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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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andererseits entlockte ihr sein militärisches Auftreten ein Lächeln, das sie nicht unterdrücken konnte. Alle gingen eilig hinaus. Die wichtigsten Arbeiten, die in letzter Minute erledigt werden mussten, waren noch zu tun, um sich auf die Gäste vorzubereiten. Insbesondere der Koch machte in letzter Zeit einen gehetzten Eindruck.
    Samantha wollte gerade die Kinder zurück ins Klassenzimmer führen, als Colonel Gregory rief: »Kinder, würdet ihr bitte noch bleiben.«
    Die Kinder schwangen in militärischer Präzision herum und warteten auf seine Befehle.
    Er trat nahe an Samantha heran und fragte so leise, dass nur sie es hören konnte. »Miss Prendregast, amüsiere ich Sie?«
    »Absolut nicht, Colonel.«
    »Sie haben über mich gelacht.«
    Sie wusste nicht, wo sie hinschauen sollte, ob sie ihn anschauen oder an ihm vorbei oder auf ihre Füße schauen sollte.
    Sie spürte immer noch das Gefühl seiner Lippen auf ihren, die Art und Weise, in der er sich zu ihr gebeugt hatte, sie umhüllt hatte mit seiner warmen Ausstrahlung, und sie konnte kaum sprechen vor Verlegenheit und … oh, warum sollte sie es nicht zugeben? Vor Entzücken. Sie wollte ja neben ihm stehen, ihm zuhören, sich vorstellen, dass er das Bedürfnis hatte, sie wieder zu küssen. »Ich habe nicht über Sie gelacht. Ich habe nur … Sie haben sehr viel von einem Offizier an sich.«
    »Ja, ich bin einer. Ich habe über zehn Jahre in Indien gedient und in den Bergen dort. Einige Gewohnheiten sind tief verwurzelt in mir. Stört Sie das?«
    Verblüfft sah sie ihn an. »Was kümmert Sie das, was ich denke?«
    »Ich bin ein Mann, der sich um vieles kümmert.« Ein Lächeln umspielte seinen Mund, und er schien so zufrieden mit sich zu sein, dass er aussah wie ein kleiner Junge, dem ein guter Streich gelungen war.
    Oder als ob er sie auslachen würde.
    Sie presste die Lippen zusammen. Das sollte er lieber lassen, oder sie würde … Kyla beim Abendessen helfen, ihm Milch über den Schoß zu gießen. Sie entspannte sich wieder. Die Mittel der Rache, die einer Gouvernante zur Verfügung standen, waren zwar klein und unbedeutend, versprachen aber großen Spaß.
    Indem er sich an seine Kinder wandte, sagte Colonel Gregory: »Wir gehen jetzt ins Musikzimmer. Folgt mir.« Er stiefelte vor ihnen die Treppe hinauf.
    Samantha bildete den Schluss hinter Agnes, und sie gab sich die größte Mühe, seine eng anliegenden Hosen zu übersehen oder die Art und Weise, wie er seinen Allerwertesten bei jedem Schritt hin und her bewegte. Die Straßenmädchen hatten gelegentlich ihre Kommentare dazu in deftigen Details abgegeben, wie der Körper eines Mannes aussah. Samantha hatte allerdings stets giftig betont, dass die wenigsten Männer es wert waren, wahrgenommen zu werden. Jedenfalls hatte sie es sich nicht zur Gewohnheit gemacht, genauer hinzuschauen.
    Colonel Gregory bewies, dass es Ausnahmen von der Regel gab. Jetzt war es ihr unmöglich, nicht hinzuschauen.
    Sie kletterten die Treppen hoch in den zweiten Stock, wo das Musikzimmer war. Die Kinder betraten es und stellten sich in Reih und Glied auf. Samantha folgte ihnen.
    Aus dem Schaukelstuhl in der Ecke erhob sich eine winzige Frau von ungefähr fünfzig Jahren. Sie hatte ein rundes Apfelgesicht, rosige Wangen und ein dauerhaftes Lächeln, das Samantha ein Gefühl von Wärme vermittelte.
    Die Kinder lächelten sie ebenfalls an, verdutzt, aber auch irgendwie erfreut.
    Colonel Gregory ging hinüber zu der Lady mit dem netten Gesicht, nahm ihre Hand und führte sie zu Samantha.
    »Mrs. Chester, dies ist Miss Prendregast, unsere Gouvernante.«
    »Ah, Miss Prendregast, Sie sind bereits berühmt in Hawksmouth.« Mrs. Chester strahlte, als sie einen Knicks vor Samantha machte. »Dass Sie diese schändlichen Wildfänge gezähmt haben.«
    Zu Samanthas Überraschung scharrten die Kinder mit den Füßen und grinsten, als wären sie beschämt.
    »Mrs. Chester, dies sind meine Wildfänge … äh … Töchter.«
    Colonel Gregory stellte jedes einzelne Kind vor, und während sie knicksten, musterten sie Mrs. Chester aufmerksam.
    Mrs. Chesters Lächeln wurde noch breiter, und sie klatschte in die Hände. »Ihr seid also die lieben Kinder, die ich abends ins Bett stopfen werde.«
    Samantha sah Colonel Gregory an und verfolgte, wie er lächelte. Ihr wurde schon wieder warm; sie musste endlich aufhören, rot zu werden, wenn er lächelte.
    »Ich bin euer neues Kindermädchen, und wir werden eine wundervolle Zeit zusammen haben, das

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