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Die Waechter der Teufelsbibel - Historischer Roman

Titel: Die Waechter der Teufelsbibel - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Duebell
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ist seit einer Woche eingesperrt, und sie hat noch keinen Erfolg gehabt. Wenn man ihr nicht die Kosten für seine Verpflegung abverlangen würde, könnte er ebenso gut tot sein. Von Wenzel habe ich seit Wochen nichts gehört oder gesehen. Die Buchhalter und Schreiber sind seit dem Tag nach der Verhaftung alle zu Hause geblieben. Sebastian hat sie in Bausch und Bogen gekündigt, aber ich nehme an, sie wären ohnehin nicht bereit gewesen, für ihn zu arbeiten. Er und diese Schlange aus Brünn, dieser Vilém Vlach, stecken den lieben langen Tag die Köpfe zusammen. Ich halte es nicht mehr aus zu Hause, Henyk!«
    »Was ist überhaupt passiert?
    »Meine Mutter spricht nicht darüber. Ich glaube, sie hat Sebastian angegriffen.«
    Heinrich, der genau wusste, was passiert war, zog die Augenbrauen hoch. Alexandra zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe jemanden vom Gesinde erzählen hören, man hätte Geschrei und Lärm aus dem Schlafzimmer meiner Eltern gehört. Als die Ersten oben ankamen, hockte meine Mutter auf dem fetten Sebastian, über und über besudelt mit seinem Blut, und versuchte, ihn zu erdrosseln.«
    »Was haben die beiden im Schlafzimmer zu suchen gehabt?« Heinrich hatte sich gut überlegt, wie er die Frage formulieren sollte, und Alexandra fiel darauf herein.
    »Soll ich mir darüber wirklich Gedanken machen?«, fuhr sie auf. »Sebastian hat mir vor einiger Zeit gesagt, meine Mutter habe zugestimmt, dass er meines Vaters Nachfolger würde. Was haben sie da wohl im Schlafzimmer gemacht!?«
    »Einer von den beiden scheint keinen Gefallen daran gefunden zu haben.«
    »Wenn es danach geht, wer nachher zum Bader musste, um sich seine Verletzungen ansehen zu lassen, würde ich sagen, die benachteiligte Rolle war die von Sebastian Wilfing.« Alexandra schien ihren Worten hinterherzulauschen. Sie ließ den Kopf hängen. »Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich glauben soll.«
    Heinrich musterte sie, wieder einmal in Bann gezogen von ihrer Schönheit und erregt darüber, dass sie vollkommen in seiner Hand war. Er spürte ein so starkes Verlangen, dass er auf seinem Lager hin- und herrutschte, um den Druck zu mildern. Er hätte sie schon vor Wochen besitzen können, doch er hatte es aufgeschoben, mit der unausgesprochen im Raum hängenden Ausrede, dass er gesundheitlich noch zu angegriffen war. In Wahrheit hob er sie sich für den einen Akt auf, in dem sie den Tod finden würde. Sie vorher zu berühren hätte das Erlebnis geschwächt. Den Gedanken, der manchmal an die Oberfläche kam und der von der Furcht flüsterte, dass er vielleicht nicht mehr imstande sein würde, sie zu töten, wenn sie beide sich erst so nahegekommen wären, schob er beharrlich fort.
    In den letzten Tagen hatte er oft an Ravaillac gedacht. Mit Ravaillac hatte alles begonnen. Es schien ihm, dass diese Geschichte auf die eine oder andere Weise mit Alexandra enden würde. Wenn es ihm möglich war, ihre Unschuld, ihren Glauben an seine Person und ihre Liebe zu überwinden und auch sie zu einem Opfer zu machen, dann war er sicher, dass der Mensch Heinrich von Wallenstein-Dobrowitz dort war, wo er hingehörte. Er hatte manchmal in den vergangen Jahren daran gezweifelt, aber niemals so oft wie seit der Zeit, da er Alexandra kennengelernt hatte. Er versuchte, die Erkenntnis zu verdrängen, dass sie seinen Glauben an sich selbst erschüttert hatte.
    »Was ist Rawaijack?«, fragte Alexandra.
    »Hm?«
    »Du hast geflüstert: Rawaijack oder so ähnlich.«
    Heinrich starrte sie überrascht an.
    »Ravaillac«, sagte er schließlich, »hat den französischen König ermordet. Das war vor acht Jahren. Franois Ravaillac hieß der Mann.«
    Fe-ster-fe-ster-fe-ster, ächzte Madame de Guise neben ihm. Er hörte das Keuchen des französischen Edelmannes, der sich an ihr abmühte. Mademoiselle de Guise, für den Augenblick Heinrichs Beute (er ahnte, dass man bald wieder wechseln würde, der Franzose schien nicht die Kraft zu haben, die Lust, die überreichlich in Madame de Guises fülligem Körper steckte, zur Zufriedenheit zu stillen), wimmerte, während er sie stieß, dass ihm das Gemächt schmerzte, und ihre prallen Brüste zusammendrückte. Mademoiselle de Guise war vierzehn, ebenso drall wie ihre Mutter, und Heinrich kämpfte mit schwächer werdendem Widerstand gegen das Verlangen an, ihren nackten Hintern zu schlagen und sie an den Haaren zu ziehen. Sie war schweißnass, so schlüpfrig zwischen den Beinen wie ein Fass Butter, und Heinrichs Hoden wollten

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