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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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Ziegenbock verdächtigte Ewan, mit ihr geschlafen zu haben. Ach, hätte er es doch nur getan, wie sehr hatte sie sich danach gesehnt. Aber er war seinem Eid treu geblieben – das hatte er nun davon.
    »Wenn es so wäre, wie Ihr sagt«, meinte sie, sich zur Ruhe zwingend. »Dann hätte Sir Ewan Turner die Gelegenheit leicht nutzen können, um mit mir zu fliehen.«
    »Weshalb sollte er das tun?«, keifte der Alte. »Er hat die Stute zugeritten und führt sie jetzt auf den Markt, um sie meistbietend zu vergeben. Aber ich kaufe nicht gern ein Pferd, das ein anderer unter den Schenkeln gehabt hat.«
    Jetzt konnte Rodena sich nicht länger beherrschen – nie in ihrem Leben war sie derart geschmäht und beleidigt worden.
    »Ihr werdet Euch eines Tages für diese boshaften Lügen verantworten müssen, Malcolm MacBlair«, rief sie wütend. »Es ist leicht, den Ruf eines Mädchens zu zerstören – aber Gott weiß, dass ich die Wahrheit sage. Er ist mein Zeuge.«
    »Dann ist die Sache ja ganz einfach«, versetzte Malcolm unverdrossen. »Geht auf meine Wünsche ein, beweist mir Eure Unschuld, und ich werde Euch zu meiner Frau machen.«
    »Das könnte Euch so passen«, fauchte sie. »Wenn ich Eure Frau werde, dann in allen Ehren und ohne eine vorgezogene Hochzeitsnacht.«
    Er wandte sich verärgert ab und schlug mit der Faust auf das Fenstersims. Wieso bemühte er sich eigentlich, dieser sturen Person mit gutem Zureden beizukommen?
    »Schluss jetzt!«, herrschte er sie an. »Du hast wohl vergessen, dass dein Liebhaber in meiner Gewalt ist. Entweder du erfüllst meine Wünsche, oder er stirbt noch in dieser Nacht.«
    Sie spürte, wie ihr die Luft zum Atmen ausging. Oh Gott – noch in dieser Nacht! Dieses Monster in Menschengestalt war durchaus fähig, die Drohung in die Tat umzusetzen.
    »Wenn Ihr ihn tötet, werde ich Euch erst recht nicht den Gefallen tun«, sagte sie mit bebender Stimme. »Woher soll ich wissen, ob er überhaupt noch am Leben ist?«
    Er machte eine ungeduldige Bewegung und zischte sie böse an.
    »Glaubst du meinem Wort etwa nicht?«
    Sie hatte fast gelacht. Nicht einmal seinem Schwur hätte sie geglaubt, viel weniger seinem Wort. Sogar die kleine Bonnie wusste, dass Malcolm MacLead ein Lügner war.
    »Ich glaube nur, was ich sehe.«
    Er hob ärgerlich die buschigen grauen Augenbrauen, war jedoch lange nicht so empört, wie er es nach dieser Beleidigung eigentlich hätte sein müssen. Stattdessen verzog er den Mund zu einem genüsslichen Grinsen.
    »Du bist nicht dumm, Rodena«, sagte er fast anerkennend. »Auch ich glaube nur das, was ich nachprüfen kann. Folge mir also!«
    »Wohin?«, wollte sie atemlos wissen.
    Doch er gab ihr keine Antwort, sondern wandte sich um und ging zur Tür. Mit wild klopfendem Herzen erhob sie sich, um ihm zu folgen.
    Wo war Bonnie geblieben? Sie hatte neben ihr gesessen und war davongehuscht, als Malcolm in die Kemenate hereinstürmte. Doch sie war auch im Flur nicht zu sehen – dieses kleine Mädchen schien die Gabe zu haben, sich unsichtbar zu machen wie eine Fee oder ein Elfenkind.
    Rodena lief hinter Malcolm her, der eilig und mit gebeugtem Rücken voraushumpelte, und bemühte sich, den Weg, den sie gingen, in ihr Gedächtnis einzugraben. Es war nicht gerade einfach, denn er benutzte enge Durchgänge und schmale Türen, stieg hier eine Wendeltreppen hinunter, dort wieder ein Treppchen hinauf, sodass sie schließlich vollkommen verwirrt war.
    Überall in der Burg waren Leute unterwegs, Mägde und Knappen liefen ihnen entgegen, Knechte, die Lasten trugen, drückten sich ängstlich an die Seite, wenn sie den Clan Chief erblickten, auch Ritter und Krieger begegneten ihnen, und sie warfen neugierige Blicke auf Rodena. In einem engen Raum erwischte Malcolm einige Männer beim Würfelspiel und zischte sie wütend an, denn er duldete keine Spiele auf seiner Burg. Solch sinnloser Zeitvertreib führte nur dazu, dass die Männer sich zerstritten und einander die Köpfe einschlugen.
    »Nehmt Fackeln«, befahl er und fügte ironisch hinzu: »Diese schöne Dame benötigt ein Gefolge.«
    Wortlos gehorchten die Männer, froh, der fälligen Strafe entkommen zu sein, und nahmen Rodena in ihre Mitte. Wenn sie je gehofft hatte, davonlaufen zu können, war es damit nun endgültig vorbei.
    Sie stiegen auf einer ausgetretenen Wendeltreppe nach unten, je tiefer sie kamen, desto eindringlicher wurde der Geruch nach Moder und Feuchtigkeit. Der rötliche Schein der Fackeln zitterte und schien in

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