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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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umgehend vorzunehmen, wartete aber noch auf den offiziellen Bericht und die genaue Todeszeit. Die Todesursache jedoch war eindeutig: ein Schuß in den Kopf. Chandler hatte die Werkstatt - einen Supermarkt mit angeschlossener Tankstelle im nördlichen Virginia - ausfindig gemacht, wo Michael Fiske seinen Wagen zur Inspektion gegeben hatte, doch keiner der Angestellten hatte Chandler eine Information geben können, die ihm weiterhalf.
    Fiske war ein Einfall gekommen, der ihn und Chandler bewogen hatte, auf der Fahrt zum Gericht einen kleinen Umweg zu machen: Sie waren zu dem Parkplatz für beschlagnahmte Autos gefahren, um sich noch einmal Michaels Honda anzuschauen. Fiske hatte die seitlichen und hinteren Taschen der Vordersitze durchsucht.
    »Er hat hier eine Straßenkarte aufbewahrt, hat sie immer dabeigehabt. Er hatte eine geradezu verrückte Angst davor, sich zu verfahren, mußte alles immer genau vorausplanen, bevor er auch nur einen Fuß in den Wagen setzte. Eine Karte oder einen
    Atlas habe ich nicht gefunden, aber das hier.« Er hielt einen gelben Notizblock hoch, der ganz unten in der Sitztasche gelegen hatte. In dem Notizblock standen die Namen und Bezeichnungen von Interstates und Landstraßen - eine genaue Wegbeschreibung. Doch wenn man von der verblichenen Tinte ausging, handelte es sich um eine Fahrt, die Michael schon vor langer Zeit unternommen hatte.
    Chandler betrachtete die gelben Zettel. »Und warum hätte der Täter die Karte oder den Notizblock mitnehmen sollen?«
    »Weil sich eine genaue Wegbeschreibung zu Mikes Ziel darauf befand.«
    »Also besteht ein Zusammenhang zwischen der Fahrtstrecke und dem Tod Ihres Bruders?«
    Fiske zögerte kurz, überlegte, ob er Chandler von der Akte Harms berichten sollte. Aber das war eine verzwickte Angelegenheit, mit der er sich im Augenblick nicht befassen wollte. »Schon möglich«, sagte er schließlich.
    Anschließend waren er und Chandler zum Gericht gefahren.
    Nun befanden sie alle sich in dem Konferenzraum und starrten sich gegenseitig an. Ohne zu enthüllen, wie er an die Information gekommen war, hatte Chandler soeben erklärt, daß in der Nacht zuvor jemand in Michael Fiskes Wohnung eingebrochen war.
    »Wir überlassen die Entscheidungen Ihnen, Detective Chandler«, sagte Ramsey. »Auch wenn ich inzwischen der Ansicht bin, daß hier eher ein Verrückter am Werk ist, der einen Groll gegen das Gericht hegt, als daß die Sache mit einem Fall zu tun hat, mit dem Michael beschäftigt war.«
    »Ich darf Ihnen mitteilen, daß das FBI einhundert Agenten für diesen Fall abgestellt hat«, sagte McKenna. »Des weiteren werden wir die Richter rund um die Uhr bewachen.«
    »Was ist mit den Assessoren?« fragte Fiske. »Sie sind die Mordopfer.«
    »Ich habe die Adressen sämtlicher Assessoren zusammengestellt«, warf Chandler ein. »Die meisten wohnen in der Nähe des Gerichts auf dem Capitol Hill. Ich lasse in dieser Gegend verstärkt Streife fahren. Wir haben allen Assessoren angeboten, sie in einem Hotel hier im Ort unterzubringen, wo wir Ihnen Schutz garantieren können. Außerdem lasse ich sie von einem unserer Experten darüber informieren, was sie selbst für ihre Sicherheit tun können. Zum Beispiel, nach verdächtigen Personen Ausschau zu halten, nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr allein die Wohnung zu verlassen und so weiter.« Er schaute kurz in die Runde. »Wo ist eigentlich Dellasandro?«
    »Er versucht, die neuen Sicherheitsvorkehrungen zu koordinieren«, erklärte Klaus. »Ich habe ihn noch nie so besorgt gesehen. Er nimmt die Sache offenbar persönlich.«
    »Ich bin jetzt seit fast dreißig Jahren an diesem Gericht«, sagte Richter Murphy traurig, »und ich hätte nie gedacht, einmal so etwas erleben zu müssen.«
    »Das gilt für uns alle, Tommy«, sagte Richterin Knight energisch. Dann blickte sie Chandler fragend an. »Sie haben überhaupt keine Spuren?«
    »So weit würde ich nicht gehen. Wir ermitteln in verschiedene Richtungen. Ich spreche von Michael Fiskes Tod. Im Mordfall Wright ist es noch zu früh, irgend etwas zu sagen.«
    »Aber Sie glauben, daß es einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen gibt?« fragte Ramsey.
    »Auch das können wir noch nicht sagen.«
    »Was empfehlen Sie uns dann? Wie sollen wir uns verhalten?«
    Chandler schüttelte den Kopf. »Gehen Sie Ihren Angelegenheiten wie üblich nach. Falls es das Werk eines Verrückten ist, der den Arbeitsablauf des Gerichts stören will, spielen Sie ihm nur in die Hände, wenn

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