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Die Wahrheit des Alligators

Die Wahrheit des Alligators

Titel: Die Wahrheit des Alligators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Massimo Carlotto
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grauen Kleider ab und zieh die weiche Ledermaske über. Wie immer wird Deine Identität verborgen bleiben. Ein erregendes Geheimnis, das meine dunkle Spielgefährtin vor Neugier vergehen läßt. Keine Angst, sie wird nie erfahren, wer Du bist, denn das ist eines unserer kleinen Geheimnisse. Und jetzt mach weiter. Wir warten oben auf Dich. tritt ein und befiehl uns, vor Dir auf allen Vieren zu gehen. Laß Dich ansehen, mit dieser hübschen Peitsche in der Hand siehst Du aus wie ein Herrscher. Dann wirst Du zuerst auf mich zugehen, mich vom Boden hochheben, wirst mich an den Handgelenken packen und mich zwingen, die Arme auf den Rücken zu biegen. Du wirst mich mit den schwarzen Schnüren fesseln, die ich um meine Hüften gebunden habe. Heb mich in den Sessel, spreiz meine Beine auseinander und bind sie an den Armlehnen fest. Reiß mir den Slip herunter. Ich weiß, was Du jetzt willst. aber das kannst Du nicht tun, weil meine dunkle Spielgefährtin auf Dich wartet. Laß sie vor Dir niederknien, ihre Handgelenke sind straff mit den Knöcheln zusammengebunden. Dann ohrfeige sie sanft, pack sie bei den Haaren und zieh sie hoch. Bring sie dazu, daß sie ihn in den Mund nimmt. Du magst doch, daß sie ihn Dir lutscht, nicht wahr?
    Aber vergiß nicht, daß ich vollkommen offen bin. Steck mir die Gerte rein. Du wirst mir weh tun, aber aus meinem Mund wird kein Laut der Klage kommen, wie aus Deinem kein Wort. Kurz bevor Du kommst, wirst Du meine dunkle Spielgefährtin zwingen, sich umzudrehen, und Du wirst sie von hinten nehmen. Aber wenn sie Dich nicht vollauf befriedigt, wirst Du sie strafen, indem Du sie mit zwei silbernen Klammern in die Brustwarzen kneifst.
    Vor fünf mußt Du fort sein. Wenn Du Dich anziehst, vergiß nicht, das Geld, das mein Schweigen über die ungerechte Verurteilung von Alberto Magagnin erkauft, in die Schublade des Badezimmerschränkchens zu legen. Alberto – er lernt schnell, ist viel besser als Du, bereitet uns viel mehr Lust, befriedigt uns mehr. Vielleicht wegen der zwangsweisen Enthaltsamkeit in all den Jahren Gefängnis, zu denen Du ihn verurteilt hast. Manchmal denke ich, wie ungerecht das war, was Du getan hast, vielleicht sollte er von Dir wissen. Aber im Augenblick, habe ich beschlossen, hast Du nichts zu befürchten.
    »Unschuldig in allen Punkten. Ich hab’s doch geahnt!« rief Benjamino.
    »Ja. Wenn wir diesen Typen finden, klären wir zwei Verbrechen auf. Jede Wette, daß er sie umgebracht hat. Der Ton der Briefe macht deutlich, daß die Belli die Schraube immer enger zog: Geld, Sex und eine psychologische Abhängigkeit, die ihn zur Verzweiflung gebracht hat. Jetzt ist alles viel klarer, und es fällt ein neues Licht auf das, was wir ohnehin schon vermutet haben. Er hat das perfekte Verbrechen und die Vernichtung Magagnins inszeniert, um sich von den Launen der Frau zu befreien, dem ständigen finanziellen Aderlaß und der subtilen aber doch beängstigenden Drohung, dem Freigänger alles zu enthüllen. Sie tot und er im Gefängnis. Magagnins Leben und Schicksal waren echt beschissen, der Ärmste.«
    »Bist du sicher, daß du ihn der Justiz ausliefern willst?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »So einem würde ich lieber in den Mund schießen und ihm dann aufs Grab pinkeln.«
    »Hast du schon vergessen, was Gefängnis bedeutet? Meinst du nicht, daß das für so einen Dreckskerl wie den hier die schlimmste Strafe ist?«
    »Du hast recht. Aber erst müssen wir ihn mal finden. Was tun wir?«
    »Die Brünette. Wir müssen sie unbedingt auftreiben und zum Reden bringen.«
    »Hast du eine Idee, wie?«
    »Zwei. Meinen Freund, den Saxophonisten fragen, ob er sie kennt, und eine schöne Fotoreportage von der Beerdigung der Professoressa in Auftrag geben, die, wenn ich mich nicht irre«, ich sah auf die Uhr, »und da es jetzt fast neun Uhr früh ist, morgen stattfinden wird. Wär’ doch möglich, daß der eine oder andere aus der Rolex-Bande der Versuchung nicht widerstehen kann, der unglücklichen Freundin die letzte Ehre zu erweisen.«
    »Ich glaube nicht, daß die sich blicken lassen. Meiner Meinung nach machen die sich im Augenblick in die Hosen vor Angst.
    Ich bezweifle, daß sie von dem Versteck der Belli wußten, und jetzt werden sie sich fragen, wo die Fotos abgeblieben sind … ob die Polizei sie schon in Händen hat.«
    »Stimmt, das sind gewiß keine unbeschwerten Tage für sie. Aber wenn die Polizei die Aufnahmen gefunden hätte, da kannst du Gift drauf nehmen, dann wüßte es jetzt

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