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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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in­ter­essan­te Din­ge ta­ten. Kaum wahr­schein­lich, daß sie ei­nes Ta­ges sel­ber hier Stu­den­tin sein wür­de; dann wür­den sich auch die an­de­ren Be­deu­tun­gen für sie her­aus­schä­len.
    Die Auf­merk­sam­keit der Teil­neh­mer nahm noch zu, split­ter­te sich aber dann in ver­schie­de­ne Ein­zel­dis­kus­sio­nen auf. Schließ­lich wur­de die Ver­an­stal­tung mit Mehr­heits­ent­schei­dung auf­ge­ho­ben.
    Das Col­le­ge hat­te den Kurs für die Stu­den­ten ver­an­stal­tet, konn­te sie aber nicht zur Teil­nah­me zwin­gen, und das war auch rich­tig so. Es gab wich­ti­ge­re Prin­zi­pi­en als for­mel­le Er­zie­hung und Aus­bil­dung, das wuß­te Paul nur zu gut. In­sti­tu­tio­nen, die die­sen Ge­sichts­punkt aus dem Au­ge ver­lo­ren, leg­ten viel­leicht mehr Wert auf schrift­li­che Ar­bei­ten, die nur teil­wei­se das Schei­tern in an­de­ren Tei­len der Aus­bil­dung ver­hül­len konn­ten. Das Col­le­ge hat­te im­mer noch die Su­che nach ei­ner bes­se­ren Wirk­lich­keit zum Ziel.
    Am Nach­mit­tag ging Paul mit Ca­ro­lyn hin­ab zu der End­mo­rä­ne am Süd­rand des Col­le­ges. Er hat­te in ei­nem Geo­lo­gie­kurs ei­ne Men­ge über die­se ty­pi­sche Erd­for­ma­ti­on er­fah­ren und seit­dem gut be­hal­ten. „Sieh mal“, er­zähl­te er ihr, wäh­rend sie den Pfad von dem schma­len Grat hin­ab­stie­gen, des­sen na­del­holz­be­stan­de­ne Sei­ten auf bei­den Sei­ten steil ab­fie­len. „Einst be­deck­ten un­ge­heu­re Eis­mas­sen den größ­ten Teil die­ses Kon­tin­ents. Das Eis war Ki­lo­me­ter dick. Man nann­te es ‚Glet­scher’. Am Rand schob es einen Hau­fen Sand, Stei­ne und Ge­röll auf. Und als es ab­schmolz, ließ es die­sen Hau­fen zu­rück, den wir hier se­hen. Di­rekt un­ter­halb floß der Fluß aus dem Schmelz­was­ser, und den Fluß se­hen wir heu­te noch. Wir ste­hen hier di­rekt auf ei­ner eis­zeit­li­chen End­mo­rä­ne.“ Er wuß­te, sie in­ter­es­sier­ten die Bäu­me, der Hang und der Pfad so­wie die Brom­bee­ren am Ran­de mehr als al­le Theo­rie. Doch oft war er über­rascht, was sie doch von al­lem be­hielt, und er hoff­te, ei­ni­ge die­ser geo­lo­gi­schen In­for­ma­tio­nen wür­den bei ihr hän­gen­blei­ben. Wie sehr doch der Leh­rer, zu dem er ge­wor­den war, von dem Stu­den­ten von einst pro­fi­tier­te. (Das mit der Mo­rä­ne hät­te auch noch in sei­ne Ak­te ge­hört …)
    Auf dem Rück­weg hob Paul ein Pa­pier auf mit ei­nem Ar­ti­kel über das Col­le­ge. „Es gibt nur zwei Re­geln“, stand dar­in: „Kei­ne Haus­tie­re, und je­der ar­bei­tet hart.“ Ha­ha! Auch die Heu­che­lei exis­tier­te im­mer noch. Aber so­lan­ge sie nicht ver­such­ten, Stu­den­ten durch ent­spre­chen­den Druck hin­aus­zu­wer­fen …
    Nach dem Abendes­sen ging Ca­ro­lyn hin­auf in ihr Zim­mer, wäh­rend Paul noch auf dem Cam­pus blieb, um mit ver­schie­de­nen Leu­ten zu spre­chen. Das Mäd­chen kann­te sich nun hier aus, und da­her mach­te er sich um sie kei­ne Sor­gen. Schließ­lich muß­te sie auf dem Weg zum Schlaf­ge­bäu­de noch die En­ten füt­tern. Sie hat­te sorg­fäl­tig al­le Es­sens­res­te für sie auf­ge­ho­ben. Er gab ihr den Schlüs­sel. „Aber schließ mich nicht aus.“
    Als er spät zu ih­rem Raum zu­rück­kehr­te, fand er die Tür ver­schlos­sen vor und mit ei­nem Zet­tel dar­an. „Pa­ter Paul! Ca­ro­lyn konn­te sie nicht fin­den und ist bei mir.“ Dar­un­ter stand der Na­me ei­ner Frau und die Be­zeich­nung ei­nes an­de­ren Wohn­heims.
    Ach! Er hat­te sein klei­nes Mäd­chen nicht auf­re­gen wol­len. Manch­mal rea­gier­te sie leicht pa­nisch und war grund­sätz­lich nicht gern al­lein. Er mach­te sich auf den Weg zu dem an­ge­ge­be­nen Wohn­heim.
    „Oh ja“, sag­te der Jun­ge am Ein­gang. „Sie wa­ren vor ei­nem Au­gen­blick noch hier. Ich brin­ge Sie zu dem Zim­mer.“ Er brach­te ihn durch den Flur.
    Das Zim­mer war leer. „Ich glau­be, sie sind in den an­de­ren Schlaf­saal ge­gan­gen“, mein­te ein Mäd­chen. „Das klei­ne Mäd­chen hat ge­weint …“
    Ge­weint … „Dan­ke“, sag­te Bru­der Paul. Er wun­der­te sich nicht mehr über die­se ge­mischt­ge­schlecht­li­chen Wohn­hei­me. Män­ner und Frau­en

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