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Die Wildrose

Die Wildrose

Titel: Die Wildrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Donnelly
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umarmte sie herzlich. Ihre Tiere wurden versorgt und sie alle in seinem Zelt großzügig bewirtet. Dort lernten sie Auda kennen und erklärten, warum sie gekommen waren. Lawrence war erleichtert, dass Willa den Absturz überlebt, aber wütend auf Aziz, weil er sie an die Türken verkauft hatte.
    »Du hättest sie mir bringen sollen!«, brüllte er ihn an.
    Aziz zuckte daraufhin nur mit den Achseln. »Du hättest mich für die letzte Geisel besser bezahlen sollen.«
    Seamie musste sich eingestehen, dass sein Versuch, Willa zu finden, gescheitert war. Morgen würde er nach Haifa zurückkehren, ohne die geringste Ahnung zu haben, wo sie sich befand oder ob sie überhaupt noch lebte. Natürlich war es vernünftig, was Lawrence gesagt hatte, aber die Rückkehr nach Haifa fiel ihm schwer. Er wollte nicht glauben, dass er den ganzen Weg hergeritten war, um dann einfach aufgeben zu müssen. Aber wenn er weitersuchte und zu spät nach Haifa kam, würde man ihn wegen Fahnenflucht anklagen.
    »Ich werde mit Lawrence nach Damaskus gehen«, warf Khalaf ein. »Ich werde Willa Alden finden. Und wenn sie nicht dort ist, werde ich sie anderswo suchen. Ich gebe nicht auf, bis ich sie gefunden habe, und dann lasse ich es dich wissen.«
    Seamie nickte. Ihm blieb nichts anderes übrig. Als er den beiden Männern dankte, hörten sie Rufe vor dem Zelt. Kurz darauf kam ein junger Mann, ein Howeitat, hereingelaufen und sagte, ein Flugzeug nähere sich aus dem Westen.
    »Eines?«, fragte Lawrence knapp.
    »Nur eines«, antwortete der junge Mann.
    »Von uns oder von ihnen?«
    »Von uns, Sidi .«
    Lawrence erhob sich. Vor dem Zelt ließ er sich ein Fernglas geben und richtete es auf den Doppeldecker. Seamie verfolgte das Flugzeug mit seinem eigenen Fernstecher. Es hatte an Höhe verloren und beschrieb einen langen Bogen. Dann landete der Pilot die Maschine in der Nähe des Kamelpferchs, wo der Boden einigermaßen fest und eben war. Brüllend und spuckend, hießen die Tiere den Piloten und seinen einzigen Passagier willkommen, als diese aus ihren Sitzen kletterten.
    »Ist das …«, begann Lawrence, die beiden Männer noch immer im Visier.
    »Albie Alden«, sagte Seamie ruhig, obwohl Angst in ihm aufstieg. Er wusste, dass Albie seine Schwester für tot hielt. War er deshalb gekommen? Um ihnen zu sagen, dass sie die Suche abbrechen konnten? Dass er ihre Leiche gefunden hatte?
    Wahrscheinlich hat es gar nichts mit Willa zu tun, sondern mit dem Angriff auf Damaskus, redete sich Seamie ein, um sich zu beruhigen.
    Albie und der Pilot wurden, von bewaffneten Männern eskortiert, zum Zelt geführt. Lawrence begrüßte die beiden Männer, aber Albie, noch ganz staubig von dem Flug und außer Atem, unterbrach ihn.
    »Sie hat es geschafft, lebend aus Damaskus zu fliehen«, keuchte er. »Und versucht, zu deinem Lager zu kommen, Tom. Du musst sie finden. Sofort. Sie hat Karten, die Größe und Stellungen der türkischen Truppen zwischen hier und Damaskus enthalten. Sie haben euch einen Hinterhalt gestellt. Ihr müsst sie suchen. Die Türken sind ihr auf den Fersen. Sie haben einen Preis auf ihren Kopf ausgesetzt. Jeder, der sie findet, hat den Befehl, die Karten sicherzustellen und sie nach Damaskus zurückzubringen.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Lawrence.
    »Ein Kamelhändler in Damaskus schwört, dass er ihr in der Nacht, als sie aus der Stadt geflohen ist, ein Kamel und Proviant verkauft hat. Sie hatte es eilig und trug Männerkleider. Sie sagte ihm, sie stünde in Diensten des großen Scheiks Lawrence, und er hat ihr beschrieben, wo dein Lager ist. Nachdem sie aus der Stadt heraus war, erzählte er die Geschichte seinem Bruder, einem Gewürzhändler, der seine Geschäfte im Hinterland zwischen Damaskus und Haifa betreibt. Der Händler hat ein Bordell in Haifa besucht und es der Puffmutter erzählt, und die hat es an mich weitergegeben. Gegen Bezahlung natürlich. Aber ich traue ihren Informationen. Meine Kollegen meinen, sie seien nie falsch gewesen.«
    »Wie lange ist es her, dass sie Damaskus verlassen hat?«, fragte Seamie.
    »Ich bin mir nicht sicher. Vier Tage vielleicht«, antwortete Albie.
    »Dann sollte sie jetzt schon ganz in der Nähe sein«, sagte Tom. »Sie kann sich ausgezeichnet orientieren. Sie würde sich nie verirren.«
    »Das ist das Problem«, erwiderte Albie. »Der Händler, der ihr das Kamel verkauft hat, sagte ihr, wo sie dein Lager finden kann, Tom, aber du hast es inzwischen verlegt.«
    »Verdammter Mist. Sie reitet zum

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