Die wahre Koenigin
Meredith das Seil um den Hals und zog sie unsanft zu sich heran. Fast berührten sich ihre Gesichter. „Das liegt ganz bei Euch. Es hängt von Eurer Überzeugungskraft ab.“
Die Knie wurden Meredith weich. Es war offensichtlich, was Holden meinte.
Und schon begann er, seine Absicht in die Tat umzusetzen. In der einen Hand das Seil, machte er sich mit der anderen an den Verschlüssen ihres Hemdes zu schaffen. Als Meredith sich ihm von Neuem widersetzen wollte, zerrte Holden sie grob an ihrem Kragen. Der Stoff zerriss und gab den Blick auf ein zartes spitzenbesetztes Hemd frei.
„Bitte. Ich habe ...“ Meredith schluckte. Angst schnürte ihr die Kehle zu. Vielleicht gelang es ihr, Holdens Ehrgefühl anzusprechen. „Bitte, ich bin ... ich war noch nie mit einem Mann zusammen. “
Holdens Augen leuchteten auf. „Umso besser.“ Er zwirbelte das Seil, und als Meredith einen erstickten Laut von sich gab, grinste er boshaft. „Verzeiht mir, Lady. Ziehe ich zu fest? Es wäre schade um Euch.“
Meredith krallte die Hände in das Seil, aber Holden drehte unbarmherzig weiter. „Bitte!“, flehte Meredith mit tränenerstickter Stimme. „Ich kann nicht mehr atmen.“
„Ich soll also loslassen, Mylady?“
Sie nickte und umklammerte Holdens Hände, aber er lachte nur und zog noch fester. „Euer Widerstand ist zwecklos, Meredith MacAlpin“, höhnte er. „Gleich werdet Ihr bewusstlos sein, und wenn Ihr wieder erwacht, werdet Ihr wissen, was den Männern seit Anbeginn der Welt so viel Vergnügen bereitet.“ „Nein!“ Meredith sah Holdens widerliches Gesicht nur noch verschwommen. Alles um sie herum drehte sich. Der Boden unter ihr schwankte.
Der Strang um ihren Hals wurde enger und enger.
Aber sie kämpfte. Sie trat und tobte, grub die Fingernägel in Holdens Hände.
Er lockerte das Seil nicht.
Ein merkwürdiges Summen sirrte in Merediths Ohren. Schwarze Flecken tanzten vor ihren Augen. Eine Welle dumpfer Stille überflutete sie.
Sie schwankte, taumelte, fiel, suchte verzweifelt Halt. Aber ihre Hände griffen ins Leere und sanken kraftlos herab. Der
Boden unter ihr drehte sich, immer schneller.
Dann kniete Holden über ihr. Er griff nach dem Tau, lockerte es, gerade genug, dass sie nicht erstickte.
In einem dunklen Winkel ihres schwindenden Bewusstseins vernahm Meredith das Geräusch, als ihr das Hemd vom Körper gerissen wurde.
7. KAPITEL
Meredith war kaum noch bei Bewusstsein, aber ein übermenschlicher Wille verlieh ihr die Kraft, sich weiter gegen ihren Peiniger zu wehren. Wild bäumte sie sich auf, als Holden in haltloser Gier an ihrer Hose zerrte. Sie griff nach seinen Händen, zerkratzte sie mit den Fingernägeln.
„Du biestige kleine Raubkatze, wann gibst du endlich auf?“, zischte Holden wütend und drückte Merediths Hände auf ihre Brust.
Sie biss zu, grub die Zähne tief in das Fleisch, bis sie den Geschmack von Blut spürte.
Der Schmerz versetzte Holden in rasenden Zorn. „Dummes Frauenzimmer!“, stieß er hervor und schlug Meredith so heftig ins Gesicht, dass ihr Kopf zur Seite flog und hart auf dem Boden aufprallte. Ein stechender Schmerz durchzuckte sie, Sterne tanzten vor ihren Augen, und dann sank sie kraftlos zurück.
Sie spürte Holdens widerlichen heißen Atem, spürte die ekelerregende Berührung seiner Hände. Aber ihr Widerstand war gebrochen.
„Lass die Frau in Ruhe! “ Aus weiter Ferne drang die Stimme in Merediths Bewusstsein. War es ein Traum, eine Sinnestäuschung?
Der hechelnde Atem war nicht mehr zu spüren, die Hände wurden fortgezogen. Plötzlich war es ganz still im Raum.
Meredith schlug die Augen auf, und mit einem Schlag wich der entsetzliche Alpdruck. In der Tür stand Brice. Er hielt ein Messer in der Hand. Kalter Zorn sprach aus seinem Blick.
Drohend ging er auf Holden zu, dem der Angstschweiß auf der Stirn stand.
„Sie hat nach mir gerufen“, versuchte Holden sich zu retten. „Und als ich hineinging, führte sie sich auf wie ... wie eine ... da.“ Er zeigte auf Merediths Spitzenhemd. „Ihr seht ja selbst, wie sie bekleidet ist.“ Hastig sprang er auf und wich einen Schritt vor Meredith zurück.
Nun erst bemerkte Brice ihre Verkleidung. Die Hose, das klaffende Hemd.
„Diese Person meinte wohl, mich mit ihren Verführungskünsten auf ihre Seite zu ziehen“, fuhr Holden hastig fort. „Sie glaubte, ich würde ihren weiblichen Reizen erliegen und ihren Fluchtplan nicht verraten. Aber Eure Befehle, Brice, sind mir heilig.“ Er zeigte die
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