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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Leben befinden. Der einzige Mensch, der über mein Leben bestimmt, bin ich.“
    „Das respektiere ich. Aber das ändert nichts an der Sache.“
    Ich seufzte. Er würde nie nachgeben, das wusste ich. In fünf Tagen würden wir Todfeinde sein, und ich hatte ihn bisher immer nur als Freund gesehen. Ein unglaublich rührender, ziemlich ruppiger Freund, aber der einzige, den ich hatte.
    Über diese traurige Tatsache wollte ich heute Abend nicht weiter nachdenken.
    Nathan wusch zu Ende ab, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Als der letzte Becher auf dem Trockengestell stand, wischte er sich die Hände ab. Ich gab ihm meinen Becher mit einem dummen Lächeln, er beantwortete es mit einer gehobenen Augenbraue und stellte den Becher in die Spüle. „Wie wäre es mit einem Drink? Einem richtigen diesmal?“
    „Ich könnte auf alle Fälle einen vertragen.“ Ich folgte ihm ins Wohnzimmer, wo er mir bedeutete, ich solle mich hinsetzen.
    Er nahm ein riesiges Buch aus einem der Regale und schlug es auf. Es war innen hohl und verbarg einen Flachmann.
    „Ich dachte, du seist ein Bücherwurm, aber in Wirklichkeit bist du Alkoholiker.“ Ich gähnte. „Also ist der Bücherladen nur dazu da, deine Schwarzbrennerei zu tarnen?“
    Er gab mir die Metallflasche. „Scotch. Dreißig Jahre alt. Ich verstecke nur das gute Zeug.“ Mit einem Nicken forderte er mich auf, zu trinken. „Ziggy bedient sich am Schrank mit den Flaschen und füllt die Reste wieder mit Wasser auf. Er glaubt, ich hätte es noch nicht bemerkt.“
    Ich nahm einen vorsichtigen Schluck. Der Whisky war weich und wärmte mich sofort, fast so wie das Blut, das ich gerade getrunken hatte.
    Meine Gedanken drehten sich um die unbekannte Frau auf dem Foto. Es war offensichtlich ein Hochzeitsfoto. Aber Nathan trug keinen Ring. Er hatte noch nicht mal einen hellen Streifen auf dem Finger. Na, das ist ja ein blöder Gedanke, dachte ich bei mir. Er kann ja auch gar nicht hinaus in die Sonne gehen.
    Ich musste einen Weg finden, um auf dieses Thema zu kommen. Ich musste mir eine unschuldige Frage ausdenken, damit er zu reden anfing und mir die ganze Wahrheit erzählte.
    Nathan setzte sich auf die Couch neben mich; dabei berührte er mich an meiner Hüfte. Ich bewegte mich nicht, und er rührte sich auch nicht.
    „Bist du nicht manchmal einsam?“ Es schien die beste Art und Weise, das Gespräch anzufangen.
    Darüber hinaus war es eine ungemein persönliche Frage, von dem Ausdruck in Nathans Augen zu urteilen. Er griff den Flachmann und nahm einen tiefen Schluck. „Nein. Ziggy ist ja da, und wenn er nicht zu Hause ist, bin ich gern allein.“
    „Ich meine, wird man nicht durch diese ewige Unsterblichkeit einsam?“ Ich nahm ihm die Flasche aus der Hand, weil ich mir überlegte hatte, den sauren Nachgeschmack mit einem weiteren Schluck von dem Zeug herunterzuspülen.
    „Na, nach dem ersten Jahrzehnt oder so scheint die Zeit zu fliegen. Ich muss zugeben, ab und zu wird es langweilig. Und ja, auch einsam, glaube ich. Besonders wenn ich lese, dass jemand seinen einhundertachten Geburtstag oder so feiert. Dann wird mir klar, dass ich richtig, richtig alt bin. Nur werde ich nicht älter.“ Er lachte ein wenig und sah zu mir herüber. „Das ergibt keinen Sinn für dich, oder?“
    „Doch, schon“, versicherte ich ihm. „Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich schon ein wenig angetrunken bin.“
    Er lächelte traurig. „Es ist schwer zu glauben, dass ich irgendwann die einzige Person sein werde, die sich daran erinnert, wie es war, zu meiner Zeit gelebt zu haben. Sicher, die Leute werden sich an die wichtigsten Ereignisse erinnern. Oder sie stehen in Geschichtsbüchern. Aber nur ich kann mich daran erinnern, wie teuer Eier und Milch 1953 waren. Ich bin der Einzige, der sich daran erinnert, wie die Brombeermarmelade von Mrs. Campbell schmeckte; und nur ich weiß noch, dass es wirklich einmal eine Mrs. Campbell gab.“
    Ich hatte keine Ahnung, wie alt mein Meister war. Hatte Cyrus zu viele dieser einsamen Jahre überstehen müssen? War er deshalb so versessen darauf, einen Gefährten zu haben? Mein Herz wurde mir bei diesem Gedanken schwer, und ich war überrascht, ihm gegenüber dieses Gefühl zu haben. „Dann ist es einleuchtend, dass du jemanden finden möchtest, mit dem du zusammen bist, wenn alle um dich herum, die du liebst, sterben.“
    Er nickte. „Ich nehme es an. Aber ich hatte dieses Gefühl schon lange nicht mehr. Vielleicht liegt es daran, dass Ziggy noch so jung

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