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Die Wasser des Mars

Die Wasser des Mars

Titel: Die Wasser des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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Ein Grau, das scharfe Konturen zeigt, das lebt.
    Minuten später machen sich erneut Kontaktschwierigkeiten bemerkbar. Aber diesmal ist es nicht Matoul, der sich in die Verbindung zu drängen versucht, sondern Ruuth. Sie ist die zweite Pilotin, und er weiß, daß sie mehr Gefühl für die Bedienung der komplizierten Geräte der Fähre hat als er selbst. Außerdem fühlt er sich plötzlich abgespannt und müde.
    Als er feststellt, daß sie stabilen Kontakt gefunden hat, schaltet er sich aus und legt den Helm neben sich auf das Pult. Er blickt sich im Steuerraum um, aber hier scheint sich nichts verändert zu haben. Die Minuten, in denen er gegen die Atmosphäre des Unheimlichen gerungen hat, sind an den anderen fast spurlos vorübergegangen. Er streicht sich über die Stirn, als wolle er die Eindrücke dieser grauen Welt mit einer Handbewegung hinwegschieben.
    Einen Augenblick lang beobachtet er Ruuth, die mit konzentriertem Gesichtsausdruck in sich hineinzuhorchen scheint. Er nickt zufrieden. Zum Umfallen müde, schließt er die Augen. Als Matoul ihm eine Frage stellt, sieht er ihn verständnislos an, so daß dieser gezwungen ist, sie zu wiederholen. »Was werden wir dort unten finden, Herb?«
    Er ist viel zu müde, um sich jetzt darüber Gedanken zu machen, was sie in den nächsten Stunden entdecken werden. Bald werden sie mehr wissen. Aber er sollte Matoul wohl darauf aufmerksam machen, daß er durch seine Versuche, sich in die Verbindung zu drängen, die Steuerung der Fähre erheblich erschwert, und das kann bei den Verhältnissen auf dem Unheimlichen mit einem Fiasko enden.
    Als er die dunklen Ränder unter Matouls Augen sieht, läßt er es. »Wir hätten bis morgen warten sollen«, sagt er leise. »Was bedeutet uns ein Tag?«
    Aber Matoul gibt sich nicht so schnell zufrieden. »Sag mir deine Meinung! Was werden wir dort unten finden?« wiederholt er halsstarrig.
    Woher soll er wissen, was sie finden werden? Der Unheimliche sieht nicht aus, als habe er Reichtümer zu bieten. Neue Erkenntnisse werden sie sammeln, und dazu braucht man Zeit. Und Zeit haben sie. Aber er weiß, daß Matoul nicht darauf hinauswill. Was erwartet er von diesem Stern, der sie mit Methanstürmen und verkarstetem Boden empfängt?
    »Nichts werden wir finden«, erklärt er lakonisch. »Und wenn wir Leben finden? Leben, wie es der Menschheit noch nie begegnet ist.«
    Herb blickt Matoul an wie einen Geist. Was geht im Kopf dieses Mannes vor? Erwartet er tatsächlich, daß Herb bereit ist, eine derart fragwürdige Vermutung ernsthaft zu diskutieren? Das kann ja wohl kaum möglich sein. So schüttelt er als Antwort lediglich den Kopf.
    Aber Matoul bohrt weiter. »Wie wird es aussehen, Herb? Wie kann das Leben unter derart extremen Bedingungen sein?«
    Herb schüttelt immer noch den Kopf. »Komm endlich zu dir, Matoul!« ruft er. »Auf diesem schrecklichen Stern gibt es kein Leben, kann es keins geben. Wir, die Menschen, mit denen du in diesem Raumschiff zusammen lebst, sind hier die einzigen Lebewesen weit und breit. Finde dich damit ab, daß du nie anderes Leben kennenlernen wirst!«
    Matoul öffnet die Augen. Zwar sind sie noch dunkel gerändert, aber sie sind klar und hell. Und es scheint Herb, als verberge sich ein kleines wissendes Lächeln in ihnen.
    »Weißt du, wie es aussehen wird, Herb?« Matoul schließt erneut die Augen, und Herb erkennt, daß er sich das Leben jetzt vorstellt. »Unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen extremer Gravitation muß es ganz anders geartet sein als das Leben auf der Erde. Die fremden Wesen müssen flach sein, flach wie ein Eierkuchen, und steinhart. Ein Skelett, wie wir es als Stützgerüst haben, würde ihnen nichts nützen, sie würden zerbrechen wie dürres Reisig. Nein, Herb, diese Wesen werden uns als feste und homogene Massen von hoher Dichte entgegentreten, anders vermögen sie unter dieser Gravitation nicht zu existieren. So kompliziert strukturiert wie wir Menschen können sie nicht sein.«
    Herb fürchtet ernsthaft um Matouls Verstand. »Das ist Unsinn, Matoul!« erwidert er. »Es gibt kein Leben auf dem Unheimlichen.«
    Er blickt den Gefährten mißtrauisch an, aber der scheint so normal zu sein wie er selbst. Nur das Lächeln in den Augen irritiert ein wenig.
    »Ich bin nicht verrückt, Herb«, erklärt Matoul. »Ich mache mir nur Gedanken. Es ist eine Spielerei mit gedanklichen Möglichkeiten.«
    »Und du glaubst tatsächlich daran, daß der Unheimliche Leben tragen könnte?«
    Matoul hat

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