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Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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meine Heldinnen. Ich, die ich mit den Idolen Buffy, Sydney Bristow und Ellen Ripley aufwuchs, könnte dann ja vielleicht zur Schule gehen und mich dazugehörig fühlen. Ich hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass das Realität werden würde. Denn so etwas geschah nicht, nichts davon war möglich. Nichts. Alles hatte in der Nacht begonnen, in der Emily Cooke gestorben war. Die Nacht, in der sie ihr Haus verlassen hatte und gestorben war, war dieselbe Nacht gewesen, in der mir all diese Dinge zu widerfahren begonnen hatten.
    Da kam mir plötzlich ein Gedanke. Ein seltsamer, völlig verrückter Gedanke. Was, wenn die Art und Weise, wie ich mich gerade benahm, die Art und Weise gewesen war, wie Emily Cooke sich immer benommen hatte? Ich wusste nicht viel mehr von ihr, als dass sie hübsch und beliebt gewesen war und Selbstvertrauen ausgestrahlt hatte. War es möglich, dass Emily Cooke… irgendwie in mir war? Vielleicht ihr wütender Geist, der mich benutzen wollte, um den Mord an ihr zu rächen? Im Grunde genommen hatte ich mich gefühlt, als hätte eine neue Emily von mir Besitz ergriffen. Und in der Nacht zuvor hatte ich zweimal ganz deutlich gespürt, wie ein unsichtbares Etwas genau vor mir geschwebt war und mich beobachtet hatte. Vielleicht war das ein ziemlich abwegiger Gedanke, aber sie war nun einmal nur ein paar Straßen entfernt gestorben, und wir hatten nun einmal denselben Namen. Und ich turnte, bitte schön, herum, als wäre ich das neueste Mitglied des Cirque du Soleil. Da waren Geister vielleicht auch nicht so weit hergeholt. Falls die Anwesenheit der Person, die ich fühlte, nicht Emily C. war, dann weiß ich auch nicht, was das zu bedeuten hatte. Diese Theorie erregte mich jedoch noch mehr als diejenige, dass ein Geist mich wie ein Puppenspieler dirigierte. Ich saß auf meiner Bettkante, wiegte den kleinen gefütterten Snoopy auf meinem Schoß hin und her und starrte eine Ewigkeit lang auf den Boden, während all diese widersprüchlichen Gefühle und Gedanken in meinem Kopf herumschwirrten, und ich versuchte zu begreifen, was los war und wie ich mit der Situation umgehen sollte. Die Uhr zeigte 6 . 14 Uhr an. Ich war eine Stunde früher als sonst aufgewacht und konnte nicht hierbleiben, gefangen in meinem Zimmer und in Gedanken an die bizarre letzte Nacht. Ich musste raus und etwas Normales unternehmen. Ich duschte und zog eine Jeans und mein weitestes Kapuzenshirt an, bevor irgendjemand sonst im Haus wach wurde. Dann stopfte ich Dawns verknitterte Sachen und ihre kaputten Stiefel in meinen Schrank. Es waren ihre Klub-Klamotten, weshalb ich hoffte, sie würde sie nicht sofort vermissen. Ich zog den verschmierten Überzug vom Kissen ab und steckte ihn in den Wäschekorb im Gang. Als der Wecker im Zimmer meines Vaters und meiner Stiefmutter ausgeschaltet wurde und ich hörte, wie Dawn in ihrem Zimmer aufstand, warf ich mir meinen Rucksack über die Schulter, verließ das Haus und machte mich auf den langen Fußmarsch in die Schule.
    » Wo warst du heute Morgen? «
    Ich beugte mich über mein Tablett mit dem dampfenden, zu lange gebratenen Lendensteak und schob mit meiner Plastikgabel die geriffelten Karotten herum. Megan knallte ihre Bücher auf den Esstisch neben mir und setzte sich. » Hey « , murmelte ich und schob mir anschließend eine Gabel voll Karotten in den Mund. Ich konnte Megan nicht in die Augen sehen– nicht nach dem, wie ich mich benommen hatte. Noch dazu, ohne zu wissen, was diese enorme Stimmungsschwankung hervorgerufen hatte, damit ich es ihr wenigstens erklären konnte.
    Der Speisesaal war ringsherum von Stimmen erfüllt. Ich sah von meinem Tablett auf. Jungen und Mädchen saßen an ihren Tischen, aßen, lachten und schwatzten. Nun ja, zumindest einige von ihnen. An manchen Tischen gab es auch Jugendliche, die aussahen, als würden sie niemals wieder lachen. An einer Pinnwand in der Nähe der Cafeteria war hastig eine kleine Gedenktafel für Emily Cooke zusammengestellt worden. In der Mitte befand sich ein Foto von ihr, das von Gedichten und Briefen, die ihre Freunde geschrieben hatten, umsäumt war. Die Cafeteria schien leerer als sonst zu sein. Ich vermute, dass einige beschlossen hatten, zu Hause zu bleiben. Finger schnippten vor meinem Gesicht herum, und widerwillig wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Megan zu. Ich konnte ihrem Blick, ihrer gerunzelten Stirn und ihren schmalen Lippen jedoch nur eine Sekunde lang standhalten, bevor ich wieder in mich zusammensackte.
    » Im

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