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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Augenblick noch nicht«, sagte sie. »Allerdings entwickelt ein Kriminallabor in Kalifornien gerade einen Prozess der In-situ-Vermehrung.«
    Jin konnte jetzt endgültig nicht mehr an sich halten. »Man trägt die Zellen auf beschichtete Objektträger auf, und dann führt man mit Hilfe einer Spezialausrüstung die PCR auf dem Objektträger durch. Man muss also zuvor die DNA nicht mehr extrahieren, verstehen Sie? Dabei geht ja bisher eine ganze Menge verloren.«
    »Die In-situ-Methode wurde bisher in anderem Zusammenhang bereits bei Gewebeproben durchgeführt«, sagte Diane. »Sie ist noch im Experimentierstadium. Sie arbeiten noch an ihrem Einsatz für forensische Zwecke.«
    Garnetts Handy klingelte. Er holte es heraus, schaute sich die Botschaft auf dem Schirm an und steckte es wieder in die Tasche. Dann starrte er lange auf Diane. »Ich nehme an, das alles ist nicht ganz billig.« Garnett blickte dann hinüber zum Sheriff, der sich ja bereits zuvor als großer DNA-Freund erwiesen hatte und dessen Interesse augenscheinlich ebenso geweckt worden war.
    »Nein«, sagte Diane. »Es wird wahrscheinlich nicht billig werden, wenn es denn überhaupt klappt. Wie ich gesagt habe, ist es ja noch im Experimentierstadium.«
    Garnett schien einen Moment lang in sich hineinzuschauen, dann blieb sein Blick an Jins T-Shirt mit der Aufschrift GERICHTSMEDIZINER SCHNEIDEN IMMER GUT AB hängen. Jin besaß zahlreiche T-Shirts für Gerichtsmediziner und Kriminalisten, auf denen mehr oder weniger witzige oder doppeldeutige forensische Slogans aufgedruckt waren.
    Während Garnett wie geistesabwesend Jins T-Shirt betrachtete, schien er sich zu einer Entscheidung durchzuringen.
    »Warum versuchen wir es nicht einmal? Wir können auch einen Großteil der Kosten für Ihr County übernehmen, Sheriff.«
    »Ich wäre sofort dabei«, sagte der Sheriff.
    Garnett stand auf. »Ich habe gerade erfahren, dass sie Mayberrys Pick-up an einer Nebenstraße gefunden haben. Er ist leer. Kein Anzeichen für ein Verbrechen, aber Sie müssen ihn sich einmal anschauen.«
    Diane nickte und wandte sich an Neva. »Ich möchte, dass Sie das übernehmen, Neva.«
    Neva blickte Diane mit großen Augen an und wollte gerade etwas sagen, als Garnett ihr zuvorkam.
    »Aber das ist wirklich sehr wichtig.«
    Diane hielt seinem besorgten Blick stand, aber sie konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie sehr seine Worte Neva verletzt hatten.
    »Ja«, entgegnete Diane. »Ich weiß, wie wichtig das ist.«

13
    D iane bemerkte, wie Chief Garnett kurz stehenblieb, bevor er den Raum verließ, als ob er doch noch eine Bemerkung zu ihrer Entscheidung machen wolle, Neva mit dieser Aufgabe zu betrauen. Er zog es dann aber doch vor, zu schweigen. Immerhin hatte er ja höchstpersönlich Neva Dianes Tatortteam zugeteilt. Jetzt konnte er also kaum zugeben, dass er Nevas Fähigkeiten bezweifele. Sie war zwar noch feucht hinter den Ohren und hatte gewisse Schwierigkeiten, mit verwesenden Leichen klarzukommen, aber Diane hatte ihre Qualifikationen geprüft, sie hatte ihre Ausbildung in Tatortanalyse mit guten Noten abgeschlossen.
    Neva raffte ihre Ausrüstung zusammen und rannte in aller Eile hinter Garnett her. Ihr Verhalten war eine seltsame Mischung aus Entschlossenheit und Angst. Jin kehrte fröhlich pfeifend in sein Büro zurück, um von dort aus diese Kriminalisten in Kalifornien anzurufen. Der Sheriff hievte seine schlaksige Gestalt aus dem Stuhl. Er sah plötzlich irgendwie verloren aus.
    »David soll Ihnen etwas über seine Insekten erzählen«, sagte Diane. »Ich möchte, dass Sie verstehen, wie wir den Todeszeitpunkt bestimmen. Wir dürfen uns nämlich nicht nur nach dem Grad der Verwesung richten. Insekten können nur das fressen, was sie auch erreichen können. Wenn sie aber nichts fressen können, wird sich der Verwesungsprozess verlangsamen. Wind und trockenes Wetter können ihn sogar gänzlich stoppen und einen Mumifizierungsprozess in Gang setzen. Die Leichen von Cobber’s Wood wiesen eine Kombination von schwachem Insektenbefall und leichter Mumifizierung auf. Den besten Anhaltspunkt kann uns wahrscheinlich der Lebenszyklus der dort gefundenen Fliegenlarven liefern. Auf diese Weise können wir nämlich erfahren, wann sie die Körper befallen haben.«
    Er schwieg einen Moment, hielt seinen Hut in der Hand und schaute auf den Boden, als sie beide zum »Madenraum« hinübergingen, wie David diesen Teil des Labors gerne bezeichnete.
    »Hier in diesem Gebäude herrschen aber nicht

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