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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstrichen, und es tat sich nichts.
    Als er das Schleifen der Sohlen hörte, sah er sehr bald seine neue Freundin, die ihr Versteck verlassen und sich sehr schmal gemacht hatte. Neben Suko blieb sie stehen.
    »Ist es vorbei?« hauchte sie.
    »Ich glaube schon.«
    »Und wer war es?«
    Suko hob die Schultern. »Ich habe ihn nicht gesehen, nur gehört.«
    Denise hatte eine Gänsehaut bekommen und zitterte leicht. »Ist denn eine Tür zugefallen?«
    »Nein.«
    »Dann ist er auch nicht dort, wo wir hinwollen.«
    Suko gefiel die ganze Sache immer weniger. Er schlug seiner Begleiterin vor, wieder an Deck zu gehen. Den Rest hier unten würde er schon allein erledigen.
    »Aber weshalb denn? Traust du mir nicht?«
    »Das hat damit nichts zu tun. Ich will dich nur nicht in Gefahr bringen.«
    »Dann gehst du allein weiter?«
    »Ja.«
    Sie nickte, war einverstanden, erklärte Suko aber noch, wo er den Raum finden konnte. »Er ist durch eine Eisentür gesichert«, hauchte sie. »Du mußt sehr vorsichtig sein.«
    »Das bin ich. Wir sehen uns dann an Deck.«
    Denise nickte heftig. Sie drückte noch einmal Sukos Hand und schaute zu, wie er sich beinahe geräuschlos in die entsprechende Richtung bewegte. Da war er einfach genial, und das wiederum bewunderte sie an ihm. Sie selbst hätte das nie geschafft, und sie war davon überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben.
    Eigentlich hätte sie jetzt verschwinden müssen, doch sie wollte erfahren, ob ihr Begleiter auch tatsächlich den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Denise hörte nichts, bis auf ein leises Schaben und auf ein ebenso leises, singendes Geräusch, das entstand, als zwei metallene Gegenstände aufeinander stießen.
    Sie war erleichtert, drehte sich um, wollte gehen, tat auch den ersten Schritt, danach den zweiten, und urplötzlich durchschoß es sie wie ein heißer Schreck.
    Denise erinnerte sich.
    Das Geräusch fiel ihr ein. Sie hatte es gehört, aber nicht aus der Richtung, in die Suko verschwunden war und von wo hätte es kommen müssen, was nicht der Fall gewesen war.
    Warum nicht?
    Sie war nicht dumm, die zweite Möglichkeit fiel ihr ein, dann bohrte sich eine Faust in ihren Magen, ihr wurde mit einemmal übel, denn das konnte nur bedeuten, daß sie und Suko nicht allein hier unten gewesen waren und sich daran auch nichts geändert hatte.
    Da gab es noch eine dritte Person!
    Auf einmal hatte sie Angst! Dieses Gefühl setzte sich wie der Körper einer Riesenspinne in ihrem Magen fest. Die Spinne blieb, sie streckte die Beine aus, sie drang in Richtungen vor, von denen sich eine sogar bis hoch in ihre Kehle zog.
    Suko war weg, der andere nicht.
    Sie drehte sich um.
    Schnell und hastig, denn sie wollte sehen, wenn sich jemand in ihrer Nähe bewegte.
    Umgeben war Denise von stummen, kalten Zeugen. Maschinen redeten nicht, und wenn, dann war es eine Sprache, die Denise bestimmt nicht verstand. Sie war keine Freundin der Technik, sie sah die Maschinen als seelenlos an, als stumme und stumpfe Zeugen, glatt poliert, manchmal wie Spiegel wirkend, die ihre Flächen allein auf sie gerichtet hielten und in denen sie sich abmalte.
    Wo war er?
    Verschwunden — oder…?
    Nein, er war nicht weg. Sie hörte ihn wieder. Und dies aus einer Richtung, die ihr überhaupt nicht gefiel. Er hielt nämlich den Weg zum Ausgang unter Kontrolle, denn vor der Tür befand sich eine schmale Metalltreppe mit Gitterstufen.
    Von dort also war das Geräusch an ihre Ohren gedrungen, und sie wußte auch, daß er da lauerte.
    Nur — wer konnte es sein?
    War es ein Mitglied der Besatzung, oder hatte sich jemand auf die Yacht verirrt, der nicht dazugehörte?
    Einer, der etwas von ihr wollte, der unmittelbar und auf schreckliche Art und Weise mit dem um Mitternacht beginnenden Fest zu tun hatte. Denise dachte wieder an den widerlichen Leichengeruch. Bilder aus ihrer Kindheit stiegen in dieser stressigen Situation wieder vor ihrem geistigen Auge hoch.
    Sie sah sich durch das kleine Dorf wandern, hineingehen in die alte Leichenhalle, wo die zumeist offenen Särge standen. In einem lag ihre Großmutter. So kantig, hölzern und bleich.
    Es war damals heiß gewesen, sie hatte schon gerochen. So wie jetzt…
    Aber der heutige Geruch war stärker, intensiver als der frühere. Es mußte sich jemand in ihrer Nähe bewegen, vielleicht doch eine lebende Leiche, ein Zombie.
    Sie zitterte am ganzen Leib. Kalter Schweiß bedeckte ihr Gesicht, die Angst ließ sie frösteln.
    Noch wartete sie…
    Den Kopf hatte sie

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