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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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unverletzt bleiben müsse.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er wollte mir einen Gefallen tun, das habe ich begriffen. Aber die Lage hat sich geändert. Nelle ist inzwischen eher ein Problem.«
    »Sie werden mir wohl nicht erklären, warum.«
    »Clifford, Sie wollten aussteigen. Ich habe Ihnen die Möglichkeit dazu geboten. Jetzt nenne ich Ihnen den Preis dafür.«
    In ihrem Tonfall lagen keinerlei Ärger, Verachtung oder Belustigung.
    »Wenn das Commonwealth einmal nicht mehr besteht, und irgendwann ist es so weit, sind Sie frei, zu tun und zu lassen, was Ihnen beliebt«, sagte sie. »Sie können Ihr eigenes Leben leben. Ihre Beute genießen. Und keiner wird das Geringste erfahren. Wenn Sie wollen, werde ich Sie sogar einstellen.«
    »Haben Sie den Jefferson-Code tatsächlich entschlüsselt?«, wollte er wissen.
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Ich möchte es wissen.«
    Nach einem Moment des Zögerns sagte Carbonell: »Ja. Das haben wir.«
    »Warum haben Sie Nelle dann nicht einfach selbst ermordet? Warum haben Sie uns überhaupt in diese Sache hineingezogen?«
    »Erstens hatte ich den Codeschlüssel noch nicht, als ich Hale gebeten habe, sich Nelle vorzuknöpfen. Jetzt habe ich ihn. Zweitens ist es im Gegensatz zu allem, was man im Kino sieht, in meiner Branche gar nicht so einfach, jemanden zu eliminieren. Die Leute, die solche Jobs erledigen, wollen zu viel für ihr Schweigen.«
    »Und ich nicht?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Sie wollen nichts, was ich Ihnen nicht verschaffen könnte.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Was, wenn Hale nicht möchte, dass Nelle stirbt?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das nicht möchte, zumindest im Moment nicht. Aber ich möchte es. Finden Sie also eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen. Und zwar schnell.«
    Er war wütend. Sie verlangte viel zu viel. »Sie sagten, Sie hätten einen weiteren Informanten preisgegeben. Weiß Hale, wer es ist?«
    »Er weiß, wo er mit dem Suchen anfangen muss, und mit Sicherheit tut er im Moment genau das. Gewiss wird er Ihnen die Angelegenheit nur zu bald übergeben. Seinem treuen Diener, der von der Schlacht in New York zurückkehrt. Sehen Sie, was ich für Ihr Image getan habe? Sie sind ein Held. Was könnten Sie sich Besseres wünschen? Und um Ihnen meinen guten Willen zu zeigen und deutlich zu machen, dass es für uns einer für alle und alle für einen heißt, werde ich Ihnen jetzt sagen, wie mein Informant heißt und wie Sie beweisen können, dass er ein Verräter ist.«
    Genau das wollte Knox wissen. Die Kapitäne würden verlangen, dass der Mann auf der Stelle verurteilt und bestraft werden sollte. Wenn Knox es schaffte, diese Aufgabe selbst zu erledigen, würde sein Wert unermesslich steigen.
    Am wichtigsten aber war: Es würde die Aufmerksamkeit weiter von sich selbst ablenken.
    Zum Teufel mit Carbonell.
    »Nennen Sie mir den Namen, und ich werde dafür sorgen, dass das Problem Stephanie Nelle für Sie verschwindet.«
    31
    Fredericksburg, Virginia
    Cassiopeia begrüßte die Frau, die an die Tür kam. Das Haus war ein weiträumiges georgianisches Gebäude, das vielen Zimmerpflanzen, drei Katzen und wunderschönen Antiquitäten Raum bot. Außen war es von gelben Lampen beleuchtet, und ein schmiedeeisernes Tor, das sonst eine mit Backsteinen gepflasterte Zufahrt versperrte, hatte offen gestanden. Ihre Gastgeberin trug einen bequem sitzenden Jogginganzug von Nike und Tennisschuhe von Coach. Von der äußeren Erscheinung her waren sie und die First Lady eindeutig Altersgenossinnen, nur dass Shirley Kaisers lockiges Haar lang herunterhing und hell rotgolden gefärbt war.
    Auch das Verhalten der beiden war unterschiedlich.
    Wo Pauline Daniels’ Gesicht bleich und abgespannt gewirkt hatte, stand in Kaisers lebhaften Züge mit den hohen Wangenknochen und den leuchtenden braunen Augen ein Ausdruck großer Höflichkeit. Sie betraten einen Raum, der von kristallenen Wandleuchtern und Tiffany-Lampen erhellt wurde. Kaiser bot Cassiopeia einen Drink an, den diese ablehnte, obgleich ein Glas Wasser ihr willkommen gewesen wäre.
    »Wenn ich recht informiert bin, haben Sie einige Fragen an mich. Pauline sagte mir, ich könne Ihnen vertrauen. Ob das wohl stimmt? Können wir das wirklich?«
    Cassiopeia bemerkte die Verwendung der ersten Person Plural und beschloss, sich dieser Frau vorsichtiger zu nähern als zuvor Pauline. »Wie lange kennen Sie und die First Lady sich schon?«
    Ein Ausdruck der Belustigung trat in Kaisers

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