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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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wäre feige gewesen. Und doch war dies ein ausgesprochen ungünstiger Augenblick, um ihr die Wahrheit zu gestehen.
    Sie hatte jetzt sogar den Hut, sich zu erheben, und Ewan starrte mit klopfendem Herzen auf ihre schlanke Gestalt, die sich nur allzu deutlich unter dem dünnen Leinenhemd abzeichnete.
    »Nun? Du zögerst mit der Antwort, wie ich sehe«, trumpfte sie auf. »Hast du vielleicht gar etwas zu beichten?«
    Er spürte, wie er mehr und mehr an Boden verlor, denn sie bewegte sich auf verführerische Weise zur Seite, und er sah die Konturen ihrer runden Brüste durch den Stoff leuchten. Sein Puls schlug heftig, und er spürte zu seinem Ärger, wie das Blut ihm in die Lenden schoss. Verdammt, sie war eine falsche Schlange, und doch begehrte er sie so sehr, dass er kurz davor war, ihr dieses Hemd vom Körper zu reißen.
    »Ich habe etwas getan, das ich zutiefst bereue«, begann er, musste aber innehalten, denn sein Blick fiel auf ihre kleinen, nackten Füße, die unter dem Hemd hervorsahen. Sie hatte rosige Zehen, gleichmäßig und zart wie Perlen auf einer Kette.
    »Du bereust es also«, sagte sie und kniff böse die schwarzen Augen zusammen. »Ewan Turner, du tust mir leid, denn du bist ein jämmerlicher Feigling.«
    Er spürte, wie eine geheime Kraft in ihm aufflammte, die breiten Muskeln unter seinem Kittel spannten sich an, als wolle er sich auf sie stürzen. Doch er bezwang sich, denn eine solche Aktion barg weitaus größere Gefahren als der Kampf mit einem wilden Bären.
    »Ich bereue es und bitte Euch um Verzeihung, damit wir nicht im Streit voneinander scheiden«, murmelte er und versuchte, zu Boden zu sehen, um nicht von seinen Sinnen übermannt zu werden.
    Doch ein dumpfes Krachen ließ ihn zusammenfahren. Mit einem Fußtritt hatte sie den Deckel der Truhe zugeworfen, jetzt stand sie zornbebend vor ihm, die Arme in die Hüften gestemmt.
    »Dann will ich dir jetzt einmal etwas sagen, du Feigling!«, schimpfte sie. »Ich bereue nichts, keinen Augenblick wollte ich missen. Weil es wunderschön war und weil ich wochenlang fest entschlossen war, nur dich zum Ehemann zu nehmen. Ich hätte auf dich gewartet bis zum Ende aller Tage, Ewan – aber du, du Strohkopf, du lächerlicher Hagestolz – du konntest nicht einmal eine Woche auf mich warten, und jetzt läufst du davon!«
    Er war beeindruckt, zumal ihr langes Haar sich aufgelöst hatte und die Flechten ihr übers Gesicht fielen, sodass sie das Haar ärgerlich mit der Hand zurückstrich. Wie heftig sie sich ereiferte! Konnte es sein, dass er sich in ihr getäuscht hatte?
    »Was regt Ihr Euch auf«, wehrte er sich. »Roger de Brionne wird um Euch kämpfen, und ganz sicher wird er...«
    Eine kleine Öllampe aus Ton flog dicht an seinem Kopf vorbei, dann musste er sich ducken, denn sie schmetterte einen Bronzeleuchter in seine Richtung.
    »Du bist solch ein Schwachkopf!«, keifte sie und bewarf ihn mit den Tonbechern, die auf einem Tisch gestanden hatten. »Ich liebe einen hirnlosen Idioten, der davonläuft, wenn es gilt, eine Frau zu erobern...«
    Einer der Becher prallte gegen Ewans Stirn, denn er hatte sich vor Überraschung nicht rechtzeitig zur Seite bewegt.
    »Was hast du gesagt?«
    Sie lief im Raum umher, denn langsam gingen ihr die Wurfgeschosse aus. Ein Holzkästchen verfehlte sein Ziel, Garnbündel, Nadel und Schere verteilten sich im Zimmer, dann, als sie schon ihre gefüllte Waschschüssel anheben wollte, hatte er ihre Arme gefasst und versuchte sanft, sie von ihrem Vorhaben abzubringen.
    »Lass mich los, Ewan Turner!«, zeterte sie und rang mit ihm. Gleich darauf hatte er sie fest an sich gezogen, und die Kraft seiner Arme ließ ihr keine Chance mehr auf Gegenwehr. Der Stoff des Hemdes riss ein, und sie spürte erzitternd seine heißen Lippen auf ihrer bloßen Schulter.
    »Sag es noch einmal, Rodena«, wisperte er. »Ich will es hören, denn ich weiß nicht, ob ich meinen Ohren trauen kann.«
    Sein Körper presste sich hart und fordernd an sie, und während er ihr langes Haar zurückstrich, glitt sein Mund an ihrem Hals entlang, seine Zunge leckte über ihre Ohrmuschel, dann bedeckte er Wangen und Stirn mit kleinen, zarten Küssen.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie und schlang die Arme um ihn.
    Seine Brust hob und senkte sich so rasch, dass sie glaubte, auf einem Schiff im Sturm zu treiben. Dann spürte sie wieder seine harte, erregte Männlichkeit, und sie erzitterte, denn es war nichts zwischen ihnen als der zarte Stoff.
    »Sagst du auch

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