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Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Knickstellen mit den Knotenwindungen in Einklang zu bringen und die roten abgenutzten Teile dorthin zu plazieren, wo sie auf beiden Seiten von gutem Seil gestärkt werden würden. Aber selbst nach vielen Versuchen gelang es ihr nicht, die roten und grünen Markierungspunkte den Windungen des Trompetenknotens anzupassen.
    Dieser erste Fehlschlag steigerte aber nur noch ihre Entschlossenheit. Okay, die Knickstellen sind die Windungen der Knoten – oder … die Stelle, wo das Seil um einen Gegenstand gewickelt war. Und wo kommen die Scheuerstellen her – haben sie an einem Gegenstand gerieben – oder gar aneinander? Diane holte eine Handvoll farbiger Gummibänder aus der Schublade und warf sie auf den Tisch neben das Experimentierseil.
    Zuerst lokalisierte sie jede grüne Knickstelle ohne rote Abnutzungsstelle, machte eine Schlaufe und fixierte das Ganze mit einem gelben Gummiband. Danach tat sie dasselbe mit den Knickstellen, die innen Scheuerstellen aufwiesen. An der Stelle des Seils, an der mehrere Knickstellen nebeneinanderlagen, überlegte sie sich nicht erst, was das für ein Knoten gewesen sein könnte, sondern band sie einfach zu einer Schleife zusammen und fixierte sie mit einem blauen Gummiring. Okay, das Ganze sieht jetzt wie ein einziges großes Durcheinander aus, aber das ist schon in Ordnung so.
    Diane untersuchte noch einmal das Seil vom Tatort und studierte dann die roten Abnutzungsmarken auf ihrem Experimentierseil. Sie versuchte das Seil auf mehrere Arten so zu falten, dass die Abnutzungsmarkierungen – die roten Markierungen auf ihrem Experimentierseil – einander berührten. Jedes Mal ergab das nur ein einziges Seil-Durcheinander, das keinem erkennbaren Muster folgte.
    Es gab da aber ein Seilstück von etwa fünfundvierzig Zentimeter, in dessen Verlauf sich mehrere Scheuerstellen um das Seil wanden. Nachdenklich betrachtete sie die beiden auf dem Tisch liegenden Hanfseile. Das Tatort-Seil war irgendwie verdreht worden. Sie bildete eine Schlaufe an der Stelle, wo die Abnutzungsmarkierungen am weitesten auseinanderlagen, und verdrehte dann das Seil so lange, bis sich alle Abnutzungsmarkierungen berührten. Die Gestalt des Seils erinnerte sie jetzt an etwas. Aber woran?
    Neva kam aus dem »Gewölbe« heraus und streckte die Arme. »Ich dachte gerade, es sei Zeit für eine Mittagspause«, sagte sie.
    Diane schaute auf die Uhr. Sie hatte sich jetzt schon viel zu lange mit diesem verdammten Seil beschäftigt, und dabei hatte sie das bisher überhaupt nicht weitergebracht.
    »Ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist. Wie kommen Sie mit der Gesichtsrekonstruktion voran?«
    »Gut, glaube ich. Heute Abend kann ich bestimmt schon etwas vorweisen. Wenn die Leute aufhören, sich gegenseitig umzubringen, werde ich den drei Opfern schon recht bald ein Gesicht geben können.«
    »Und was halten Sie vom jüngsten Mordfall?«
    »Hier haben wir ja eigentlich nicht sehr viele Morde, und jetzt gleich fünf oder gar sechs auf einmal. Aber das Ganze sieht mir nicht nach einem Serientäter aus. Nicht dass ich irgendeine Erfahrung mit Serientätern hätte, aber die beiden letzten Mörder scheinen nach etwas gesucht zu haben. Es könnte vielleicht Steven Mayberry sein. Er, Chris Edwards und Raymond Waller waren in etwas verwickelt.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber keiner von ihnen war bisher irgendwie kriminell, soweit wir wissen, und außerdem waren sie wohl alle anständige, hart arbeitende Jungs.«
    Diane nickte. Keine schlechte Analyse, dachte sie. »Glücklicherweise müssen sich Chief Garnett und Sheriff Braden um das Wer und Warum kümmern. Wir liefern ihnen nur die notwendigen Beweismittel.«
    Neva schaute verwundert das Seilgewirr auf dem Tisch an. »Was machen Sie denn hier?«
    »Ich versuche herauszufinden, welchen Knoten man früher einmal mit diesem Seil geknüpft hat.«
    »Das können Sie?«
    »Bisher leider nicht. Aber ich gebe noch nicht auf. Ich lasse das Ganze einfach ein wenig ruhen. Vielleicht fällt mir noch etwas ein, wenn ich mich nicht zu sehr auf diese Sache konzentriere.«

    Diane faxte ihren vorläufigen Analysebericht an Sheriff Braden und ließ ihn gleichzeitig wissen, dass ein Bote die dazugehörenden Fotos und Kopien dieses Berichts noch an diesem Nachmittag vorbeibringen würde. Danach spürte sie erst, wie hungrig sie war. Sie holte sich aus dem Restaurant Tomatensuppe in einem Styropor-Becher und einen Chefsalat in ihr Büro. Während sie die Suppe schlürfte und den

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