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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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gekommen, weil ich Antworten suche, die ich nur noch hier finden kann.« Wut wallte in ihm hoch, weil er ihre Spielchen, Macht zu demonstrieren, hasste und nichts dagegen unternehmen konnte, wenn er zum Ziel kommen wollte.
    Er ließ die Hunde nicht aus den Augen. Die setzten zum Sprung an. Er wappnete sich innerlich gegen den Angriff, doch der Aufprall war so gewaltig, dass er trotzdem umgerissen wurde. Ein Wolfshund hatte seinen linken Arm gepackt und zerrte schmerzhaft daran, der andere bleckte seine Zähne genau vor seiner Kehle. Er donnerte ihm die rechte Faust unter den Kiefer. Aufjaulend wich das Tier etwas zurück.
    »Noch immer keine Magie?«, krächzte die Alte.
    »Nein!«
    »Gut!« Sie klatschte in die Hände. Die Wolfshunde ließen von ihrem Opfer ab und setzten sich rechts und links neben sie, ließen Aeneas jedoch nicht aus den Augen.

    Der erhob sich möglichst würdevoll und sah die alte Dame an. »Hab ich die Prüfung bestanden? Darf ich jetzt mein Anliegen vorbringen?«
    »Du bist ein Ringlord. Warum sieht man dir das nicht an? Dein Haar ist zu lang. Deine Kleidung ist, gelinde gesagt, sehr merkwürdig. Noch dazu unrasiert siehst du aus wie ein Streuner. Ich mag es nicht, wenn man nicht gebührend gekleidet vor mir erscheint.« Sie sah ihn missgelaunt an.
    Aeneas konnte es nicht vermeiden, zu den Wolfshunden hinzusehen.
    »Ich bin nicht in offizieller Funktion gekommen, war in Eile und entschuldige mich für mein unwürdiges Auftreten.«
    Er schaute vom kalten Gesicht vor sich in die genauso kalten Lichtspender über seinem Kopf und seufzte kaum hörbar, bevor er erneut auf sein Anliegen zu sprechen kam. »Würdest du mir überhaupt helfen, oder verschwende ich meine Zeit? Es geht um ein Kind.«
    »Dein Kind? Ein Bastard von einem Bastard? Bist du deshalb in Schwierigkeiten?«
    Er nahm die Beleidigung äußerlich gelassen hin. Doch seine Finger gruben sich unwillkürlich in die Handflächen. »Nein, es ist nicht mein Kind. Darum geht es eben. Ich weiß nicht, wessen Kind es ist. Das genau wollte ich von dir erfahren.«
    »Du lebst jetzt auf der Erde, nicht wahr?« Die Oberin verfolgte offenbar ihre eigene Gesprächsstrategie.
    »Als ob du das nicht wüsstest! Könnten wir nicht zur Sache kommen? Es geht nicht um mich, es geht um einen Jungen, der bei uns lebt. Er ist in Gefahr.«
    Die Oberin ließ sich nicht von ihrem Gesprächspfad abbringen. »Erst Söldner bei den Schattenkriegern, dann Ringlord auf der Erde! Deinen Vorgänger haben wir dorthin in die Verbannung geschickt. Mir will scheinen, du meidest Rhanmarú wie die Pest. Lässt dich hier nur blicken, wenn es unumgänglich ist. Meinst du nicht, das ist Grund genug, mir Sorgen zu machen, ausgerechnet jemandem wie dir den Schutz der Rhan anzuvertrauen?«
    Aeneas stieß die Luft aus, bevor er erwiderte: »Ich habe mich nie um dieses Amt beworben. Aus Gründen, die wohl nur er versteht, hat der Rhanlord mich vorgeschlagen. Ich weiß, dass du dagegen protestiert hast. Ich wollte dieses Amt auch nicht und hab angeboten, absichtlich zu verlieren. Das sollte ich nicht, weil es dem Ehrenkodex der Rhan widersprochen hätte. Ich erledigte in der Folgezeit alle Aufträge. Dem Rhanlord missfällt das eher, und du bist weiterhin unzufrieden. Ich passe offensichtlich nicht in die ehrwürdige Riege der Ringlords. Soll ich bei den nächsten Vergleichskämpfen unterliegen? Das lässt sich einrichten. Sagt mir nur, wie ihr es gern hättet. Heute geht es um etwas anderes. Ich bitte lediglich um eine Auskunft, dann bin ich gleich wieder weg.« Aus seiner Stimme war nunmehr Frustration herauszuhören. »Bitte, Ehrwürdige Mutter Oberin!«
    »Ich weiß, dass du dann gleich wieder gehst. Das will ich aber nicht. Deine Gegenwart ist so aufbauend für mich. Ich kann davon gar nicht genug bekommen. Diese ungewohnte Unterwürfigkeit, nur weil du etwas von mir willst!« Ein kurzes Krächzenlachen folgte.
    »Oh, du magst es heute unterwürfig? Nun, gut! Wie soll es sein? Soll ich niederknien? Soll ich bitten, flehen, deine Füße küssen? Soll ich die Treppe noch einmal auf Knien hochkommen? Soll ich für dich ein bisschen mit den Hunden kämpfen? Sag mir, wie du es gern hättest, und ich tue es.« Er war in der Tat zu allem bereit, wollte es nur endlich hinter sich bringen.

    Die Oberin erhob sich sichtlich ungehalten. »Folge mir! Ich werde die Kugel befragen. Es macht keinen Spaß, dich zu quälen, wenn du so grässlich nachgiebig bist. In dieser Stimmung kann ich mit

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