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Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
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Bewegungsfreiheit wie die Yilescs. Man nahm an, daß irgendein Kru in alten Zeiten die Yilescs unter seine Schutzherrschaft genommen hatte, und ein paar Spuren dieser königlichen Gunst überlebten die Jahrhunderte. Die Yilescs reisten mit Ol-Dienern, sie waren also die einzigen privaten Sklavenhalter in Scorvif. Jede Yilesc besaß ein Narmpf und einen Wagen. Wenn ihr Narmpf starb oder ihr Wagen nicht mehr funktionierte, war jeder Durrl verpflichtet, für Ersatz zu sorgen. Die Durrls nahmen es allerdings mit dieser Tradition nicht allzu genau, da es sich ja nur um die verachteten Yilescs handelte. Oft mußte eine Yilesc meilenweit zu Fuß marschieren, bis einen Durrl eine seltene Anwandlung von Großzügigkeit befiel und er ihr Narmpf und Wagen zur Verfügung stellte.
    Die IBB-Agenten machten sich die Stellung der Yilescs zunutze, da diese ungehindert reisen und sich in jeder Stadt so lange aufhalten durften, wie sie wollten. Aber nach dem erfolgreichen Einsetzen von Yilesc-Agenten und jahrelangem Studium wußte man noch immer nicht, was die Yilescs eigentlich waren.
    Wenn sie Priesterinnen waren, so hatten sie keine erkennbare religiöse Funktion. Wenn sie Hexen waren, diente ihre Zauberei keinem erkennbaren Zweck. Wenn sie Seherinnen waren, prophezeiten sie nichts. Und wenn sie reisende Medizinfrauen waren, so heilten sie nicht, wie Dr. Garnt säuerlich feststellte. Sie waren nur ganz einfach da, und ihre mysteriöse Existenz stellte das Hauptquartier vor die Frage, ob sie vielleicht der Angelpunkt des gesellschaftlichen Lebens auf Branoff IV waren. Man suchte eine Agentin mit besonderen Qualifikationen, um das zu erforschen, und fand Liano.
    Sie war sehr erfolgreich, und der Koordinator und Jorrul dachten, sie wären der Lösung des Geheimnisses nahe. Dann geschah die Tragödie, von der sich Lianos Seele nicht erholte. Sie erinnerte sich nicht an das schreckliche Ereignis. Vielleicht wollte sie es auch nicht. Und sie sagte nicht oder wollte nicht sagen, was sie erlebt hatte.
    Wenn der Abend dunkler wurde, zogen sich die Ol-Frauen und ihre Kinder vom Lagerfeuer zurück und versammelten sich in den Schatten zu einer geheimnisvollen Gemeinde, deren Sinn Farrari nicht verstand. Nur dann verließ Liano ihre Hütte und gesellte sich zu ihnen. Sie sorgte für kranke Frauen und Kinder, und einen Mann pflegte sie nur, wenn seine Frau darum bat. Die Kinder liebten sie, und sie spielte unermüdlich mit ihnen.
    Im Gegensatz zu den Männern redeten die Frauen ununterbrochen. Wahrscheinlich waren sie es, die die Sprache vor dem Aussterben bewahrt hatten. Aber Farrari hatte keine Ahnung, worüber sie sprachen. Wenn er Liano fragte, lächelte sie geheimnisvoll und antwortete nicht.
    Farrari beobachtete Liano aus der Dunkelheit. Als Kewl war er der Niedrigste der Niederen, vielleicht weil er einer Frau diente. Alle Ols ignorierten ihn, sogar die Kinder. Da er wenig zu tun hatte, beobachtete er aufmerksam und hörte zu.
    Er hatte es nicht für möglich gehalten, daß eine Gesellschaft so bar aller Kultur sein konnte. Die Ols hatten keine Sagen und Lieder, und auch die unaufhörlich redenden Frauen sangen ihren Kindern nicht einmal Wiegenlieder. Wie kann man eine Kultur auf höheren Standard bringen, wenn nichts da ist, womit man beginnen kann, fragte sich Farrari.
    Die Männer lachten nicht, wenn sie um das rauchende Feuer saßen. Auch die Kinder lachten nie. Vergeblich suchte Farrari in den schweigenden Gesichtern nach dem Schimmer eines inneren Lächelns. Auch jetzt, während der schönen Jahreszeit, wirkten die Ols völlig indifferent. Wenn sie Freude am Leben empfanden, so verbargen sie das. In anderen Zeiten verbargen sie wahrscheinlich ihr Elend.
    Die Ols existierten. Warum sie existierten, schien sie nicht zu interessieren.
    Farrari hatte ein ödes, unfruchtbares Land erwartet. Statt dessen fuhren sie durch grüne Wiesen, und sogar die tödlichen Zrilmbüsche brachten Blüten hervor, die ihre giftigen Blätter versteckten. Hohe Zrilmhecken trennten die Felder. Über den Hecken waren Podien errichtet, von denen aus die Durrls die Arbeit auf mehreren Feldern gleichzeitig beaufsichtigen konnten.
    Farrari sah die Durrls selten und nur aus großer Entfernung. Sie besuchten fast nie ein Ol-Dorf. Die Ols, sogar die jüngsten Kinder, gingen in der Morgendämmerung auf die Felder und kehrten erst nach Einbruch der Dunkelheit zurück. Farraris Tagewerk war einfach und ohne Abwechslung. Er kochte für Liano, hielt ein fieberndes Kind

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