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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Hinter-
    läufe und jaulten.
    »Das ist keine große Verbesserung, aber wenigstens kämpfen sie nicht mehr«, sagte William und eilte los.
    »Es tut mirr Leid«, sagte Otto. »Schlag mirr einen Pflock ins Herrz,
    wenn du willst. Bei derr nächsten Verrsammlung stehen mirr fünf sehrr
    peinliche Minuten bevorr, wenn ich dies errklärren muss. Ich habe nie-
    manden gebissen, ich weiß, aberr so wie die Sache aussieht …«
    Sie kletterten über einen verwitterten Zaun und betraten den Schup-
    pen durch den Hintereingang.
    Personen und Hunde drängten durch die vordere Tür und wurden
    zurückgehalten von einer Barrikade aus Schreibtischen und von Sacha-
    rissa. Die junge Frau wirkte ziemlich abgespannt, als sie in das Durch-
    einander aus Gesichtern und Schnauzen blickte. Es gelang ihrer Stim-
    me, das akustische Chaos zu übertönen.
    »… nein, das ist ein Pudel. Er hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit
    dem Hund, den wir suchen…«
    »… nein, das ist er nicht. Woher ich das weiß? Weil es eine Katze ist.
    Na schön, und warum putzt sie sich? Nein, tut mir Leid, Hunde ma-
    chen so etwas nicht…«
    »… nein, Fräulein, das ist eine Bulldogge…«
    »… nein, das ist er auch nicht. Ich bin deshalb so sicher, weil es ein
    Papagei ist. Du hast ihm das Bellen beigebracht und ›HunD‹ auf die
    Seite gemalt, aber es bleibt ein Papagei…«
    Sacharissa strich sich das Haar aus den Augen und bemerkte William.
    »Na, wer ist hier oberschlau gewesen?«, fragte sie.
    »Ob’schlau g’esen?«, fragte der HunD.
    »Wie viele davon sind noch draußen?«
    »Hunderte, fürchte ich«, sagte William.
    »Ich habe die unangenehmste halbe Stunde meines Lebens hinter
    mir… Das ist ein Huhn! Es ist ein Huhn, du dumme Frau, es hat gerade ein Ei gelegt!… meines Lebens hinter mir, und ich möchte dir sehr dafür danken. Du errätst nie, was passiert ist. Nein, das ist ein Schnauswitzer!
    Und weißt du was, William?«
    »Was?«, fragte William.
    »Irgendein Vollidiot hat eine Belohnung in Aussicht gestellt! In Ankh-
    Morpork! Ist das zu fassen? Die Leute standen bereits Schlange, als ich
    hier eintraf, jeweils zu dritt nebeneinander! Ich meine, wie hirnrissig
    muss man sein, eine Belohnung anzubieten? Jemand kam mit einer Kuh.
    Mit einer Kuh ! Ich musste ein längeres Gespräch über Tierphysiognomie führen, bevor Rocky dem Mann auf den Kopf schlug! Der arme
    Trol ist jetzt da draußen und versucht, Ordnung zu schaffen! Das da
    drüben sind Frettchen !«
    »Hör mal, es tut mir Leid…«
    »Können wir irgendwie, äh, behilflich sein?«
    Sie drehten sich um.
    Die Worte stammten von einem Priester, der die schwarze, schmuck-

lose und wenig schmeichelhafte Kleidung der Omnianer trug. Dazu
    einen flachen Hut mit breiter Krempe, das omnianische Schildkröten-
    symbol an einer Halskette und ein Gesicht, in dem sich unheilbares
    Wohlwol en zeigte.
    »Ähm, ich bin Bruder Auf-dem-die-Engel-tanzen-Nadel«, sagte der
    Priester, trat zur Seite und gab den Blick frei auf einen schwarzen Berg.
    »Das ist Schwester Jennifer, die ein Schweigegelübde abgelegt hat.«
    Sie betrachteten die Erscheinung von Schwester Jennifer, während
    Bruder Nadel fortfuhr: »Was bedeutet, dass sie nicht, ähm, spricht. Sie
    gibt nicht einen Ton von sich. Unter gar keinen Umständen.«
    »Meine Güte«, brachte Sacharissa hervor. Ein Auge von Schwester
    Jennifer drehte sich in einem Gesicht, das wie eine Backsteinmauer
    wirkte.
    »Ja, ähm, wir kamen mit Bischof Horns Tiermission nach Ankh-
    Morpork und hörten, dass ihr einen kleinen Hund sucht, der in Schwie-
    rigkeiten ist«, sagte Bruder Nadel. »Wie ich sehe, seid ihr hier gewisser-
    maßen, ähm, überwältigt, und vielleicht können wir helfen. Es wäre
    unsere Pflicht.«
    »Wir suchen einen Terrier«, erwiderte Sacharissa. »Aber ihr würdet
    staunen, was die Leute so alles bringen…«
    »Na so was«, sagte Bruder Nadel. »Nun, Schwester Jennifer kommt
    gut mit solchen Dingen zurecht…«
    Schwester Jennifer trat zum vorderen Schreibtisch. Ein Mann hob
    etwas hoch, das ganz offensichtlich ein Dachs war.
    »Er ist ein wenig krank gewesen…«
    Schwester Jennifers Faust senkte sich auf den Kopf des Mannes her-
    ab.
    William schnitt eine Grimasse.
    »Schwester Jennifers Orden glaubt an harte Liebe«, sagte Bruder Na-
    del. »Eine kleine Korrektur zum richtigen Zeitpunkt kann eine verlore-
    ne Seele davor bewahren, den falschen Weg einzuschlagen.«
    »Zu welchem Orrden gehörrt sie, bitte?«, fragte Otto,

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