Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)
Kollegen Dinge, die Caroline nicht einmal im Traum mit ihnen teilen würde. Aber die Erleichterung über die ausbleibenden Fragen der Kollegen konnte die Leere nicht ausfüllen, die Kasper hinterlassen hatte, als er ausgezogen war. Bei Weitem nicht.
Der Klingelton ihres Handys riss sie aus den dunklen Gedanken.
Es war eine lokale Nummer. Vielleicht war es für Mr Ogato bereits » sofern es aktuell wird « geworden.
» Caroline Kayser .«
» Hallo, Caroline, Daniel hier. Von Peoples’ Rights .«
» Ah, hallo, Daniel .«
» Störe ich? «
» Nein, nein. « Caroline versuchte, ihre Stimme mit einem Lächeln zu würzen; der Mann hatte trotz allem einen ganzen Tag darauf verwendet, mit ihr zu Lars Tyndskids kenianischer Savanne zu fahren. » Überhaupt nicht. Was kann ich für dich tun? «
» Ich habe mir gedacht, das hier würde dich interessieren .«
» Ja? «
» Mich hat soeben eine Lehrerin aus Asabo angerufen– du weißt, das Dorf, das wir besucht haben .«
» Ja, das vergesse ich nicht so schnell. Gibt es etwas Neues von Mama Lucy? «
» Nein, nicht mehr, als dass der Mord bei der Polizei angezeigt wurde, die die Sache jetzt untersucht .«
» Okay .«
» Aber was ich dir erzählen wollte, ist, dass ich wie gesagt von dort angerufen wurde . «
» Ja? «
» Ja, und allein das, dass sie mich anrufen, sagt doch etwas darüber aus, wie ernst sie es meinen, denn es ist nicht immer einfach, eine Telefonnummer zu finden, wenn man auf dem Land lebt « , fuhr Daniel fort.
» Nein, das ist klar « , antwortete Caroline, so geduldig, wie sie konnte, während sie sich darüber wunderte, warum es einigen Menschen so schwerfiel, zur Sache zu kommen.
Sie erhob sich und ging zum Fenster.
Daniel räusperte sich.
» Es gibt dort ein kleines Mädchen, das vergewaltigt wurde .«
Caroline blieb abrupt stehen.
» Was sagst du da? «
» Das ist das, was die Lehrerin gesagt hat « , antwortete Daniel.
» Warum rufen sie dich an und erzählen dir das? «
» Weil sie wissen, dass ich Kontakt zu euch habe .«
» Und sie glauben, das hat etwas mit uns zu tun? « , fragte Caroline, wohl wissend, dass dies eine überflüssige Frage war.
Daniel bestätigte das.
» Aber sie können nicht mit solchen Anschuldigungen kommen, ohne Beweise zu haben « , protestierte sie und griff nach der blauen Gardine, um die Mittagssonne auszusperren.
» Das Mädchen hat gesagt, der Mann, der das getan hat, hatte die Hand eines weißen Mannes .«
Carolines ausgestreckter Arm erstarrte in der Luft.
» Und die einzigen weißen Menschen, die häufig in diese Gegend kommen, haben eine Verbindung zu deiner Firma « , fuhr Daniel fort.
Sie stand wie versteinert da. Beweise oder nicht, das hier waren Anklagen, die fatale Fußabdrücke in dem Ruf der Firma und damit auch in ihrer Karriere hinterlassen konnten. Jetzt waren es sowohl eine Vergewaltigung mehr als auch der Mord an Mama Lucy, um das sie sich Sorgen machen musste.
Dieses Mal gab es keinen Ausweg. Sie war gezwungen, dorthin zu fahren und sie zum Reden zu bringen.
Sie bemerkte, dass Daniel immer noch sprach.
» …aber ich bin sicher, das verstehst du .«
» Entschuldigung, kannst du das wiederholen, ich glaube, die Verbindung war einen Augenblick lang unterbrochen– wie du weißt, spreche ich von einem Handy aus Dänemark, da kann es aufgrund der Netzdeckung zwischendurch gut zu einigen Ausfällen kommen… « Sie verstummte.
» Was ich gesagt habe, ist, dass wir von Peoples’ Rights sehr gern mit deiner Firma zusammenarbeiten möchten,wir aber auch eine moralische Verpflichtung gegenüber der einheimischen Dorfbevölkerung haben, sie zu unterstützen. Und manchmal machen wir das, indem wir an die Presse gehen. Aber ich bin sicher, das verstehst du .«
Caroline sank in sich zusammen.
Markvart würde ausflippen, wenn die Presse involviert werden würde. Er schlug sich immer noch damit herum, Bojesens Geschichte darüber zu verhindern, dass Asabo Dana Oil beschuldigte, in den Mord an Mama Lucy involviert zu sein. Bojesen hatte anscheinend einen besonders effektiven deep-throat. Sie bemühte sich, ihre Gedanken ganz schnell zu ordnen.
» Was, wenn wir erneut nach Asabo fahren? Chauffeur und Auto kann ich organisieren .«
Daniel willigte ein, und sie versprach, sich bezüglich einer Abfahrtszeit zu melden.
Sie hatte gerade das Handy weggelegt, als es erneut klingelte. Noch eine lokale Nummer– vielleicht hatte sie dieses Mal Glück?
Aber es war kein Polizeipräsident am
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