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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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Gedanken und Morten war einen Moment lang zum Lachen zumute. Hatten seine Überlegungen inzwischen schon Namen?
Trottel! , fauchte die Stimme in seinem Kopf. Jetzt mach endlich, ich hab heute noch was anderes zu tun als dich aus der Scheiße zu ziehen, wertloser Mensch!
    Das war so skurril, dass Morten für einen Augenblick die Waffe vergaß, die sich ihm hart gegen das Knie drückte, und sich auf die Lippe biss, um nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen.
    „Was ist? Antwortest du mir oder muss ich erst Ernst machen?“, knurrte der Kerl, der sich anscheinend ziemlich vergessen fühlte. Ein Umstand, der ihm anscheinend nic ht gefiel.
Na los! Sag ihm, welchen Auftrag du von Seere hast.
    In Gedanken verdrehte Morten die Augen, was von Dantalion mit einem empörten Schnauben quittiert wurde. Dann atmete er tief durch und blickte seinem Gegenüber wieder fest in die Augen.
    „Ich bin hier, um euer Firmensystem zu zerstören. Und die Rezepte mit ihm.“
    „Die Rezepte also.“
    Der Fremde lachte. Der Zorn in seinen eisblauen Augen war einem überheblichen Amüsement gewichen.
    „Seere ist wirklich ein verfluchter Mistkerl. Also schön. Nur für dich als Info: Diese Rezepte existieren nicht nur im System, sondern auch in meinem Kopf. Ich könnte sie also jederzeit reproduzieren. Damit hat er wohl nicht gerechnet, was? Wenn er sie will, muss er sich persönlich mit mir auseinandersetzen. Ach nein, ich vergaß: Er kann hier ja nicht herein. So ein Pech aber auch.“
    Erleichtert beobachtete Morten, wie der Kerl die Waffe wegsteckte. Dieses Gefühl hielt dummerweise nur n icht lange an, denn Morten wurde an den Haaren wieder auf die Beine gezerrt, und der Schmerz trieb ihm unwillkürlich die Tränen in die Augen. Im nächsten Moment sah er eine Klinge aufblitzen. Sofort wand er sich im Griff des größeren Mannes, wurde grob mit dem Gesicht an eine der Wände gedrängt und dort mit dem ganzen Gewicht seines Gegners fixiert. Er glaubte schon, dass er das Messer gleich zwischen den Schulterblättern zu spüren bekäme, da fühlte er, wie die Klinge unter seine Fesseln glitt und den Kabelbinder durchschnitt, der seine Hände zusammenhielt. Da er sich gegen die Behandlung so vehement wehrte, schrammte der Stahl dabei auch über seine Haut. Brennender Schmerz zuckte Mortens Arm hoch und er hörte Dantalion in seinen Gedanken aufzischen.
    „Verschwinde“, raunte der Mann an sein Ohr und trat einen Schritt von ihm zurück. „Du kannst hier nichts ausrichten.“
    Raus mit dir! Schnell! , kam die Anweisung aus Mortens Innerem. Und sag ihm noch, dass er sich nicht zu sicher sein soll, was Seere angeht. Er kann sich nicht ewig verstecken.
Morten drehte sich zu dem Mann im schicken Anzug um und musterte ihn von oben bis unten.
    „Du kannst dich nicht ewig vor Seere verstecken. Er WIRD sich mit dir auseinandersetzen. Und glaub mir, ich werde danebenstehen und zuschauen.“
    Ohne wirkliche Eile ging er zur Tür, die daraufhin wie von Geisterhand geöffnet wurde. Innerlich atmete Morten auf, wobei er hoffte, dass man äußerlich nichts von der Spannung bemerkte, unter der er gerade stand
    „Soll er nur kommen. Dann werden wir ja feststellen, wer der Bessere ist.“
    Morten fragte sich kurz, ob dieser Kerl überhaupt ein Mensch war, drängte diese Gedanken entschieden zurück, weil es Wichtigeres gab, und verließ den Raum. Draußen wurde er von den beiden Wachen empfangen, die ihn erst packen wollten. Schnell erkannten sie, dass ihr Chef ihn freigelassen hatte. Also führten sie ihn zum Ausgang, ohne ihn anzufassen.
    Das Ganze lief so unspektakulär ab, dass Morten fast schon enttäuscht war, als er in der klaren Nacht stand und das Metalltor sich hinter ihm schloss.
    Er hatte gerade einen Schritt auf den Bürgersteig gemacht, da tauchte Damian aus dem Nichts vor ihm auf und erschreckte ihn heftiger, als die beiden Wachmänner es in dem geheimen Raum getan hatten.
    „Was …?“ Mehr brachte Morten nicht heraus, denn Damian packte ihn und zerrte ihn auf die andere Straßenseite.
    „Ist alles okay? Scheiße, du blutest ja!“, rief er aufgeregt aus. „Los! Komm, wir müssen zum Wagen.“
    Wieder wurde Morten mit ihm gezogen, dieses Mal allerdings vorsichtiger.
    Bereitwillig ließ er sich zum Wagen bugsieren, währenddessen schoss er schon die ganzen Fragen ab, die ihm im Kopf herumschwirrten. Von dem er hoffte, dass er ihm nun wieder allein gehörte. Völlig sicher konnte er sich da ja nicht sein.
    „Wer ist Dantalion?

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