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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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Blitz getroffen, auf der Stelle stehen. Er war nicht allein. Nur wenige Meter entfernt, auf einem flachen, bis ans Wasser reichenden Fels, saß ein Mädchen. Ewan starrte die Erscheinung an und war im ersten Moment fest davon überzeugt, dass es die Fee dieses Sees sein musste, die dort auf dem Stein ihr langes Haar trocknete. Sie hatte den Oberkörper ein wenig zurückgelehnt und stützte sich mit den Armen ab, sodass er ihre festen, runden Brüste sehen konnte, die sie der Sonne entgegenreckte. Ihre Haut schimmerte im Licht und schien ihm unglaublich hell und zart. Als sie träge ein Bein anwinkelte, konnte er den dunklen Flies zwischen ihren Schenkeln sehen, und er spürte plötzlich, wie ein unbändiges Verlangen ihn erfasste, sie dort zu berühren.
    Wer eine Fee liebt, der ist sein Leben lang von ihrem Zauber gefangen und wird niemals wieder ein freier Mann sein, fuhr es ihm durch den Kopf. Zitternd vor Erregung, stand er immer noch an der gleichen Stelle und wagte nicht, sich zu bewegen.
    Verflucht, dachte er. Was stelle ich mich so blöde an? Es wird die Tochter irgendeines Bauern sein, die hier auf ihren Liebhaber wartet. Warum sollte ich ihr nicht eine nette Überraschung bereiten? Doch er zögerte, denn irgendetwas hielt ihn davon zurück, sich der Schönen zu zeigen. Stattdessen starrte er sie weiter an, und er spürte, wie seine Männlichkeit sich steil emporrichtete. Das Mädchen räkelte sich im Sonnenschein und bewegte dabei verlockend ihre hübschen Brüste, strich dann sacht über die Innenseite ihres rechten Schenkels, um eine Fliege abzuwehren. Ewan knirschte mit den Zähnen, denn das Verlangen peinigte ihn fast schmerzhaft. Er kannte doch die meisten Mädchen hier in der Gegend – wieso war diese ihm niemals begegnet?
    Die Schöne fuhr sich mit einer gelassenen Handbewegung durch das feuchte Haar und drehte den Kopf dabei ein wenig in seine Richtung. In diesem Augenblick erkannte er sie.
    War das möglich? Er wagte kaum, seinen eigenen Augen zu trauen. Aber natürlich – dort zwischen dem Wurzelwerk einer alten Kiefer lag ihre Kleidung, deutlich erkannte er das alberne grüne Hütchen mit der Feder daran. Wieso hatte er das nicht gleich gesehen, Idiot, der er war?
    Rodena! Duncans Tochter, die sich so gern wie ein Knabe kleidete, war in Wahrheit eine berückend schöne Frau.
    Noch starrte er sie an, wurde sich darüber klar, wen er da betrachtete, da zuckte sie zusammen und wandte sich um. Hatte er eine unachtsame Bewegung gemacht? Ein Steinchen rollte davon, ein zweites folgte, klappernd und klickernd hüpften die verräterischen Kiesel den Fels hinunter, und gleich darauf hörte er ihren erschrockenen Aufschrei.
    Hatte sie ihn gesehen? Er wollte es nicht wissen, denn kaum, dass er ihre Stimme hörte, rannte er auch schon wie ein Verrückter in den Wald zurück. Hastig raffte er im Vorübereilen seine Kleidung und das Schwert an sich, und erst als er eine Strecke weit gelaufen war, blieb er stehen, um sich wieder anzuziehen.
    Teufel noch einmal – wenn sie ihn erkannt hatte, würde sie ihm ohne Zweifel eine Menge Ärger bereiten.

Fünftes Kapitel
     
    Rodena zitterte noch vor Entsetzen, als sie über die Heide zurück zur Burg ritt, und sie hatte Mühe, das Pferd ruhig zu halten, das ihre Angst deutlich spürte.
    Es war ein Mann gewesen, völlig nackt, sein heller, muskulöser Körper schimmerte einen winzigen Augenblick lang im Sonnenlicht, dann war er im Wald verschwunden. Sie hatte sein Gesicht nicht erkennen können, denn er hatte sich abgewandt und schien vor ihr zu fliehen. Dennoch war sie in wilder Panik aufgesprungen, hatte nach ihren Kleidern gegriffen und war in ihrer Verwirrung zuerst ein Stück am Ufer entlanggelaufen, bis sie endlich unter den Bäumen Deckung nahm. Dort streifte sie den Kittel über, verhedderte sich vor Aufregung im Stoff, fand nicht das Band, mit dem die Brouche um den Leib gebunden war, und ließ den Gürtel zweimal fallen, bis sie es schaffte, die Schnalle zu schließen. Den Hut in der Hand haltend, stand sie dann eine ganze Weile unschlüssig da und wagte nicht, zum Ufer zurückzukehren, wo sie ihr Pferd an einem Baum festgebunden hatte.
    Was, wenn er dort auf sie wartete?
    Endlich nahm sie all ihren Mut zusammen, schlich gebückt bis zum Waldrand und spähte zum Ufer hinab. Alles schien friedlich. Ein Entenpaar wiegte sich auf dem See, zwischen Gräsern und Wurzeln stelzte ein Graureiher und tauchte den Schnabel ins seichte Wasser. Ihre Stute hatte sie

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