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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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minutenlang telefonieren müsse, wenn man sie aufspüren wolle, ist nur ein dramaturgischer Trick in den Kriminalfilmen, damit die Polizei den Täter nicht zu schnell ermittelt.« Frank zog einen Stuhl an Dianes Schreibtisch heran und setzte sich. »Telefonunternehmen können schon seit über zwanzig Jahren ein solches Gespräch in ein paar Sekunden zurückverfolgen.«
    »Du machst Witze.«
    »Nein, überhaupt nicht. Man muss nur wissen, an wen man sich bei einer solchen Telefonfirma wenden muss. Ich habe die örtliche Polizei gebeten, einmal bei dieser Adresse nachzuschauen, aber ich denke mal, dass unser Freund längst über alle Berge ist.«
    »Ich wusste gar nicht, dass es bei uns noch Telefonzellen gibt.«
    »Ein paar wenige, aber sie verschwinden immer mehr. Also, was hat dieser Typ nun gesagt?«
    »Nicht viel.«
    Diane erzählte das Gespräch fast wörtlich nach. Sie schaute Frank an, während sie redete. Er saß etwas nach vorne gebeugt auf seinem Stuhl, die Ellenbogen auf den Knien und mit lose gefalteten Händen und hörte ihr aufmerksam zu. Seine dunklen, von ersten grauen Strähnen durchzogenen Haare wirkten unter den Lichtern ihres Büros fast stahlgrau. Sie fand, dass er in seinen Blue Jeans und seinem weißen Hemd mit den bis kurz unter die Ellenbogen aufgekrempelten Ärmeln richtig gut aussah. Frank schien ihr tatsächlich mit seinen blaugrauen Augen zu lauschen – er hatte sie so sehr verengt, dass sie regelrecht zwischen seinen Lidern hervorfunkelten. Er war nur einige Wochen weg gewesen, aber es kam ihr jetzt gerade wie Monate vor. Sie war wirklich froh, dass er endlich zurück war.
    »Glaubst du, er ist der Täter?«, fragte er schließlich.
    »Ich weiß es nicht. Er hat sich eigentlich nicht speziell auf diese Morde bezogen. Er hat nur allgemein auf die Gerechtigkeit angespielt, die es herzustellen gelte. In letzter Zeit haben viele Leute gegen das neue Kriminallabor in unserem Museum protestiert.« Diane hob die Hände in die Höhe. »Vielleicht habe ich mir auch durch diesen Auftritt im Fernsehen einen Stalker eingehandelt.«
    »Du brauchst mal ein bisschen Ruhe.«
    »Sieht man das?«
    »Ich wollte es eigentlich nicht erwähnen.«
    »Du hast es aber gerade getan.«
    »Nein. Ich sagte nur, dass du ein bisschen Ruhe brauchst.« Er schenkte ihr ein breites Lächeln.
    »Der Schlüssel zur Lösung dieses Falles ist die Identifizierung der Opfer. Ich muss noch die restlichen Knochen untersuchen.«
    »Soll ich dir Gesellschaft leisten und dich dann heimfahren?«
    »Du musst nach deiner Rückkehr aus San Francisco doch erschöpft sein.«
    »Gibt es denn in deinem Büro in diesem schmucken Labor dort oben kein bequemes Sofa?«
    »Doch. Aber…«
    »Na also. Problem gelöst. Erst gehen wir eine Kleinigkeit essen, und dann identifizieren wir das Skelett – ich wollte schon immer lernen, wie man so etwas macht. Schlüsselbeine erkenne ich inzwischen ja recht gut. Ich wette, ich kann sogar das rechte vom linken unterscheiden.«

    Erst einmal rief Diane aber David an. »Wie geht es bei euch voran?«
    »Alles in Ordnung. Ich habe ein paar Bilder von den Gaffern draußen vor der Tür machen können.«
    »Gut für dich.«
    »Aber jetzt im Ernst: Wir haben einen Geheimschrank gefunden.«
    »Das gibt’s doch nicht. Einen Geheimschrank?«
    »Er befand sich ganz in der Nähe des Wandschranks und hatte als Tür ein Bücherregal vorgeblendet. Du kannst dir vorstellen, was uns durch den Kopf ging, als wir ihn öffneten.«
    »Eine schöne Sammlung von Fingerabdrücken.«
    »Daran hatten wir tatsächlich gedacht.«
    »Und, was war drin?«
    »Seine Sammlung von Andenken an die alten Negro Leagues, die Baseball-Ligen der Schwarzen, als in diesem Sport noch Rassentrennung herrschte. Er wollte sie wohl vor Einbrechern verbergen. Weißt du, dass er tatsächlich einen Schläger besitzt, den Josh Gibson signiert hat, der schwarze Babe Ruth? Der hat in seiner Karriere über neunhundert Home-Runs erzielt, vierundachtzig davon allein in einer Saison. Ich hielt sogar einen von ›Satchel‹ Paige signierten Ball in der Hand. Es ist unglaublich, was dieser Junge für Sachen besaß.«
    »Glaubst du, es war ein Einbruch, der aus dem Ruder lief?«
    »Das glaubt zumindest Garnett.«
    »War Raymond gefesselt wie Chris Edwards?«
    »Nein. Nur Haare, Gesicht und Brust waren nass. Mit dieser Tatsache kann Chief Garnett allerdings erst einmal nichts anfangen.«
    »Höre ich da einen Anflug von abweichender Meinung in deiner Stimme? Gibt

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