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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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„Das ist un­ser dä­mo­ni­scher Ta­rotar­kan mit dem Ti­tel Lust, von an­de­ren als Stär­ke oder Glück­haf­tig­keit oder so­gar Dis­zi­plin fehl­in­ter­pre­tiert. Du al­lein hast ihn mit all sei­ner Groß­ar­tig­keit rich­tig ge­trof­fen. Ge­seg­net sei die­se Hu­re!“
    „Du bist ei­ne ab­so­lu­te Bes­tie!“ rief Ama­ranth ver­hal­ten und halb be­wun­dernd.
    „Du bist mit Si­cher­heit ver­dammt!“ rief Run­ford The­ri­on zu, und sein gan­zer Kör­per zit­ter­te vor Wut. „Du wirst au­ßer­halb der Stadt in die Wein­pres­se ge­stopft, und das Blut wird so hoch schie­ßen wie die Zü­gel dei­nes Pfer­des. Groß wird das Ent­set­zen in Ar­ma­ged­don sein. Dein Fleisch wird ver­rot­ten, wenn du noch auf den Bei­nen stehst; dir wer­den so­gar die Au­gen in ih­ren Höh­len weg­fau­len und die Zun­ge im Mund. Wür­mer wer­den sich über dei­nen Kör­per her­ma­chen …“
    „Bit­te, Pas­tor Run­ford“, sag­te Mrs. Ei­lend lei­se. „Wahr­heit ist die lei­se, klei­ne Stim­me des wis­sen­schaft­li­chen Ge­dan­kens. Der Him­mel re­prä­sen­tiert die Har­mo­nie, und die gött­li­che Wis­sen­schaft in­ter­pre­tiert das Prin­zip der himm­li­schen Har­mo­nie. In der Of­fen­ba­rung heißt es: ‚Und am Him­mel er­schi­en ein großes Wun­der – ei­ne Frau ge­klei­det mit den Strah­len der Son­ne und dem Mond un­ter ih­ren Fü­ßen und auf ih­rem Kopf ei­ne Kro­ne aus zwölf Ster­nen.’ Wir müs­sen im­mer ver­su­chen, den bös­ar­ti­gen ani­ma­li­schen Ma­gne­tis­mus ab­zu­weh­ren. Das größ­te Wun­der für die mensch­li­chen Sin­ne ist die gött­li­che Lie­be. Die­ses Ziel kön­nen wir nie­mals er­rei­chen, so­lan­ge wir un­se­ren Nach­barn has­sen, was für ei­nem Glau­ben er auch im­mer an­hängt …“
    „Was ist denn falsch an der pro­fa­nen Lie­be, Ma’am?“ frag­te The­ri­on. Er war of­fen­sicht­lich der ge­bo­re­ne Auf­het­zer, wie es wohl auch pas­send war für ein Kind des Sa­tans. Bru­der Paul wünsch­te sich, wenn er auch grund­sätz­lich an den Mei­nun­gen an­de­rer in­ter­es­siert war, daß er den Mund hiel­te. Er kann­te die Zeu­gen Je­ho­vas von der Er­de und hielt sie für eh­ren­wer­te und auf­rech­te Men­schen, die ihn stark an die frü­hen Chris­ten er­in­ner­ten. Er hat­te auch ein paar von den Schrif­ten von Ma­ry Ba­ker Ed­dy, der Be­grün­de­rin der Chris­ti­an Science, ge­le­sen und war von der sen­si­blen Art ih­rer Be­mer­kun­gen be­ein­druckt ge­we­sen. In je­dem Fall hielt Bru­der Paul die Ver­ächt­lich­ma­chung für kein ge­eig­ne­tes In­stru­ment der re­li­gi­ösen Op­po­si­ti­on; bei re­li­gi­ösen wie auch bei an­de­ren De­bat­ten wa­ren Fak­ten und wohl in­for­mier­te Mei­nun­gen die rich­ti­ge Mu­ni­ti­on.
    „Wer hat das Wort?“ fra­ge ein jun­ger Mann in das Ge­brab­bel der Ein­wän­de hin­ein.
    „Du, Quä­ker!“ schnapp­te Run­ford.
    „Dann er­laubt mir, euch zu er­zäh­len, wie ich die­ses Pro­blem se­he“, be­gann der Quä­ker. „Als Ge­or­ge Fox im Jah­re 1643 noch ein jun­ger Mann von neun­zehn Jah­ren war, be­gab er sich zu ei­ner Mes­se, um Ge­schäf­te zu be­trei­ben, und traf sei­nen Vet­ter, einen Re­li­gi­ons­leh­rer – was wir heu­te viel­leicht einen Mi­nis­tran­ten nen­nen wür­den – in Be­glei­tung ei­nes wei­te­ren Mi­nis­tran­ten. Sie frag­ten Ge­or­ge, ob er einen Krug Bier mit ih­nen trin­ken wol­le, und da er durs­tig war und die bei­den gern moch­te, die sich auch auf den We­gen des Herrn be­fan­den, stimm­te er zu. Als sie je­der einen Krug Bier ge­trun­ken hat­ten, be­gan­nen sich die bei­den Mi­nis­tran­ten ge­gen­sei­tig zu­zu­pros­ten, rie­fen nach mehr und mach­ten un­ter sich aus, daß er, der er nicht trank, für die bei­den an­de­ren mit be­zah­len soll­te. Ge­or­ge Fox war be­küm­mert, daß Leu­te, die die Re­li­gi­on zu ih­rem Be­ruf ge­macht hat­ten, so be­trü­gen konn­ten und sich um die Wet­te auf Kos­ten ei­nes Zu­rück­hal­ten­den be­tran­ken, wenn dies auch viel­leicht zu­zei­ten Brauch ge­we­sen sein moch­te. Ver­stört leg­te er ein paar Ta­ler auf den Tisch und sag­te: ‚Wenn dem so ist, dann wer­de ich euch ver­las­sen.’ In

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