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Die weise Frau

Die weise Frau

Titel: Die weise Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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beiseite und glitt ins Bett, ohne Hugo eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Hugo band seinen Lendenschutz auf, öffnete die gestrickte Strumpfhose und zog sie herunter. »Hör mal«, sagte er. »Hat Catherine wegen unseres kleinen Spielchens gestern das Kind verloren?«
    Alys schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie und versuchte, ihre Angst vor Hugos Jähzorn nicht zu zeigen. Seine Triebe, die sie fest in der Hand gehabt hatte, waren ihr entglitten. Er hatte das Mädchen auf der Heuwiese angesehen und sie begehrt. Er hatte Alys ohne ihre Einwilligung genommen und es genossen, sie und Catherine gleichzeitig zu nehmen, als wären sie ein und dasselbe, zwei sklavisch ergebene Weiber. Er hatte Alys gedemütigt, als wäre sie nur eine Hure — ein Spielzeug für Catherine. Er hatte sich aus Alys' Herrschaft befreit, und jetzt konnte er sie mißbrauchen, wie er wollte.
    Er stieg aufs Bett und kniete sich über Alys. Sein Atem stank nach Wein und Zwiebeln. Er küßte sie, knetete grob ihre Brüste. Alys spürte, wie ihre Muskeln sich verkrampften und die warme Feuchte zwischen ihren Beinen trocknete und abkühlte.
    »Gestern habe ich dich wie eine Hure genommen«, sagte er. Alys schloß die Augen und legte ihre Arme um seinen Hals, eine lieblose Travestie der Leidenschaft.
    »Du hast es genossen«, sagte Hugo. »Alle Frauen sind im Grunde ihres Herzens Huren. Du, Catherine, das blonde Mädchen auf dem Feld. Alles Huren.«
    »Ich aber nicht!« sagte Alys bestimmt. »Ich trage dein Kind unterm Herzen, ich bin die einzige Frau, die ein Kind von dir trägt. Und ich kann dich verzaubern, Hugo. Hast du vergessen, wie du dich fühlst, wenn meine Schwestern zu mir kommen?«
    Hugo schüttelte den Kopf. »Ich brauche eine Frau, keine intrigante Hexe«, sagte er wütend. »Ich brauche einen rechtmäßigen Erben und nicht einen Bastard von einem Weib ohne Namen und ohne Familie. Ich weiß nicht, wie ich die Kontrolle über mein Leben behalten soll. Ich schau Catherine an und denke, wie wild sie nach mir ist, und schau dich an und denke mir, wie wild ich nach dir war. Und alles hat keinen Wert. Es ist ein einziges Chaos. Alles, was ich brauche, entgleitet mir. Alles, was ich wirklich will, verboten. Ich kann nur wahnsinnige Spiele mit dir spielen und einen Sohn mit dir zeugen, der keinem etwas nützen wird und nur meinem Stolz dient.«
    »Du könntest dein Leben in die Hand nehmen«, sagte Alys vorsichtig. Hugo war betrunken, leicht reizbar. Alys spürte, wie er vergeblich versuchte, in sie einzudringen. Seine Hand wanderte nach unten, und er tastete gegen Alys' kalte Trockenheit.
    »Wenn Catherine fort wäre«, sagte Alys hastig, »und ich einen Sohn hätte, deinen Sohn. Und wenn du, anstatt mich als Hure zu sehen und zu versuchen, mich zur Hure zu erniedrigen, mich so siehst, wie ich bin, eine Frau mit großer Macht. Ich brauche keine Familie im Hintergrund, keinen Namen. Ich brauche kein Vermögen mitzubringen. Meine Künste und meine Macht sind die beste Mitgift, die ein Mann sich wünschen kann. Wir könnten heiraten — genau wie ich es geträumt habe. Und dann wäre dein neues wunderschönes Haus unser Haus und das Haus unseres Sohnes. Und wir könnten in diesem Haus zusammen leben.«
    »Und mehr Söhne haben«, sagte Hugo mit trunkener Begeisterung. Er stieß noch einmal in sie. Alys spürte ihn schlaff und feucht an den eng verkrampften Muskeln ihres Körpers. Sie konnte ihn riechen, den dumpfen, klebrigen Geruch seiner Wäsche. Sie biß angewidert die Zähne zusammen.
    »Ja«, sagte sie. »Wir könnten mehr Söhne haben. Du wärst der Begründer einer Dynastie. Rechtmäßige Söhne.«
    »Mehr Söhne als mein Vater hatte. Mehr Söhne als mein Großvater hatte!« babbelte Hugo. »Ich hab die Nase voll von dem, was sie über mich sagen — daß ich kein Kind zeugen kann. Wir werden heiraten und in das neue Haus einziehen und hundert Söhne haben.«
    »Heiraten?« fragte Alys leise, bereit, die Falle zuschnappen zu lassen. Ein Heiratsversprechen war das zwingendste von allen, ein Mann von Ehre konnte das nicht rückgängig machen. »Bittest du mich, dich zu heiraten?«
    »Hunderte von Söhnen!« Hugos Stimmung schwang plötzlich in trunkene Fröhlichkeit um. »Hunderte.«
    »Sollen wir heiraten?« flüsterte Alys verlockend. »Heiraten und rechtmäßige Söhne haben? Willst du mich heiraten, Hugo?«
    Einen Augenblick lang dachte sie, er würde ihr antworten, und dann hätte sie sein Ehrenwort und die Chance, ihn mit seinem

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