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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Wand.
    Adrian grinste von einem Ohr zum anderen. »Keine Panik! Damit wird der Raum fertig, ist ja extra für angehende Elementmagier ausgestattet. Da hast du aber mal so richtig einen rausgehauen. Respekt!«
    »Weil du mich erschreckt hast«, blaffte Erik. »Ich war gerade so gut dabei.«
    Sein Freund kratzte sich am Kopf und verzog das Gesicht. »Vielleicht gehe ich besser allein mit Anna und Holly ins Kino. Weiß ja nicht, ob die Sprinkleranlage einem Feuersturm gewachsen ist, wenn du dich während des Films erschrickst.«
    »Ja, vielleicht tust du das besser.« Erik hatte immer noch Mühe zu stehen und hielt sich an der Wand aufrecht. Ein Gefühl, das Übelkeit sehr nahe kam, ließ ihn schlucken.
    Adrian klopfte ihm auf die Schulter. »Dir ist eben der Schreck in die Glieder gefahren, oder? Ähnliches ist hier schon jedem Beschwörer passiert. Zumindest weißt du jetzt, dass du es grundsätzlich kannst. Alles andere kommt mit der Zeit.«
    Er wartete Eriks Nicken ab, bevor er erneut fragte: »Kommst du gleich mit in »Seelensammler«? Saublöder Titel, wie ich finde. Soll aber gut sein, auch ein bisschen traurig. Da kannst du Holly dann tröstend in den Arm nehmen. Ihr seid beide ja eher zurückhaltend. Das wäre die Gelegenheit, sich mal näherzukommen. Gute Idee?«
    Adrian zwinkerte ihm zu und tat so, als hielte er ein Mädchen im Arm. Er streichelte die Luft und presste sie an sich. Als er der imaginären Freundin in seinem Arm einen Kuss gab, lachte Erik laut auf. Allerdings nicht Adrians wegen, sondern weil Lennart gerade um die Ecke gekommen war.
    Der kratzt sich verblüfft hinterm Ohr, während er die Verrenkungen und Luftküsse des Custors beobachtete.
    »Trockenübungen«, erklärte Erik vergnügt.
    Ihr Trainer hob in abwehrender Geste die Hände. »Macht ruhig weiter mit eurem Geturtel. Mich stört das nicht.« Ohne auf Antwort zu warten, verschwand er in einen anderen Übungsraum.
    Erik kicherte, und Adrian rümpfte die Nase. »Lennart, wie er leibt und lebt! Ist dir auch schon aufgefallen, dass er hin und wieder ein klein wenig überheblich ist?«
    »Nö!« Er hatte Mühe, nicht erneut loszulachen.
    Adrian war deutlich anzusehen, wie peinlich ihm seine Vorführung plötzlich war. Mürrisch beschwerte er sich: »Hättest mich ruhig warnen können, dass da jemand kommt. Hab dich für einen Freund gehalten. Na, okay! Ich sag dir was: Du gibst mir das Kino aus. Dann sehe ich über deinen unfreundlichen Akt hinweg.«
    Jetzt konnte Erik sich doch nicht mehr zurückhalten und prustete los. Von Lachen unterbrochen, erklärte er: »Du hattest gestern schon kein Geld für den Donut. Da durfte ich deinen bezahlen, damit es mir nicht peinlich sein musste, allein zu essen. ... War mir klar, dass du heute auch kein Geld ... fürs Kino hast. Wenn es ums Anpumpen geht, entwickelst du erstaunlichen Erfindergeist.«
    Immer noch lachend legte er Adrian den Arm um die Schultern. »Fühl dich eingeladen. Deine Freundschaft ist mir wichtig.«
    Lennart betrat wieder den Flur, warf den beiden einen kurzen Blick zu, bemerkte: »Lasst euch nicht stören! Bin schon wieder weg«, und entschwand in Richtung Eingangshalle.
    Eriks und Adrians Gelächter hallte durch den Gang.

    Wenige Tage später war es endlich so weit. Die große Reise sollte beginnen.
    Lorenz konnte sie leider nicht begleiten. Sein Vater, ein Späher der Rhan, sollte auf einen anderen Planeten versetzt werden. Die Familie hatte beschlossen, sich ihr neues Domizil zuvor gemeinsam anzusehen. Er wollte aber auf alle Fälle vor den Spielen zu ihnen stoßen.
    Erik war begeistert, als sie ihre Uniformen bekamen. Sie waren schwarz, mit einem gelben Emblem, das Sonne, Erde und Mond darstellte. Darüber befand sich eine rotgelbe Feuerschlange, die ihn als Elictor auswies, während die Custoren durch ein Schwert und die Larvatoren durch ein Auge gekennzeichnet waren.
    Er fühlte sich sofort wohl in der äußerst bequemen Kluft. Zu seiner Freude trugen sie diesmal auch alle ein leichtes Schwert. Das allerdings war, wie Adrian abfällig bemerkte, reiner Zierrat, gehörte eben nur zur traditionellen Uniform.
    Allen war die Nervosität deutlich anzumerken. Adrian ließ einen tollen Spruch nach dem anderen los, Gerrit sagte dafür überhaupt nichts mehr. Holly drehte sich - völlig untypisch für sie - immer wieder vor dem Spiegel, um den perfekten Sitz der Uniform zu begutachten. Anna überlegte laut, dass sie doch noch zum Frisör hätte gehen sollen, weil sie so vielleicht

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