Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
Vom Netzwerk:
Dorf am Feuer saß, zeichnete er ein Ol in den Sand, das ein Quarm-Holzscheit trug. Er zeichnete eine simple plumpe Figur mit einem Oval als Kopf. Ein Strich stellte das Holzscheit dar. Aber niemand beachtete sein Werk. Er hockte sich an eine andere Stelle, die stärker vom Feuer erhellt war, und begann erneut mit seiner Zeichnung, und diesmal sahen sie ihm zu. Aber weder ihre Gesichter noch ihr Grunzen verriet, was sie dachten.
    Ihr Interesse ließ rasch nach. Als sie sich entfernten, verwandelte Farrari die beiden Figuren mit raschen Strichen in Durrls. Wieder kamen die Ols heran und betrachteten die Zeichnungen, und wenn sie vorbeigingen, wichen sie aus, um sie nicht zu zerstören. Schließlich blieb Farrari allein am Feuer zurück. Nach einigem Überlegen verwischte er die Zeichnungen.
    Er fühlte, daß er etwas erreicht hatte, aber er wußte nicht, was. Als er zu seiner Hütte ging, war er so in Gedanken versunken, daß er nicht merkte, wie sich ein Ol aus den Schatten löste und auf ihn zukam. Erst als es sprach, blickte Farrari auf.
    »Wonach suchen Sie?« flüsterte das Ol auf Galaktisch. »Ich muß mit Ihnen reden.«
    Farrari nickte resigniert. Auf Jorruls Liste hatte er keinen Agenten gefunden, der in dieser Gegend stationiert war, aber er wußte, das Ol-Agenten manchmal ihre Positionen wechselten. Gesicht und Körper des Agenten waren mit Narben bedeckt, was darauf schließen ließ, daß er Bekanntschaft mit einer Zrilmpeitsche gemacht hatte. Er hatte einen kleinen Bauch, und das hieß, daß er für ein Ol viel zuviel aß. Und er schwankte. Auch, wenn er stehenblieb. Farrari konnte sich nicht erinnern, ihn am Feuer gesehen zu haben.
    Langsam entfernten sie sich vom Dorf. Auf einer von Zrilmhecken gesäumten Wiese ließ sich der Agent keuchend nieder.
    »Sie sind Farrari, nicht wahr?«
    Farrari antwortete nicht.
    »Ich habe gehört, daß Sie verschwunden sind. Ich höre jeden Abend die Nachrichten vom Stützpunkt. Und die Ols sagten, daß ein fremdes Ol von Dorf zu Dorf wandert und sich komisch benimmt. Da nahm ich an, daß das Sie sind. Was suchen Sie?«
    »Ich wollte, ich wüßte es. Wer sind Sie?«
    Der Mann kicherte.
    »Sie würden es nicht wissen, auch wenn ich es Ihnen sagte. Sie haben mich schon vor Jahren aus der Liste gestrichen, weil sie glauben, daß ich tot bin. Vielleicht bin ich das auch.« Wieder kicherte er. »Sie haben es herausgefunden, nicht wahr? Ich hoffte immer, jemand würde schlau genug sein, es herauszufinden und es aber nicht auszuplaudern. Allein schaffe ich es nicht. Ich bin zu alt.«
    »Was schaffen Sie nicht allein?«
    Der Agent stand auf und hieb Farrari freundschaftlich in die Rippen.
    »Oh, Sie sind sehr schlau. Die Leute von IBB sind so dumm. Ich war auch dumm. Ich hätte es nicht herausgefunden, wenn man mich nicht getötet hätte. Aber ich war schon damals zu alt. Aber Sie sind klug. Ich hörte das Gerede über Sie, als der Kru starb. Schon damals fragte ich mich, ob Sie es herauskriegen würden, und als ich hörte, daß Sie verschwunden sind, wußte ich es. Wir müssen schnell arbeiten. Ich bin ein alter Mann und habe nicht mehr viel Zeit.«
    »Wer sind Sie?« fragte Farrari noch einmal.
    »Sie haben recht. Ich sollte einen Namen haben. Nennen Sie mich – nennen Sie mich Bran. Das ist Branoff IV. Bran ist ein guter Name, nicht wahr?«
    »Der Stützpunkt weiß also nicht, daß Sie am Leben sind, Bran?«
    Bran kicherte.
    »Wenn Sie sich lange genug nicht sehen lassen, wird der Stützpunkt bald glauben, daß auch Sie tot sind. Wie haben Sie es herausgefunden?«
    »Was herausgefunden?«
    »Kommen Sie in meine Hütte. Ich kann Ihnen einiges zeigen.«
    »Gut«, sagte Farrari resignierend. »Ich hätte nie gedacht, daß ich hier etwas lernen könnte.«
    Sie gingen durch die Nacht, und Bran mußte immer wieder rasten, um neue Kraft zu sammeln. Beim Morgengrauen waren sie immer noch weit von ihrem Ziel entfernt. Zu Mittag aßen sie in einem Ol-Dorf, und gegen Abend erreichten sie endlich Brans verfallene, selbstgezimmerte Hütte in einem Quarm-Dickicht.
    Bran schlief bis zum nächsten Abend, und dann half ihm Farrari, eine kleine Plattform aus dem Gebüsch zu ziehen. Mittels eines selbstgemachten Elektronengeräts vergewisserte sich Bran, daß in dieser Nacht keine Plattformen des Stützpunktes in dieser Gegend herumflogen. Er reichte Farrari eine Infrabrille, setzte selbst eine auf, und dann flogen sie über die Baumwipfel dahin.
    »Wie konnten Sie die Plattform stehlen, ohne

Weitere Kostenlose Bücher