Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
Vom Netzwerk:
daß der Stützpunkt es merkte?« fragte Farrari.
    »Ich habe sie selbst gebaut«, erwiderte Bran stolz. »Das Material habe ich aus den geheimen Vorratslagern gestohlen.«
    »Und Sie können mit diesem Ding herumfliegen, ohne daß der Stützpunkt es ortet?« fragte Farrari verwundert.
    »Sie haben gar keinen Detektor«, sagte Bran kichernd. »Das einzige, was auf Branoff IV herumfliegt, sind ihre eigenen Plattformen. Und warum sollten sie die orten? Sie wissen ja, wo die sind. Aber ich fliege immer tief. Nur für alle Fälle.«
    Der kühle Nachtwind umwehte sie, und gelegentlich streifte die Plattform einen Baumwipfel. Zweimal sah Farrari in der Ferne ein Ol-Feuer schimmern. Aber Bran umflog offensichtlich die Dörfer. Sie flogen das Tal von Hilngol hinauf. Der Boden stieg an, und die Luft wurde kälter.
    Plötzlich stiegen sie steil in die Höhe und landeten dann mit donnerndem Krach. Farrari half Bran, die Plattform in eine dunkle Öffnung zu schieben. Dann führte Bran ihn über einen Steinboden zu einer Rampe, und eine Tür glitt zur Seite.
    »Wir sind da«, sagte Bran mit einem zufriedenen Seufzer. Die Tür schloß sich, und er zündete ein Licht an. »Jetzt werden wir essen und schlafen. Und dann werden wir reden.«
     
    Farrari erwachte, als ihm die Sonne ins Gesicht schien. Er setzte sich auf und blickte sich um. Er war in einer Höhle, und durch einen Spalt drangen Luft und Sonnenstrahlen herein. Sein Bett bestand aus einem Strohhaufen, auf dem handgewebte Decken lagen, die in jeder Ausstellung des Kulturellen Beobachtungsdienstes einen Kunstpreis erhalten hätten. Bran lag neben ihm, in ähnliche Decken gewickelt, und schnarchte sanft.
    Farrari kroch zur Öffnung und blickte in ein kleines, hübsches Tal. Ein Fluß wand sich durch grüne Wiesen und Felder. Auf den Hügeln, die das Tal umgaben, wuchsen dicht und üppig Quarm-Bäume. Schneebedeckte Berge, die in der Sonne glänzten, überragten die Hügel. In einer Flußbeuge standen die Hütten eines kleinen Ol-Dorfes. Aber auf den Feldern arbeiteten keine Ols, und das Dorf wirkte verlassen. Als er sich umdrehte, sah Farrari, daß Bran ihn neugierig beobachtete.
    »Wie gefällt es Ihnen?«
    »Sehr schön«, sagte Farrari. »Fast zu schön. Es scheint gar nicht zu dieser Welt zu gehören. Da hat die Natur einen Fehler gemacht.«
    Bran lächelte, und sein häßliches Gesicht strahlte vor Freude.
    »Das Tal gehört mir. Ich fand es, als ich mich nach meinem offiziellen Tod verstecken mußte. Man kann das Tal nur durch Höhlen erreichen.« Er stand auf und griff nach einer Taschenlampe. »Sehen Sie, ich habe auch Vorratslager. Schon seit Jahren stehle ich mir aus Jorruls Geheimlagern, was ich brauche.« Er führte Farrari tiefer ins Innere der Höhle. An den Wänden befanden sich Regale mit genügend Büchsen und Kisten, um Bran für sein restliches Leben zu versorgen.
    »Und ein ganzes Ol-Dorf arbeitet für Sie«, sagte Farrari.
    »Die Ols arbeiten für mich, aber sie wollen nicht hierbleiben.«
    »Warum nicht?«
    Bran starrte ihn an.
    »Sie haben es doch nicht herausgefunden«, sagte er traurig.
    »Ich habe gar nichts herausgefunden.«
    »Ich habe es eben geglaubt. Sie kommen doch vom KB, und da dachte ich, Sie wüßten mehr, als im IBB-Handbuch steht. Sehen Sie – ich habe dieses Tal entdeckt, und es kann eine ganze Menge Ols ernähren. Ich brauche das grausige Essen nicht, das sie anbauen und ernten. Ich hole mir lieber IBB-Vorräte. Aber ich dachte, die Ols würden gerne an einem Ort leben, wo sie genug zu essen haben und wo keine Durrls sie quälen. So zog ich mich also als Aristokrat an und holte aus jedem Dorf eine Familie, die man kaum vermissen würde, und brachte sie hierher. Ich plünderte auch die Vorratslager einiger Durrls, damit meine Ols genug zu essen hatten, bis ihre erste Ernte fällig war. Sie bauten sich ein Dorf und bebauten die Felder, und jetzt haben sie mehr zu essen als jemals in ihrem Leben. Da dieses Land vorher nie bebaut worden war, wächst das Getreide hier üppiger als anderswo. Aber was geschah? Sie rannten davon. Eines Morgens war mein Dorf leer. Sie sind in ihre angestammten Dörfer zurückgekehrt.«
    »Vielleicht paßte es ihnen nicht, daß sie Ols aus verschiedenen Dörfern zusammengeschlossen haben.«
    »Pah! Es passiert oft, daß ein Dorf während des Winters ausstirbt, und dann bringen die Durrls auch Familien aus verschiedenen Dörfern in das leere Dorf. Und die bleiben. Warum also sind mir meine Ols davongelaufen?

Weitere Kostenlose Bücher