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Die Wesen (German Edition)

Die Wesen (German Edition)

Titel: Die Wesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Lux
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sein?“, sagte Schüssli.
    Als sie zur Höhle kamen, stießen sie auf eine schwere verkohlte Holztür, die den Eingang versperrte.
    „Es sieht so aus, als seien wir hier richtig“, sagte von Stein.
    „Aber das hilft uns nicht weiter. Die Tür ist zwar verkohlt“, sagte Slinkssons und trat dagegen, „aber sie lässt sich nicht öffnen.“
    Sam beugte sich vor, um sich das große Schloss genauer anzusehen.
    „Was siehst du dir da an?“, fragte Slinkssons.
    „Vielleicht haben wir doch eine Möglichkeit“, sagte er. „Das ist nicht gerade das neuste Modell. Reich mir mal von der Steigausrüstung die Hakenkralle da. Wenn ich die Spitze zwischen die Steine hier stecke und umbiege. Dann etwas mit dem Stein zurechtklopfe“, er schlug die zu einem ‚L’ gebogene Spitze des Hakens flach, „dann könnte es hineinpassen.“
    „Warst du in deinem früheren Leben mal beim Schlüsseldienst?“
    „So was Ähnliches! Und jetzt reinstecken und ...“
    „Vorsicht!“
    „Zurück!“
    „Die Tür geht in Flammen auf!“
     
    „Mann, ich hätte mir fast den Arm abgefackelt!“
    „Die Tür brennt immer noch wie ein Lagerfeuer.“
    „Das hätten wir uns denken können“, sagte Figaro Slinkssons. „Der Samadhi redete von den vier Elementen. Und die Tür war schwarz verkohlt. Wie dumm muss man sein, das nicht zu verstehen?“
    „Na, das haben wir sauber hingekriegt“, sagte Sam.
    „Wenn wir den Schlüssel rausziehen, hört es dann wieder auf?“, sagte Laima.
    „Probieren wir es! Ich brauche ein feuchtes Tuch“, sagte Sam.
    Er zog sein Unterhemd aus und tränkte es mit Wasser, um es sich über den Arm und um die Hand zu wickeln.
    „Vorsicht, das Metall müsste glühend heiß sein“, sagte von Stein.
    Sam beugte sich so tief wie möglich herunter, um der Hitze auszuweichen.
    Als er seine Hand nach dem Schlüssel ausstreckte, loderten die Flammen auf. Sam zuckte zurück. Dann griff er zu. Es zischte, als der feuchte Lappen das Metall berührte.
    Es sah aus, als habe er Schwierigkeiten, ihn herauszuziehen.
    „Was macht der Idiot da?“
    „Gar nicht“, sagte Laima.
    Statt den Schlüssel herauszuziehen, versuchte Sam, ihn im Schloss zu drehen. Er kniff die Augen vor der Hitze zusammen und tauchte unter den aufschnellenden Flammen weg. Dann knackte das Schloss. Die Tür sprang auf.
    Augenblicklich erlosch das Feuer. Rauchend schwang die versengte Tür auf.
    „Du hast es geschafft, alter Teufelsbraten“, sagte Slinkssons.
    „Wie ein Teufelsbraten fühle ich mich auch. Mein Fleisch ist schon nicht mehr medium, sondern gut durch. Wasser, bitte!“
     
    „Das waren also schon zwei der vier Türen“, sagte Laima. „Feuer und Wasser!“
    „Bleiben noch Luft und Erde!“, sagte von Stein.
    „Könnte die Luft in der Höhle gefährlich sein? Vielleicht giftig?“, fragte Schüssli.
    „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als es herauszufinden.“
    „Vielleicht nicht alle auf einmal.“
    „Das ist ein sehr ökonomischer Vorschlag, Roger. Wer will das Versuchskaninchen sein? Keiner? Gut, dann muss ich es eben selber machen.“
    „Ich komme mit“, sagte Laima.
    Sie war enttäuscht, dass Lhatsen sie einfach so gehen ließ. Es schien ihm nichts auszumachen.
    „Wir werden die Aurometer einschalten“, sagte er, den Bione-Scanner in der Hand. „Wenn alles in Ordnung ist, werden wir euch rufen.“
    Sie schalteten ihre Taschenlampen ein und stiegen, an der verkohlten Tür vorbei, in die Höhle.
     
     
     

28
     
    Es war eine Grotte, in die sie kamen. Die Wände waren nicht glatt, sondern aus Schichten von Tropfgestein. Wie Tausende von Kerzen, die über Jahrmillionen geschmolzen waren und sich wieder und wieder überlagerten.
    Riesige dicke Tropfsteinsäulen stützten die Decke wie in einem gigantischen Bauwerk. Alles glitzerte im Schein ihrer Lampen. Laima sah Kristalle und bunte Edelsteine, die in den Wänden funkelten.
    „Wie in einem Märchen“, sagte sie.
    „Ich habe so etwas noch nie gesehen“, staunte von Stein und drehte sich dabei um die eigene Achse.
    „Mein Aurometer zeigt keine Reaktion“, sagte Laima mit einem Blick auf die Anzeige ihres Geräts. „Alles im grünen Bereich.“
    „Das ist gut. Dann können wir die andren rufen.“
    „Nicht nötig“, hörten sie eine Stimme hinter sich und der Griff eines Revolvers traf von Stein am Kopf.
    Er sackte bewusstlos zu Boden. Das Glas seiner Taschenlampe zersplitterte. Der Bione-Scanner fiel direkt vor Laimas Füße. Blitzschnell hob sie ihn

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