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Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 6: Der Schatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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den Rücken. Zum Glück hatte sie ihre Töpfe und Flaschen immer wieder eingeräumt, so dass nichts im Zelt herumstand. Die Wachen vor dem Eingang hinderten sie schon seit zwei Tagen nicht mehr daran, zeitweilig das Zelt zu verlassen, und so konnte sie hinausschlüpfen und sich dahinter verbergen.
    Martha folgte ihr etwas langsamer, denn sie hatte rasch den Weinkrug, etwas Brot und den Braten an sich genommen. »Immerhin haben wir noch nicht aufgegessen«, meinte sie zu Klara, als sie zu dieser aufgeschlossen hatte.
    Wenig später trat der Arzt in das Zelt und grüßte de Thorné mit einem Schwall von Höflichkeitsfloskeln. Danach fragte er nach dessen Verletzungen und erklärte, dass ein Aderlass wohl die beste Methode wäre, die Wiederkehr des Wundfiebers zu verhindern.
    »Der Kerl ist wohl närrisch!«, stieß Klara hervor und winkte Leutnant de Matthieux, der sich gerade nach ihnen umschaute, zu sich.
    »Wenn Ihr Euren Colonel liebt, dann verhindert, dass dieser Arzt ihn zur Ader lässt. Graf de Thorné hat meiner Meinung nach genug geblutet.«
    »Ich werde mein Bestes geben!«, versprach der Leutnant und musterte die beiden Mädchen nachdenklich. »Da der Markgraf von Baden einen Arzt geschickt hat, ist Eure Anwesenheit wohl nicht mehr vonnöten.«
    »Gott sei Dank!«, rief Klara aus. »Martha und ich müssten längst in Gernsbach sein. Herr Tobias und mein Oheim machen sich gewiss schon Sorgen um uns.«
    »Ihr müsst uns aber sagen, in welche Richtung wir gehen müssen«, setzte Martha hinzu, »denn Ihr habt uns einfach auf die Gäule gesetzt und seid die halbe Nacht durchgeritten. Deswegen haben wir nicht die geringste Ahnung, wo wir uns jetzt befinden.«
    »In den Ort, aus dem wir euch geholt haben, können wir euch schlecht zurückbringen. Wir werden euch daher an einer Stelle nicht weit davon abladen, so dass ihr leicht weiterkommt. Richtet eure Sachen zusammen! Vielleicht schafft ihr es bis zum Abend in eines eurer Dörfer.«
    »Und wenn nicht, dürfen wir im Wald übernachten«, meinte Martha nicht gerade begeistert.
    De Matthieux lachte leise auf. »Das ist nun einmal Schicksal, wenn man auf Reisen ist. Doch ich will jetzt sehen, was der Arzt mit meinem Kommandeur macht.«
    »Verhindert, dass er ihn zur Ader lässt!«, beschwor Klara den Leutnant noch einmal.
    Martha sah ihm nach und wandte sich an ihre Freundin. »Heute haben wir noch gut gegessen, doch morgen gibt es wieder trocken Brot.«
    »Dann sollten wir ein paar von den Vorräten hier einpacken und mitnehmen. De Matthieux sagte doch, dass wir das tun sollen!« Klara zwinkerte ihrer Freundin munter zu und brachte diese zum Lachen.
    »Allmählich lernst auch du, dass man die Augen offen halten muss, um nicht zu kurz zu kommen. Ich müsste sonst ein paar Fische zum Frühstück fangen, und das mag gewiss der Grundherr nicht.«

6.
    E ine Weile wieselte der badische Arzt diensteifrig um den verletzten Oberst herum. Dann aber drückte ihn ein körperliches Problem, und er ließ sich zu den Latrinen führen. De Matthieux nutzte seine Abwesenheit aus, Klara und Martha in de Thornés Zelt zu holen, damit die Mädchen sich von dem Oberst verabschieden konnten.
    Ihr Patient wirkte nachdenklich, als er ihnen die Hand reichte. »Ich habe zwar Achtung vor der Gelehrsamkeit des Arztes, dennoch wäre es mir lieber, wenn ihr beide mich weiterhin pflegen könntet. Ihr habt auf jeden Fall die sanfteren Hände.«
    »Der Arzt würde es nicht dulden«, antwortete Klara gepresst. »Daher ist es besser, wenn wir jetzt aufbrechen. Lebt wohl und werdet gesund! Verbietet aber auf jeden Fall dem Arzt, Euch zur Ader zu lassen. Ihr habt bereits genug Blut verloren.«
    »Ich werde es mir merken«, antwortete de Thorné mit einem nachsichtigen Lächeln. Auch wenn er mit seinen beiden Pflegerinnen sehr zufrieden war, erleichterte es ihn doch, sich ab jetzt in der Obhut eines erfahrenen Arztes zu wissen.
    »Macht es gut!«, sagte er und winkte Klara und Martha noch einmal zu.
    Da schoss Héraud ins Zelt. »Der Arzt kommt zurück!«, meldete er.
    »Dann sollten wir aufbrechen. Lebt wohl!« Klara verließ das Zelt und schlug einen Bogen, um dem Arzt aus dem Weg zu gehen. Martha folgte ihr ein wenig langsamer.
    »Eine Belohnung hätte der Oberst uns schon geben können«, meinte sie enttäuscht.
    »Ich bin froh, dass wir mit heiler Haut davongekommen sind«, gab Klara zur Antwort und ging weiter zu der Stelle, an der bereits drei Reiter darauf warteten, um sie aus dem Lager zu

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