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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nicht…«
    Herr Tulpe nahm seinem Partner den silbernen Kerzenhalter aus der
    Hand.
    »Ich meine, sieh dir das …te Ding nur an«, sagte Herr Tulpe und
    schenkte dem verwirrten Priester keine Beachtung. »Das ist ein echter
    Sellini! Fünfhundert Jahre alt! Beachte die Ziselierungen am Kerzenlö-
    scher! Meine Güte, für dich ist dies nichts weiter als ein fünf Pfund
    schwerer Gegenstand aus Silber.«
    »Eigentlich ist es ein, ähm, Fälschmich«, sagte der alte Priester, der
    immer noch nicht auf vol e geistige Geschwindigkeit beschleunigt hatte.
    »Was, der Schüler?«, fragte Herr Tulpe, und vor lauter Überraschung
    drehten sich seine Augen nicht mehr. Er betrachtete den Sockel des
    Kerzenhalters. »He, das stimmt! Hier ist Sellinis Zeichen, aber man hat
    ihm ein kleines f hinzugefügt. Zum ersten Mal sehe ich etwas von sei-
    nen …ten frühen Werken. Er war ein …t besserer Silberschmied. Nur
    schade, dass er einen so …t blöden Namen hatte. Weißt du, für wel-
    chen Preis sich dieses Ding verkaufen ließe, Herr Pfarrer?«
    »Wir dachten an ungefähr siebzig Dol ar«, erwiderte der Priester hoff-
    nungsvoll. »Wir haben den Kerzenhalter bei einigen Möbeln gefunden,
    die eine alte Frau der Kirche hinterlassen hat. Eigentlich haben wir ihn
    nur behalten, weil er einen Liebhaberwert für uns hat…«
    »Habt ihr noch seinen Kasten?«, fragte Herr Tulpe. Er drehte den
    Kerzenhalter hin und her. »Er hat wundervol e …te Geschenkkästen
    hergestel t. Aus Kirschbaumholz.«
    »Äh… nein, ich glaube nicht…«
    »…t schade.«
    »Äh… ist er noch immer etwas wert? Ich glaube, irgendwo haben wir
    noch einen zweiten.«
    »Ein Sammler würde viertausend …te Dol ar dafür bezahlen«, sagte
    Herr Tulpe. »Aber ich schätze, mit einem …ten Paar ließen sich bis zu
    zwölftausend erzielen. Fälschmich ist derzeit bei den Sammlern sehr
    beliebt.«
    »Zwölftausend«, brachte der Priester hervor. In seinen Augen glühte
    eine Todsünde.
    »Vielleicht sogar noch mehr.« Herr Tulpe nickte. »Es ist ein …t
    prächtiges Stück. Dass ich es betrachten durfte… Ich fühle mich privi-
    legiert.« Er richtete einen bösen Blick auf Herrn Nadel. »Und du woll-
    test ihn als stumpfen Gegenstand verwenden.«
    Vol er Ehrfurcht stellte er den Kerzenhalter auf den Tisch der Sakris-
    tei und wischte ihn behutsam mit dem Ärmel ab. Dann drehte er sich
    um und rammte dem Priester die Faust an den Kopf. Der Alte faltete
    sich mit einem leisen Seufzen zusammen.
    »Und sie haben ihn in einem …ten Schrank aufbewahrt«, sagte er.
    »Meine Güte, ich könnte …t spucken !«
    »Möchtest du ihn mitnehmen?«, fragte Herr Nadel und stopfte Klei-
    dung in einen Beutel.
    »Nein«, entgegnete Herr Tulpe. »Die Hehler in dieser Stadt würden
    ihn wahrscheinlich wegen des Silbers einschmelzen. Damit möchte ich
    mein …tes Gewissen nicht belasten. Lass uns die Suche nach dem
    …ten Hund fortsetzen und dieses Dreckloch anschließend verlassen.
    Hier könnte ich verzagen .«

    William drehte sich auf den Rücken, erwachte und starrte aus weit auf-
    gerissenen Augen an die Decke.
    Zwei Minuten später kam Frau Arkanum die Treppe herunter und
    betrat die Küche, bewaffnet mit einer Lampe, einem Schürhaken und
    vor allem ihren Lockenwicklern. Ein Einbrecher, der bei einem solchen
    Anblick nicht sofort die Fluch ergriff, musste über eine ganz besondere
    Widerstandskraft verfügen.
    »Herr de Worde! Was machst du da? Es ist Mitternacht!«
    William sah kurz auf und setzte dann die Suche in den offenen Kü-
    chenschränken fort. »Entschuldige bitte, dass ich die Pfannen umgesto-
    ßen habe, Frau Arkanum. Ich komme für al e Schäden auf. Wo ist die
    Waage?«
    »Die Waage?«
    »Die Waage! Die Küchenwaage! Wo steckt sie?«
    »Herr de Worde, ich…«
    »Wo ist die verdammte Küchenwaage, Frau Arkanum?«, fragte Wil i-
    am verzweifelt.
    »Herr de Worde! Du solltest dich was schämen!«
    »Die Zukunft der ganzen Stadt hängt davon ab, Frau Arkanum!«
    Verwirrung nahm den Platz der Empörung ein. »Was, von meiner
    Waage?«
    »Ja! Ja! Das könnte durchaus sein!«
    »Nun… äh… Sie steht in der Speisekammer beim Beutel mit dem
    Mehl. Die ganze Stadt, meinst du?«
    »Es ist nicht auszuschließen!« William füllte seine Taschen mit großen
    Messinggewichten und fühlte, wie sie seine Jacke nach unten zerrten.
    »Du kannst den alten Kartoffelsack benutzen«, sagte Frau Arkanum,
    die inzwischen nervös geworden war.
    William nahm den Sack,

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