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Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Titel: Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Schmid
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Blitze auf die Bude.
    Nur Erik, Little und Mitch machten nicht mit, sondern spielten die spöttischen Zuschauer.
    »Sieht ja fast so aus, als wäre Ole jetzt bei den
Wilden Küken
!«, sagte Erik und zog gleich darauf den Kopf ein, weil Ole einen Farblappen nach ihm warf.
    Lilli mischte weiße und schwarze Lackreste zu einem dunklen Grau und malte einen Falken auf die Seitenwand. »Der Falkenturm ist gar nicht weit vom Windbruch entfernt!« Lilli tupfte ein schwarzes Auge auf den Vogelkopf. »Ich geh da morgen jedenfalls hin!«
    Bob, Very und Enya sahen sie fragend an und abwechselnd erzählten Lilli und Ole die Geschichte von Antonio und Fanni.
    Erik, der zusammen mit Mitch und Little an der Hauswand gelehnt hatte, schenkte Ole ein verächtliches Lächeln. »Tja, dann noch viel Spaß in der Mädchenbande!« Er nahm Little und Mitch an den Schultern. »Kommt, Jungs, wir gehen mit Gelatino Fußball gucken!«
    »Wie, Fußball?«, fragte Ole.
    »Heute ist doch das Endspiel!«, sagte Little.
    »Sie zeigen es im Staigerhof!«, ergänzte Mitch.
    »Vroni sagt, sie haben eine richtige Videowand im Biergarten aufgebaut.« Erik kickte eine leere Farbdose gegen die Stallwand und riss die Arme hoch. »Toooor!«
    Ole ballte die Faust so fest, dass seine Knöchel ganz weiß hervortraten. Aber nicht nur er, sondern auch Enya starrte den drei
Grottenolmen
mit finsterem Blick hinterher.

    Als Gelatino, Erik, Mitch und Little von ihrem Fußball-Ausflug zurückkehrten, hatten Ole und die
Wilden Küken
bereits die Kühe und Ziegen gemolken und das Abendessen vorbereitet.
    Gleich nach dem Essen krochen
Küken
und
Olme
auf dem Dachboden in ihre Schlafsäcke. Links der Bretterwand redeten die Jungs über Fallrückzieher, Elfmeter und Abseits, rechts der Bretterwand dachten die Mädchen sich romantische Geschichten aus, die sich um Falkentürme und verbotene Liebe rankten.

    Am nächsten Tag tauchte Vroni in aller Frühe auf der Hadersdorfer-Alm auf. »Ich hab gehört, ihr braucht eine Bergführerin, die euch zum Falkenturm bringt?«
    Die
Wilden Küken
, die
Olme
und Vroni setzten sich auf die Veranda in die Morgensonne und frühstückten.
    Lilli und Ole erzählten von ihrem Abenteuer und der Nacht auf der Schraderhütte, und Vroni berichtete, dass Lillis Eltern gestern im Staigerhof angerufen hätten und Lilli ganz herzlich grüßen würden. »Du hast ja gar nicht erzählt, dass du große Schwester wirst und einen kleinempfh…«
    Noch bevor Vroni es aussprechen konnte, hielten ihr Bob und Very gleichzeitig den Mund zu.
    Sehr erleichtert darüber, dass daheim alles in Ordnung war, erklärte Lilli Vroni, dass sie nicht wissen wollte, ob sie nun einen Bruder oder eine Schwester bekommen würde.
    Da Vroni sich bereit erklärt hatte, die beiden Banden zum Falkenturm zu begleiten, kostete es überraschend wenig Überredungskraft, bis Giulia und Gelatino den Marsch erlaubten. Und keine halbe Stunde später passierte die neunköpfige Wandergruppe die Schutzhütte und marschierte dann ziemlich lange durch eine Schneise im Wald, bis sie das Flurkreuz mit der Gedenktafel an Antonio Kofler erreichten. Von dort aus führte Vroni sie linker Hand bergauf. Lilli wartete immer darauf, endlich am Windbruch vorbeizukommen, aber als sie nach langer Wanderung im Waldschatten wieder an die Sonne traten, lagen der Windbruch, die Trockenmauer und die Schraderhütte schon tief unter ihnen. Und die Ruine des Falkenturms schien bereits so nah, dass alle ihre Schritte beschleunigten. Lange hielten sie das neue Tempo nicht durch, zu steil führte das letzte Stück bergauf. Immer wieder galt es, Geröll zu überwinden, Felsengrate zu überklettern, schmalen Schluchten und tiefen Klüften auszuweichen. Mühevoll erklommen die Wanderer eine natürliche Treppe, die sich immer enger um haushohe Steinriesen herum nach oben wand, und staunten. Als wüchse sie geradewegs aus den Felsen heraus, erhob sich die Ruine vor ihren Augen.
    »Das war sicher mal ein Grenzposten!«, erklärte Little und faltete seine Wanderkarte zusammen.
    Neugierig näherte Lilli sich einem Loch in der Mauer und wäre fast zu Tode erschrocken. Kreischend jagte ein Raubvogel aus dem Loch heraus, flatterte knapp über ihren Kopf hinweg und schraubte sich immer höher in die Lüfte, um sich gleich darauf hinter den nächsten Felsen wieder in die Tiefe zu stürzen.
    Lilli ließ Vroni den Vortritt und folgte ihr mit zittrigen Knien ins Innere der Ruine. Der Turm war stark verfallen und anders, als der

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