Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
ein dünnes Krächzen zustande.
»Partner? Nicht Frau?«
»Partner und Frau.« Er klang so gütig. Yum. Yum. Wie tief und warm seine Stimme klang. Ihre Finger fanden den Punkt. Oh Baby. Sag mir unanständige Dinge, Big Daddy.
»Du siehst gut aus. Verdammt gut. Wie eine echte Prinzessin.«
Sag das noch mal! Nein. Doch. Da war etwas. Irgendetwas. Vor lauter Erwartung verkrampfte sie sich völlig. Es klang nicht ehrlich. Zwischen seinen geschmeidigen, sexy Tönen lauerte es. Auch ihr Körper schien sich zu besinnen. Erst das Vergnügen. Dann der Schmerz. Weshalb rief er sie nach all der Zeit, nach all den Wochen und Monaten so plötzlich an?
Aus Vergnügen? Nein. Davon besorgten ihm der magische Spiegel und die allessehende Kamera genug. Sie war nicht völlig bekloppt. Schmerz. Hinter seiner dominanten Präsenz und dem tiefen Kommandoton. Schmerz. In der lautlosen, vom Rosenduft getränkten Dunkelheit.
Begierde. Begierde in seiner Stimme. Begierde in seiner Lobhudelei. Begierde, die Schmerz zur Folge hatte. Schmerz. In Ordnung, böser Junge. Lass den garstigen Schmerz herein.
Lange Pause. Sie nahm das Telefon in die andere Hand und versuchte, die aufkommende Panik zu unterdrücken und sich nur auf das Vergnügen des Augenblicks zu konzentrieren. Er legte es darauf an, sie zu verletzen. Sie konnte es spüren. Der Schmerz kündigte sich an. Wie nicht anders zu erwarten. Aber zuerst das versprochene Vergnügen, bitte!
Sie berührte sich und schloss die Augen. Ihre Hände waren seine. Er war da und berührte sie. Seine Stimme ... bitte, bitte, seine Stimme.
Stille und noch größeres Schweigen. Und dann.
»Nein, Prinzessin. Stopp. Nicht. Nicht jetzt.«
Seine Stimme wurde plötzlich völlig geschäftsmäßig. Ihr Magen rebellierte. Kein Vergnügen. Oh nein! Nein. Sie glaubte, schreien zu müssen und fiel in Agonie.
»Unsere Kunden sind extrem zufrieden. Was gibt es sonst noch? Staats- und Bundesvollzugsbehörden haben bereits Maßnahmen angekündigt. Es macht einen schlechten Eindruck, wenn man während er heiligen Weihnachtsferien kreischende, fromme Irre von ihrem religiösen Ritual abhält. Termin ist Mitte Januar. Was aber nicht bedeutet, dass du Nephi jetzt nicht verlassen kannst. Du kannst. Jetzt. Oder wann immer du möchtest. Die Arbeit dort ist erledigt. Es ist vorbei.«
Vorbei? Verlassen? Wie bitte?
Nee, so nicht. Prinzessin Perfekt würde ihren niedlichen, kleinen, viktorianischen Palast so ohne weiteres nicht verlassen. Schon gar nicht jetzt, wo gerade alles so gut lief. Oder doch? Nein. Für sie war es noch nicht vorbei. Absolut nicht. Was für ein quälender Albtraum.
Und was war schon erledigt, außer dem Job?
Okay. Martha kaute auf ihrer Unterlippe und brachte es fertig, in den magischen Spiegel zu nicken.
»Gut. Dann schwing deinen Arsch hierher und rette mich. Ich bin bereit für dich, mit oder ohne weißen Schimmel. Ich packe meine Sachen und warte unten auf dich.«
Statisches Rauschen. Pause. Stille.
Nun, das hier war doch langsam unzumutbar, oder? Die Prinzessin erhob sich stolz und schritt in ihrem eleganten Turmzimmer nägelkauend auf und ab. Verdammte Kacke.
»Joaquin! Du wirst kommen und mich retten, nicht wahr?« Stille. »Joaquin!« Die Art, wie sie Joaquin sagte, spiegelte ihre Enttäuschung.
»In Salt Lake City brauchen sie von dir eine eidesstattliche Erklärung. Im Prinzip musst du nur unter Eid schwören, dass du die Kette getragen hast und mir, deinem Ehemann, das Recht erteilt hast, alle Übertragungen aufzuzeichnen. Sie werden dir die Kette abnehmen. Ich werde in die Scheidung einwilligen. Du bist frei. Es ist vorbei.«
Scheidung? Frei? Vorbei? Wiederhol das. Er wollte sie linken. Sie spürte es.
Das war aber jetzt gerade nicht gut. Nein. Das war ein wenig zu einfach. War er jetzt völlig übergeschnappt? Warum war sie plötzlich so enttäuscht von ihm? Sie hatte immer gewusst, dass er eine Schlange war, die sich genussvoll um sie wand, sie wärmte und drückte. Sie erdrückte, bis es wehtat. Herrlich schmerzte.
Sie schlug einen zuckersüßen Ton an.
»In Ordnung, ich habe verstanden. Wir treffen uns morgen in Salt Lake City.«
Wieder Schweigen am anderen Ende.
»Nein.«
Nein? Er gab ihr den Laufpass? Nicht mal einen Wochenend-Quickie? Scheiße, Scheiße, Scheiße. Was für ein gemeiner Sauhund. Hurensohn. Er hatte bekommen, was er wollte, und jetzt brauchte er sie nicht mehr. So ein Riesenscheiß. Alleine konnte sie Nephi nicht verlassen, weil sie nicht wusste,
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