Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
Haut. Martha hatte Joaquins Techniken gut verinnerlicht und verwöhnte ihre neue Freundin damit.
Irgendwann erschien Bradford zu einem seiner halb offiziellen Besuche. Martha und Sharon waren inzwischen mehr als nur Freundinnen und mehr als nur Mitfrauen. Sie waren fast schon Liebende. Bradford, der keinen blassen Schimmer hatte, was zwischen den Frauen vorging, war beeindruckt von Sharons Aussehen.
»Martha, du bist ein Segen für sie. Ein wirklicher Segen. Sharon lacht tatsächlich wieder und scheint wie neugeboren.« Der Patron war überrascht und erfreut. »Ihr beide habt eine schöne Zeit zusammen.«
Verdammt richtig. Sie waren Verbündete und hatten gemeinsame Feinde: Den merkwürdigen Bradford und die widerwärtige Constance und die erdrückende Sklavenarbeit als Sühne für ihre angeblichen Vergehen. Aber gemeinsames Leid war geteiltes Leid. Sie hatten einander und teilten den Tag und die Nacht miteinander. Sie teilten ihre Geheimnisse miteinander und waren gut zueinander. Innig sogar. Die Erinnerung an die dumme Kuh Constance, die piesackende Erstfrau, verblasste langsam.
Die Prinzessin war gut. Sehr gut.
Während Sharon draußen ihrer Arbeit nachging, gab sich Martha masturbierend ihren Tagträumen mit Joaquin hin, zauberte Leckereien in ihrer Küche, erledigte den kleinen Haushalt und suchte nach den geheimen Papieren der Polygamisten. Sie fand sie schließlich versteckt unter imitierten Dielenbrettern. Während sie in irgendeinem Kochtopf auf dem Ofen rührte, fotografierte sie Blatt für Blatt in den Aktenordnern mit der versteckten Kamera. Obwohl sie viel Zeit damit verbrachte, las sie die meisten Dokumente nicht einmal.
Eines Tages fand sie eine bemerkenswerte Akte, welche die Karrieren von Big Gus und Joaquin Xavier Lee als Undercovers dokumentierte.
Was zum Teufel bedeutete das?
Mit zitternden Fingern blätterte Martha durch die unzähligen Dokumente, welche erfolgreiche Verhaftungen und Anklageindizien durch die beiden dokumentierten. Demnach schienen die beiden wirklich ein schönes Pärchen zu sein. Sie hatten dafür gesorgt, dass eine Menge Leute in den Knast gewandert waren, die sie gekannt hatte. Von Angesicht zu Angesicht. Sie spürte einen dicken Knoten in ihrem Magen. Verhaftete Kriminelle, die sie persönlich von früher kannte und die Figuren bei ihren ungezogenen Spielen gewesen waren. Glocken läuteten. Hallo?
Plötzlich wurde ihr alles klar.
Fast wie eine Vision.
Während Big Gus sie rettete und sie zurück zu ihrem Vater brachte, hatte Joaquin offenbar die Überwachung den Behörden übertragen. Falls sie jemals einen Beweis dafür gebraucht hatte, dass Joaquin sie überlistet und mit ihr nur gespielt hatte, hier war er. Dieses verdammte Dreckstück.
Sie waren also über eine lange Zeit quasi Geschäftspartner gewesen. Über Jahre. Das hatte sie nicht gewusst. Nun gut, jetzt wusste sie es, und es wurmte sie. Und zwar gewaltig.
»Ich möchte, dass du das hier anziehst«, sagte Martha und gab Sharon die letzten Exemplare ihrer Seidenunterwäsche. »Ich werde diese alten, baumwollenen Omaschlüpfer und Nachthemden, die du immer trägst, entsorgen. Sharon, du brauchst etwas Weiches und Hübsches, damit du dich daran erinnerst, dass du eine attraktive Frau bist und nicht nur ein verdammtes Lastentier.«
Sharon hatte noch nie in ihrem Leben etwas aus Seide besessen und es war lange her, dass sie etwas so Weibliches wie ein Kleid getragen hatte oder überhaupt etwas annähernd Hübsches. Die gebrauchten Geschenke lösten bei ihr stumme Tränen aus.
Um sie zu trösten, küsste sie Martha zum ersten Mal. Ein langsamer, behutsamer Kuss mit leicht geöffnetem Mund.
Vorsichtig. Süß. Verführerisch.
Da die verblüffte Sharon nicht darauf reagierte oder etwas sagte, tat Martha so, als ob dieser lüsterne Kuss völlig unschuldig und freundlich sei. Etwas, das zwischen Mitfrauen, die sich zugetan sind, die normalste Sache der Welt war. Doch danach änderte sich alles. Am nächsten Tag arbeitete Sharon weniger als fünf Stunden draußen, und im Verlauf der Woche reduzierte sie ihre Arbeitszeit auf weniger als drei Stunden. Bald ging sie nur noch nach draußen, wenn es unbedingt nötig war.
Die beiden waren nun Liebende und Freundinnen.
Nach einem späten Mittagessen ritten sie zusammen auf dem alten Maultier hinüber zum Wasserloch zu einem gemeinsamen, gemächlichen Bad. Sie fühlten sich gut miteinander, wuschen einander die Haare und schrubbten sich gegenseitig den
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