mich um, und vor mir standen Nathan und Max. Zuerst war ich erleichtert, dann hatte ich Angst. Ich bin gerettet, dachte ich. Dann: Wir sind alle so gut wie tot.
    „Du brauchst keinen Kaffee zu machen, wir werden nicht lange bleiben“, kündigte Max mit einem breiten Grinsen an.
    „Verschwinde, Nathan“, schrie ich, während ein Wachposten mich erwischte. Er hielt mich mit den Händen an der Schulter fest. Ich griff nach den Unterarmen des Mannes und fiel zurück. Dabei warf ich ihn über meinen Körper, während ein weiterer Posten auf mich zukam. Im Nu sprang ich wieder auf die Füße und schlug dem nächsten mit den Ellenbogen voller Wucht ins Gesicht. Das Blut schoss ihm aus der gebrochenen Nase, er konnte es auch nicht mit den Händen, die er vors Gesicht schlug, stoppen. Ich boxte ihm in den Schritt. Als er sich vornüber beugte, griff ich nach seinen Schultern und rammte seinen Kopf gegen mein erhobenes Knie. Schlapp fiel er daraufhin zu Boden.
    Ich sah mich nach Max und Nathan um. Max hatte einen Posten niedergeschlagen und benutzte eine Pistole, um einen weiteren außer Kraft zu setzen. Einer unserer Gegner hatte Nathan in eine Ecke gedrängt und bedrohte ihn mit einem Pflock. Er versuchte ihn abzuwehren, aber bei der Bewegung landete er in seiner Schulter.
    „Nein!“ Ich spurtete zu ihm hin. Danach spürte ich, dass mich jemand von hinten festhielt. Ich hatte es eilig, zu Nathan zu kommen, also schubste ich den Widersacher, sodass er gegen die Mauer flog. Er sank in sich zusammen wie eine Stoffpuppe.
    Ich kam bei Nathan an, als er sich den Pflock aus der Schulter zog und ein Schwall Blut herausquoll. Die Wache holte einen weiteren Pflock aus ihrem Gürtel und ging wieder auf Nathan los, aber ich konnte sie stoppen. Ich bleckte meine Reißzähne, noch bevor ich überhaupt bemerkt hatte, dass ich mich verwandelt hatte. Wenn Nathan nicht nach mir gerufen hätte, hätte ich den Typen in den Hals gebissen.
    „Warum lässt du sie nicht?“
    Max und Nathan hielten inne, als sie diesen Satz hörten. Ich ließ den Wachposten los und drehte mich um.
    Cyrus kam durch die offene Tür aus seinem Arbeitszimmer. Sein Haar war nur zum Teil zu einem Zopf gebunden und sein pelzgefütterter Morgenmantel schien ihm zu groß zu sein. Dunkle Ringe unter seinen Augen ließen ihn noch blasser

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