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Die Welt der grünen Lady

Die Welt der grünen Lady

Titel: Die Welt der grünen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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als ich an die Jagd dachte, an jene, die ich zwischen den Hügel gesehen hatte, da wußte ich, daß ich eigentlich gar keine Wahl hatte. Es mußte selbstverständlich Oomark sein, und das sagte ich Kosgro.
    »Wie du willst. Also die leuchtenden Steine, und denke an ihn – so, wie du ihn zuletzt gesehen hast.«
    Ich war überrascht, denn anscheinend war es ihm gleichgültig, wohin ich ging. Sollte das heißen, daß wir uns jetzt hier trennten? Ich fragte ihn.
    »Dich verlassen? Nicht, solange du das bei dir hast, was für mich Leben bedeutet. Aber ein Ort ist so gut wie der andere, solange wir uns nur aus der Reichweite der Finsteren heraushalten können. Ich habe immer noch die Hoffnung, daß aus unserer Begegnung etwas mehr zu gewinnen ist. Aber da du auf der Suche bist, mußt du jetzt die Führung übernehmen, denn ich habe kein geistiges Bild, das mich leitet. Ich muß mich also auf deines verlassen. Nimm meine Hand und halte sie fest!«
    Einen flüchtigen Augenblick lang war ich geneigt, abzulehnen, um frei zu sein von Jorth Kosgro. Mein alter Argwohn regte sich. Aber dann streckte ich meine Hand aus, und er hielt sie in festem Griff.
    Wenn jemand uns dort auf dieser Straße beobachtet hätte – es wäre ein seltsamer Anblick gewesen. Um nur auf die leuchtenden Steine zu treten, bewegte ich mich im Zickzackkurs vor- und manchmal auch rückwärts, wenn es nicht anders ging. Ich versuchte, alles außer Oomark aus meinen Gedanken auszuschließen und ihn vor mir zu sehen, wie ich ihn zuletzt gesehen hatte – als er vor mir davonlief, weil ich den Zweig hielt.
    Und dann schien ich auf einmal zu rennen, während sich gleichzeitig der Boden unter mir ebenfalls vorwärtsbewegte, so daß ich meine eigene Geschwindigkeit benötigte, um auf den Füßen zu bleiben. Um mich war ein Schwirren, und die Landschaft nahm ich nur noch verschwommen wahr.
    Dann fiel ich – oder vielmehr hatte ich das Gefühl, von einem Fahrweg heruntergeworfen zu werden, denn ich schlug ziemlich heftig auf hartem Boden auf. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder Luft bekam und mich aufsetzte, um zu sehen, wo wir waren. Ich hörte ein Stöhnen und blickte mich um.
    Kosgro lag etwas abseits, beide Hände gegen den Verband an seiner Brust gepreßt. Dann richtete er sich mühsam auf, und Seite an Seite sahen wir nun, wohin uns unsere merkwürdige Reisemethode gebracht hatte.
    Vor unserem Landeplatz lag eine weite Fläche Grünland. Ich entdeckte auf dem satten Grün jedoch nirgends das dunklere Grün der Sicherheitsringe. Statt dessen waren da blasse weiße und cremefarbene Blumen und viele der Büsche mit den goldenen Beeren, die Oomark so gern aß. Und rings um diese Büsche sammelten sich fliegende und hüpfende Wesen.
    Nicht weit entfernt davon bewegten sich größere Geschöpfe. Entweder pflückten sie von den Beeren, oder sie lagen ruhend im Gras. Aus der Entfernung sahen sie alle ziemlich ähnlich aus. Oomark? War es dieser – oder der – oder das dort?
    Alle diese Geschöpfe hatten Hufe und waren haarig und gehörnt, wie Oomark. Es bestanden lediglich leichte Unterschiede in den Größen. Ich konnte Oomark unter ihnen nicht herausfinden. Ob er kommen würde, wenn ich ihn rief?
    Drei von ihnen schienen miteinander zu spielen. Sie warfen sich ein ballähnliches Ding zu. Ein anderes streichelte ein kleines, pelziges Tier. Keines von ihnen trug irgendwelche Kleidungsstücke, so wie ich sie zuletzt noch an Oomark gesehen hatte. Aber als ich daran dachte, wie erleichtert er seine Stiefel und seine Übertunika abgelegt hatte, hielt ich es durchaus für möglich, daß er sich inzwischen auch der restlichen Kleidung entledigt hatte.
    »Kannst du ihn erkennen?« wollte Kosgro wissen.
    »Nein. Aber ich kann ihn rufen …«
    »Nein!« Er sagte es mit Nachdruck. »Es ist ratsamer, nicht mehr Aufmerksamkeit zu erregen als notwendig.«
    »Aber – es sind doch keine Finsteren?«
    »Nein, sie gehören zu den Folke – geringere Wesen. Aber sie sind voller Bosheit und Schelmerei und würden nichts tun, um dir zu helfen. Im Gegenteil. Es ist besser, du versuchst, den Jungen möglichst unauffällig herauszufinden.«
    »Aber sie sehen alle gleich aus! Außer, daß einige etwas größer sind als andere!« Ich zählte zehn von ihnen, und ich konnte wirklich keinen Unterschied erkennen.
    »Das ist natürlich schwierig«, gab Kosgro zu. »Gibt es irgend etwas, was er besonders gern hatte und das seine Aufmerksamkeit erregen würde, wenn du davon sprichst? Wenn du

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