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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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irgendwo hin?«, fragte Holly.
    Lennart schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was passiert ist, aber Aeneas wird es garantiert bemerkt haben und kriegt das schon hin. Also: keine Panik! Seid nur nicht enttäuscht, wenn wir gleich wieder auf der Erde landen. Es geht immer nur von einem Reisehafen weg oder zu einem Reisehafen hin. Wir werden einen zweiten Anlauf benötigen, um nach Rhanmarú zu kommen. Das ist auch schon alles.«
    »Aeneas flog durchs Zimmer«, erinnerte Erik sich plötzlich.
    »Was?«, fragte Adrian sofort. »Wie ein Vöglein?«
    Erik schüttelte verärgert den Kopf. »Natürlich nicht! Es sah so aus, als wenn er von jemandem gestoßen worden wäre.«
    »Bist du sicher?« Lennarts Gesicht zeigte erstmals Besorgnis.
    »Ich hab ihn angegrinst, plötzlich sauste er durch die Luft. Glaubst du, ich denk mir so etwas aus?«
    »Wir reden hier von Erik, unserem Überraschungsmagier. Was meinst du Lennart, kann bei ihm Aufregung verbunden mit Grinsen ...?« Weiter kam Adrian nicht, da Erik ihm unwillig den Ellenbogen in die Seite stieß.
    Lennart runzelte die Stirn. »Das ist überhaupt nicht witzig, Adrian. Wenn Aeneas etwas - was auch immer - passiert ist, könnte der Transport schiefgegangen sein. Wir sind ...« Er schluckte schwer. »Wir sind irgendwo gelandet.«
    »Willst du damit sagen, wir sind verlorengegangen?«, stieß Anna atemlos hervor.
    Gerrit sah sich gehetzt nach allen Seiten um. »Hab ich das richtig verstanden? Wir stehen gerade auf irgendeinem Planeten im Universum?«
    »Ich fürchte, ja«, erwiderte Lennart heiser.
    »Seid doch froh, dass wir hier gelandet sind«, erklärte Adrian mit wenig Begeisterung in der Stimme. »Wir hätten auch längst verglüht, erstickt oder zerplatzt sein können. Die Frage ist: Was machen wir jetzt?« Er sah in die Runde.
    »Hör bloß auf mit dem coolen Getue!«, schimpfte Anna. »Ich hab Angst und will hier weg.«
    »Na, wenn du das willst, geht’s bestimmt gleich los«, blaffte er zurück. »Wer könnte dir schon ...«
    »Das ist nicht mehr lustig. Halt einfach mal die Klappe!«, unterbrach Erik genervt. Er wunderte sich, dass sein Freund tatsächlich schwieg.
    Nach einigen Minuten räusperte Lennart sich und sagte: »Wir können darauf warten, dass Aeneas das hinkriegt, oder wir gehen los, um zu sehen, ob wir einen Unterschlupf, eine Höhle oder Ähnliches finden.«
    »Hier nur rumhängen, find ich blöd. Wir wissen ja nicht, wie lange wir warten müssen«, teilte Holly ihre Einstellung mit zittriger Stimme mit. Sie sah ihren Trainer mit aufgerissenen Augen an. »Unser Lord findet uns doch auch, wenn wir etwas weiter gehen, oder?«
    »Selbstverständlich!« Lennart nickte.
    »Wenn wir noch lange stehen bleiben, friert mir der Hintern ab. Lasst uns gehen«, erklärte Adrian und schlug wild die Arme um sich.
    »Das ist keine gute Idee«, widersprach Anna sofort. »Stellt euch vor, wir treffen vielleicht wieder auf Bestien. Wir sollten lieber genau hier warten.«
    Erik fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. »Das dürfte nicht ungefährlicher sein. Wenn wir uns nicht bewegen, friert garantiert bald mehr ab als nur Adrians Hintern.«
    Lennart nickte. »Lasst uns gehen! Alles andere macht keinen Sinn.«
    Sie marschierten los.
    Die Umgebung veränderte sich im Gegensatz zu ihrer Stimmung überhaupt nicht. Hatten sie sich vor Kurzem unbändig auf Rhanmarú gefreut, ergriff sie nun beklemmende Furcht. Immer wieder blickten sie sich um. Bis auf gelegentliches Schniefen oder Seufzen gab niemand einen Ton von sich.
    Es wurde immer eisiger. Ihr Atem hinterließ Dampfwölkchen und selbst ihre Winterkleidung bot kaum noch Schutz vor der durchdringenden Kälte.

    Holly schluchzte auf und sprach aus, was alle dachten: »Hier ist es so schrecklich kalt, finster und still. Ich bete darum, dass Aeneas uns bald abholt.«
    Keinem fiel eine Aufmunterung ein.
    Schon wenig später wurde es schlagartig völlig dunkel. Es war, als wäre ein Vorhang gefallen. Sie konnten kaum noch die Hand vor Augen sehen.
    Anna ließ eine kleine Lichtkugel schweben. »Das kann ich aber nicht ewig«, erklärte sie sofort mit bebender Stimme.
    »Herr im Himmel! Das mit dem Licht kriege ich auch nicht richtig hin. So kommen wir nicht weit. Wir können in einer fremden Umgebung nicht herumlaufen, ohne zumindest etwas zu sehen«, fluchte Lennart frustriert. »Was machen wir bloß?«
    »Ich erfriere gleich.« Anna schlug die Arme um ihren Oberkörper. »Meine Finger spüre ich kaum noch.«
    Auch Eriks

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