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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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runtergefallen wären, und es hat uns einen Heidenspaß gemacht. Außerdem muß ich wirklich mit Ihnen sprechen.«
    Fiske nickte schließlich, und die Richterin rutschte auf den Beifahrersitz.
    »Wohin?« fragte Fiske, als sie die Tiefgarage verließen.
    »Biegen Sie an der Ampel links ab. Hoffentlich haben Sie nichts etwas anderes vor. Es war unhöflich von mir, nicht danach zu fragen.«
    Fiske dachte daran, daß McKenna auf ihn wartete. »Nichts Wichtiges.«
    »Sie hätten nicht zurückkommen und uns all diese Vorwürfe machen sollen«, sagte die Knight, nachdem er abgebogen war.
    »Wenn das alles ist, was Sie mir zu sagen haben ...«, erwiderte Fiske scharf.
    »Ich wollte Ihnen sagen, daß mir das mit Sara schrecklich leid tut.« »Nicht nur Ihnen. Sie wollte nur meinem Bruder und dann mir helfen. Sie wird den Tag, an dem sie den Fiske-Brüdern begegnet ist, bestimmt nie vergessen.«
    »Zumindest nicht dem, an dem sie einem der beiden begegnet ist.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sara hat Ihren Bruder gemocht und respektiert. Aber sie hat ihn nicht geliebt, obwohl ich, ehrlich gesagt, glaube, daß er sich in sie verliebt hatte. Aber ihr Herz gehörte einem anderen.«
    »Ach ja? Und das hat sie Ihnen gesagt?«
    »John, mir liegt wirklich nichts daran, geschlechtsbezogene Vorurteile zu bestätigen, aber ich kann genauso wenig die Augen vor einigen grundlegenden Wahrheiten verschließen. Ich bezweifle, daß meine acht männlichen Kollegen die geringste Ahnung haben, aber für mich ist klar, daß Sara Evans bis über beide Ohren in Sie verliebt ist.«
    »Ihre weibliche Intuition?«
    »So etwas in der Art. Außerdem habe ich zwei Töchter.« Sie bemerkte seinen neugierigen Blick. »Mein erster Mann ist gestorben. Meine Töchter sind erwachsen und führen ihr eigenes Leben.« Die Knight legte die Hände auf den Schoß und sah aus dem Fenster. »Aber darüber wollte ich eigentlich nicht mit Ihnen sprechen«, sagte sie. »Biegen Sie da vorn rechts ab.«
    Fiske tat wie geheißen. »Also, was steht auf Ihrer Tagesordnung?« fragte er. »Leute wie Sie scheinen ständig eine zu haben.«
    »Und das finden Sie irgendwie falsch?«
    »Sagen Sie es mir. Wenn ich sehe, welche Spielchen in diesem Gericht getrieben werden, wird mir wirklich nicht warm ums Herz.«
    »Diesen Standpunkt kann ich respektieren.«
    »Ich kann mir wirklich kein Urteil darüber erlauben, was Sie so tun. Aber für mich sind Sie keine Richter, sondern machen
    Politik. Und in welche Richtung diese Politik geht, hängt davon ab, wer so viel Druck oder so viele Zugeständnisse macht, daß er fünf Stimmen zusammenbekommt. Was hat das mit den Rechten eines Klägers und eines Verteidigers zu tun?«
    Das Schweigen hielt etwa eine Minute lang an, bis die Knight es schließlich brach. »Ich habe als Anklägerin angefangen. Und wurde dann Strafrichterin.« Sie hielt inne. »Ich kann Ihnen sagen, daß Ihre Eindrücke falsch sind.«
    Fiske schaute etwas überrascht drein.
    »John, wir können darüber diskutieren, bis es uns beiden aus den Ohren rauskommt, aber Tatsache ist nun mal, es gibt ein System, und man muß innerhalb dieses Systems arbeiten. Und wenn das heißt, daß man nach seinen Regeln spielen und sich diese Regeln gelegentlich auch zurechtbiegen muß, kann ich auch nichts daran ändern. Vielleicht ist das eine allzu simplifizierende Sichtweise einer komplizierten Situation, aber manchmal muß man aus dem Bauch heraus entscheiden.« Sie sah ihn an. »Wissen Sie, was ich meine?«
    Er nickte. »Mein Instinkt ist ziemlich gut.«
    »Und was sagt Ihr Instinkt Ihnen über die Morde an Michael und Steven? Ist an dieser Geschichte über den verschwundenen Antrag irgend etwas dran? Falls ja, würde ich wirklich gern mehr darüber erfahren.«
    »Warum fragen Sie mich das?«
    »Weil Sie mehr als jeder andere darüber zu wissen scheinen. Deshalb wollte ich unter vier Augen mit Ihnen sprechen.«
    »Hoffen Sie wirklich, daß ich meinen Bruder ermordet habe und diesen Antrag nur als falsche Spur benutze? Damit das Gericht ja nichts abbekommt?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Das haben Sie auf Ihrer Party zu Sara gesagt.«
    Die Knight seufzte und lehnte sich zurück. »Ich weiß nicht, warum ich das getan habe. Vielleicht, um sie von Ihnen fernzuhalten.« »Ich habe meinen Bruder nicht getötet.«
    »Ich glaube Ihnen. Also könnte dieser verschwundene Antrag wichtig sein?«
    Fiske nickte. »Mein Bruder wurde ermordet, weil er wußte, was in dem Antrag steht. Und ich

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