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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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ging Frank durchs Labor und schaute sich die Mikroskope, Schautafeln, Bücher und die anderen Gerätschaften genau an. Als sie mit ihrer Untersuchung begann, kehrte er wieder an den Tisch zurück.
    »Männlich oder weiblich?«
    Diane schaute schweigend zu ihm hoch.
    »Tut mir leid, ich sehe dir zum ersten Mal bei der Arbeit zu, und ich möchte gerne verstehen, was du da gerade tust. Falls ich es auch einmal mit solchen Knochen zu tun haben sollte.« Er grinste.
    »Wenn du solche Knochen findest, dann solltest du einen Anthropologen rufen«, sagte sie. Es verging eine Weile, bevor sie weiterredete. »Es handelt sich um eine Frau. Man kann das am Becken erkennen.«
    Die Knorpel der Schambeinfuge waren etwas abgenutzter als bei den anderen beiden, aber noch nicht genug, um sie einer anderen Alterskategorie zuzuweisen. Alle Opfer waren somit ungefähr gleich alt. Rot hier war eventuell ein bisschen älter, aber vielleicht war sie auch nur aktiver. Die Muskelansätze an ihrem Becken waren entwickelter als die von Blau oder Grün. Interessant.
    Das Gesicht von Rot war orthognat mit einem fast flachen Profil. Ihr Schädelindex – das Verhältnis von Breite zu Länge – war der niedrigste Wert im mongoliden Bereich. Bei ihren Zähnen war eine normale Schlussbissstellung gegeben, aber sie hatte keine schaufelförmigen Schneidezähne. Wie Blau und Grün hatte Rot keine Löcher in den Zähnen. Alle drei waren also mit Fluorid aufgewachsen und regelmäßig zum Zahnarzt gegangen.
    »Sie ist vom asiatischen Typ«, sagte Diane schließlich.
    Frank schielte auf den Schädel. »Wie kannst du das feststellen?«
    »Er gibt da einige Eigenheiten, an denen sich das erkennen lässt, aber hauptsächlich ist das eine Frage der Mathematik. Wir verfügen über Indices, die aus der Vermessung ganz bestimmter Punkte auf dem Schädel erstellt wurden. Diese Indexzahlen lassen sich in unterschiedliche Bereiche aufteilen, die jeweils bestimmten Rassen oder Ethnien zuzuordnen sind. Auch am Rest des Skeletts lassen sich einzelne ethnische Besonderheiten feststellen. Deswegen ist es auch so wichtig, alles äußerst korrekt zu vermessen.«
    »Es muss doch aber heutzutage Computerprogramme geben, die diese Dinge genau berechnen können.«
    »Die gibt es, und ich habe sie auch. Aber die Vermessungen muss ich doch noch persönlich erledigen.«
    »Deine tolle Maschine schafft das noch nicht?«
    »Sie kann nur den Schädel äußerlich vermessen. Alles andere muss ich noch auf die altmodische Weise erledigen und dann die Werte in den Computer eingeben. Der erstellt mir schließlich eine äußerst detaillierte mathematische Beschreibung der drei Skelette, die ich dann Sheriff Braden übergeben kann.«
    »Diese Knochen sehen richtig schön und sauber aus«, sagte Frank.
    »Raymond …« Sie brach mitten im Satz ab. Sie erinnerte sich an die Autopsie, seine gute Laune, seine Kompetenz und sein Interesse an allem, was er tat. »Raymond Waller, Lynn Webbers Assistent, hat sie gereinigt.«
    »Bist du in Ordnung?«
    Diane bemerkte Franks besorgten Blick, und ihr fiel ein, dass er ja noch gar nichts von Raymonds Schicksal wusste. »Er ist heute gestorben – er wurde ermordet.«
    »Ist das der Tatort, den dein Team gerade untersucht?«
    Diane nickte.
    »Da muss es doch einen Zusammenhang geben – wenn er es gerade mit diesen Leichen zu tun hatte.«
    »Vor allem, wenn man bedenkt, dass einer der Männer, die die Leichen fanden, auch ermordet wurde und der andere verschwunden ist.«
    Frank starrte sie eine ganze Zeit lang an. Jetzt, da sie das alles laut ausgesprochen hatte, schien ihr es kaum mehr möglich, an ein zufälliges Zusammentreffen zu glauben, obwohl ihr Garnetts Theorie eigentlich eingeleuchtet hatte, dass Raymonds Mord etwas mit seiner Baseball- Sammlung zu tun habe.
    Aus Franks Blick konnte sie schließen, dass auch er nicht an einen Zufall glaubte. Aber Frank glaubte nie an Zufälligkeiten. In seiner Welt hing alles mit allem zusammen; man musste nur die logische Abfolge von Ursache und Wirkung berücksichtigen, dann würde man schon dem Schmetterling auf die Schliche kommen, mit dessen Flügelschlag alles begonnen hatte.
    »Das alles ist ja äußerst interessant. Und du bekommst jetzt auch noch Anrufe und E-Mails, die mit diesen Morden zu tun haben?«
    »Ich weiß nicht, ob sie damit zu tun haben. Weder der Anrufer noch die E-Mails haben sie erwähnt.«
    »Ich lasse die E-Mail morgen zurückverfolgen.«
    »Garnett hat das auch vor, glaube

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