Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
seine Prinzessin zu beschützen, brachte er sie in die Abgeschiedenheit seiner Ranch, weg von seiner Herrschaft oder der eines anderen. Jetzt hatte sie nur Sharon zur Gesellschaft.
»Und? Warum bist du im Exil?«, fragte Sharon eines Abends.
Die beiden Mitfrauen teilten sich eine einige tausend Ar große, alte Holzranch in einer sanft geschwungenen Wüste. Der Ort hatte nicht einmal einen Namen und war Meilen - egal in welcher Richtung - von jeglicher Zivilisation entfernt. Nur roter Sand und Wüstenbeifuß, wohin man auch sah - und Rinder. Leben und Arbeiten allein zur Ehre von Bradford, Gott und den Gläubigen. Martha fand heraus, dass die Ranch irgendwo an der Grenze zwischen Utah und Arizona lag. Für die Prinzessin sah alles gleich aus. Ob in Utah, Arizona oder New Mexiko - unzählige gleich aussehende rote Wüsten in Amerika.
»Ich tue Buße. Ich habe gesündigt, während Bradford und Constance in einem spirituellen Zentrum in Provo waren.« Martha strahlte schadenfroh.
»Das verstehe ich nicht.« Die hart gestrafte Sharon war schon zu lange allein und ausgegrenzt. Ihre Kommunikationsfähigkeiten beschränkten sich meist auf Grunzen, Nicken und Gestik mit den Händen. Dass sie inzwischen die Wörter zu einem Satz bilden konnte, verdankte sie Marthas Geduld.
»Bradford hatte mir aufgetragen, aus Constances Schrank ein altes Kleid zu nehmen, es aufzutrennen und als Putzlappen zu benutzen. Ich sollte damit das ganze Hartholz in diesem hässlichen, dreistöckigen Ungetüm von einem Haus polieren. Das habe ich auch gemacht.«
Die zähe Sharon verwandte keine Energie, mental oder körperlich hierauf zu reagieren. Sie zuckte lediglich die Schultern und wandte sich ihrem Schnitzel a la Milanese zu, einem panierten und gebratenen Schnitzel mit ausgelassener Zitronenbutter. Martha hatte es zubereitet und es respektvoll vor sie gestellt.
Martha hatte einfach keine Lust mehr, ihre Schadenfreude noch länger zu verbergen und erzählte ihrer Leidensgenossin die ganze Geschichte.
»An der großen Wendeltreppe habe ich wirklich ganze Arbeit geleistet. Constance hat wirklich jede Ecke überprüft, bis sie keine andere Möglichkeit mehr hatte, mich widerwillig in Gegenwart von Bradford für meine exzellente, selbstlose Arbeit zu loben. Eine Stunde lang war alles im grünen Bereich. Nach der ganzen Schaumschlägerei fing sie dann an, über ihr großartiges, romantisches und spirituell erhebendes Wochenende zu prahlen. Über das ganze Geld, dass ihr Mann für sie ausgegeben hatte, und wie unwürdig sie sei, mit einem so liebenden und hingebungsvollen Ehemann gesegnet zu sein, und dass er sie wie eine wahre himmlische Königin behandelt habe. Bla, bla, bla. Und dann fand sie die Putzlappenfetzen im Mülleimer. Scheinbar war es ihr Hochzeitskleid gewesen und dazu noch ein Erbstück ihrer Großmutter. Was weiß ich schon. Es war zum Totlachen. Vor allem, wie Constance zum Berserker mutierte.«
Sharon schwieg noch immer. Aber anhand des Blitzens in ihren blauen Augen erkannte Martha, dass Sharon ihre eigenen Erfahrungen mit Constance hatte. Sie hatte eine Verbündete gefunden.
Aber auch als Verbündete hatte die sanfte Sharon das Sagen über die Dritte. Und sie verwahrte auch den Schlüssel des einzigen funktionierenden Vehikels auf der Ranch, weil sie an oberster Stelle rangierte. Und es gab noch ein weiteres Problem. Leider kannte nur die verschlossene und mental angeschlagene Sharon den Weg aus der Wüste.
Als dritte Frau hatte Martha keinerlei Befugnisse. Darüber hinaus hatte sie als Prinzessin keine Ahnung vom Farmgeschäft, dem Vieh oder wie sie in den permanent wirbelnden Sandstürmen allein überleben sollte. Da sie aber ein kluge Prinzessin war, hatte sie Ahnung von Verführungen und wie man sich befreite.
Wenn eine heterosexuelle Frau versucht, eine andere heterosexuelle Frau zu verführen, ist es nie eine einfache Sache. Aber Martha war sich sicher, auch das hinzubekommen. Sie hatte von Joaquin eine Menge gelernt. Sie vermutete, dass er sie noch immer über die Kamera beobachtete und begann, seine Praktiken anzuwenden. Besorgnis und Zärtlichkeit zeigen und ständig gesundes Essen verabreichen.
Joaquins weise Methoden standen in direktem Konflikt zu zwei von Bradfords Anweisungen. Als Erstes musste seine Anordnung gebrochen werden, Sharon auf Diät zu halten. Halte die Sanfte von Fleisch und Protein ab. Nur Krieger aßen Fleisch, niemand sonst. Körner mit Mengen von Gemüse und Obst für ein ergebenes,
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