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Die Widmung: Roman (German Edition)

Die Widmung: Roman (German Edition)

Titel: Die Widmung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunonia Barry
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Island bringen. Zee und Melville wollten den Wassershuttle zur Insel nehmen, wenn Finchs Feier vorbei war.
    Sie warteten fast eine Stunde auf das Shuttleboot. Als sie keine Geduld mehr hatte, wandte sich Zee an Melville. »Komm mit.«
    Sie fuhr zurück zum Derby Wharf und parkte auf Mickeys Parkplatz. Dann gingen sie zu dem Dory, das dort festgemacht war.
    »Bitte sag mir, dass wir nicht das Dory nehmen«, bat Melville.
    »Wieso nicht?« Zee war schon oft mit dem Dory gefahren.
    »Weil es ein Schrotthaufen ist, und außerdem hat Mickey ein ausgeklügeltes Sicherungssystem.« Melville zeigte auf die Kabel, Seile und Vorhängeschlösser.
    »Kleinkram«, meinte Zee nur.
    Es dauerte keine Minute, und sie hatte das Boot aufgesperrt. Dann schloss sie die Kabel kurz, um den Motor anzulassen.
    »Steig ein«, forderte sie Melville auf.
    »Nicht zu fassen«, sagte er, »jetzt stiehlst du wieder Boote.« Aber er lächelte.
    Melville beobachtete Zee, wie sie die Steuerung bediente und das Dory hinaus über das ruhige Wasser fuhr. Nach zwei Dritteln der Strecke fing der Motor an zu stottern und starb ab.
    Sie versuchte mehrmals, ihn neu zu starten, aber nichts ging mehr.
    »Verdammt«, sagte er. »Er hat sich einfach nie richtig um dieses Ding gekümmert.«
    Er suchte ein anderes Schiff, dem er ein Signal geben konnte, doch Zee begann bereits zu rudern.
    »Das musst du nicht«, sagte er.
    »Schon gut.« Ihr gefiel das. »Das macht Spaß.«
    Er wollte protestieren, aber sie war so engagiert dabei, dass er sie einfach machen ließ. »Sag mir, wenn ich dich ablösen soll.«
    Sie brauchte über anderthalb Stunden, trotzdem bat sie ihn nie, ihr die Arbeit abzunehmen. Melville lehnte den Kopf zurück, schloss die Augen und genoss die Sonne.
    Als sie endlich den Steg erreichten, wurden sie von Mickey und Ann erwartet.
    »Ihr habt mein Boot gestohlen!«, sagte Mickey. »Ich habe euch nicht erlaubt, mein Boot zu benutzen.«
    »Wieso bist du denn gerudert?«, fragte Ann.
    »Dein verdammter Motor hat den Geist aufgegeben«, erklärte Melville.
    »Das kann gar nicht sein.« Mickey kletterte ins Boot, um es selbst zu überprüfen.
    »Das Wassertaxi ist nicht gekommen«, sagte Zee zu Ann. »Deshalb haben wir uns Mickeys Dory ausgeliehen.«
    Ann nickte amüsiert.
    »Wo ist er?« Zee blickte zum Haus hoch.
    »Er steht am Grill«, sagte Ann. »Wir haben schon gegessen, aber er sah das Boot kommen und hat für euch beide noch einmal den Grill angeworfen.«
    Zee und Melville gingen über den Steg auf die Insel. Am Ende des Piers wandte sie sich nach rechts. Melville blieb stehen und schaute hinunter zu den Felsen und dem Ozean unter ihm.
    »Kommst du nicht?«, fragte sie.
    »Geh schon mal vor«, meinte er. »Ich bin gleich da.«
    Zee nickte und lief schneller. Kurz bevor sie am Haus angelangt war, musste sie lachen. Hawk trug eine Küchenschürze und den alten Strohhut mit dem großen Loch, wo die Mäuse die Seidenblume stibitzt hatten.
    »Hübsch«, sagte sie.
    Mattei und Rhonda standen neben Hawk am Grill. Jessina und Danny saßen am Picknicktisch und versuchten herauszufinden, wie man den Kaffee machte.
    Hawk grinste. »Komm her.« Er gab ihr einen langen Kuss. »Die Burger habe ich im Griff, aber wir brauchen dich oder Melville für den Cowboykaffee.«
    Die Kanne und das Ei hatte er schon vorbereitet. Zee gab alles an Danny weiter. »Wirf das Ei so fest du kannst in die Kanne.«
    »Du willst mich auf den Arm nehmen, oder?«, fragte der Junge.
    »Nein.« Zee hielt die Kanne, während Danny ausholte und warf.
    »Ich würde sagen, wir haben hier einen zukünftigen Pitcher für die Red Sox«, sagte Mattei zu Jessina.
    Zee verrührte das Ei mit etwas Wasser zu einer Paste, während Jessina aufmerksam zusah. Dann füllte sie die Kanne mit Wasser und stellte sie auf den Grill.
    »Willst du den ganzen Tag Mechaniker spielen, oder kommst du mit auf die Party?«, fragte Ann und ging Richtung Insel.
    »Ich komme, ich komme.« Mickey brummte irgendetwas davon, dass Zee und Melville den Motor ruiniert hätten. Er nahm die Ruder aus den Dollen, wo Zee sie gelassen hatte, und legte sie dorthin zurück, wo sie hingehörten.
    »Schau dir das mal an«, sagte er zu Ann. Er zeigte auf die Dollen, die beinahe bis auf das blanke Holz abgenutzt waren.
    »Was denn?«, fragte Ann.
    »Sie hat meine Rudergabeln durchgescheuert«, sagte er.
    »Deine was bitte?«
    Mickey zeigte auf die hölzernen Gabeln neben den Rudern. »Die sind quasi antik. Sie mag ja meine Nichte

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