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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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die sind auch hier«, sagte Milt.
    »Um ein Vielfaches älter, Finn. Ich meine es genauso, wie ich es sage. Und er unterliegt genauso wie ich einem Fluch.«
    Milt pfiff leise durch die Zähne. »Drunter geht’s wohl nicht ...«
    »Macht euch auf einige weitere Überraschungen gefasst, meine Freunde. Ich glaube, das war noch lange nicht alles.«

    Sie holten ihre Sachen, und Milt klärte Laura unterwegs auf, was sie versäumt hatte - einschließlich des Teils, den er selbst nicht miterlebt hatte.
    »Wirst du mir sagen, was mit dir geschehen ist?«, fragte er dann vorsichtig.
    »Ja, Milt. Gib mir nur ein bisschen Zeit. Ich ... habe da einiges erfahren, und das muss ich erst mal sortieren. Außerdem müssen die anderen es auch wissen.«
    »Klar. Aber wie es dir geht, sagst du mir?«
    »Mir geht’s blendend. Besser als seit Langem. Dazu später mehr.«
    Laychams Gefolgsmänner führten die Pferde vorsichtig aus den Felsen, die sich nervös und erwartungsvoll zugleich zeigten, endlich wieder in die sonnige Weite zu kommen.
    »Arun, gibt es irgendeine Möglichkeit, die Pferde mitzunehmen?«, fragte der Prinz. »Sie sind treue Gefährten, die ich nicht einfach ins Ungewisse schicken möchte.«
    »Aber selbstverständlich«, antwortete der Korsar und grinste breit. »Schließlich braucht man als Pirat einen gewissen Frachtraum für die erstandenen Waren, nicht wahr?«
    Sie folgten ihm zum Heck des Schiffes und staunten nicht schlecht, als sich knapp über der Wasserlinie eine große Luke öffnete, ähnlich wie bei einer Fähre. Die Klappe fuhr wie eine Rampe herunter, reichte allerdings nicht bis ganz zum Boden.
    Der Prinz sprang hinauf und sah sich innen um. »Jede Menge Platz!«, rief er. »Hier können auch wir lagern.«
    »Deine Leute vielleicht, aber ganz gewiss nicht du, mein Prinz«, versetzte der Korsar. »Ich habe einige Gastkabinen, eine davon steht zu deiner Verfügung.«
    So nah betrachtet war das Schiff groß. Von der Länge her gesehen dürfte es nicht kürzer als der Fliegende Holländer sein.
    Jetzt galt es, die Pferde zu überreden, auf die Rampe zu springen. Das Schiff war gut verankert und der Abstand zu schaffen - aber würden sie gehorchen oder verweigern? Immerhin erwartete sie dort drin schummriges Dämmerlicht.
    »Was hält dieses Schiff überhaupt in der Luft?«, wollte Milt wissen.
    Die Soldaten von Dar Anuin saßen derweil auf und nahmen Anlauf. Sie gingen davon aus, dass ihre Pferde genug Vertrauen hatten, um den Sprung mit ihren Reitern zu wagen. Sie standen in ihren Reitkünsten den Löwenkriegern in nichts nach.
    Birüc war der Erste, getreu seinem Namen - und sein Pferd verweigerte kurz davor, bremste ab, drehte sich und buckelte. Der Krieger lachte jedoch, tätschelte den Hals seines nervös tänzelnden Pferdes und redete beruhigend auf es ein. Gleichzeitig lockte der Prinz von innen; jemand hatte ihm einen Apfel in die Hand gedrückt. Welches Pferd konnte da widerstehen?
    Zweiter Versuch.
    Und dritter.
    Und drin!
    Als die anderen Pferde das sahen und das Wiehern des Artgenossen hörten, der munter auf dem Apfel kauend in den Bauch des Schiffes schritt, folgten sie ihm willig nach. Dabei gab es viel Gelächter, alle schienen völlig euphorisch zu sein.
    »Balsaholz«, antwortete Arun auf Milts Frage, wieso das Schiff fliegen konnte. »Zwölffach in Drachenfeuer gehärtet, mit Steinblut verdichtet, in das Phoenixdaunen eingearbeitet wurden. Unter anderem. Es gibt genau zwei Schiffe von solcher Art.«
    »Zwei?«, fragte Laura überrascht. »Ich dachte, so etwas wäre einzigartig.«
    »Das andere, meine Liebe, ist der Fliegende Holländer. Und ihn wird es nicht mehr lange geben.« Aruns Miene verfinsterte sich. »Ich werde ihn vom Himmel holen, ein für alle Mal.«
    »Dabei werde ich dir gern helfen«, sagte sie. »Ich habe Barend Fokke schon einmal im Schach besiegt, und ich werde alles Notwendige unternehmen, um sein untotes Dasein zu beenden. Wenn du nur gesehen hättest, was er mit den gefangenen Seelen macht! Dort oben sind Gefährten von uns, die er sich geschnappt hat und sie quält bis ...«
    Arun sah sie überrascht an. »Du hast ihn im Schach besiegt?«
    »Dank eines Mitstreiters, der sich sehr gut an ein Weltmeisterspiel erinnern konnte.« Sie grinste. »Meine Kenntnisse an sich sind lausig.«
    »Vielleicht kann ich sie dir aufbessern.«
    »Wäre sicherlich hilfreich. Denn was zu meinem Sieg verholfen hat, er hat mich nicht für voll genommen. Den Fehler wird er nicht noch mal

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