Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Nararro
Vom Netzwerk:
Körper, der nackt hinter einem Felsen lag.
    Das Einzige, was Oz dann noch in den Sinn kam, war ein überaus verwirrtes: »Häh?«

    Zuhause. Es sollte ihn bergen und besänftigen wie ein alter Freund, ihn einladen und ihm Wohlbehagen spenden. Zuhause, das ist der Ort, an den man flüchtet, wenn man sich das Knie aufschlägt oder sich den Fuß verstaucht oder herausfindet, dass das Mädchen, in das man sich verliebt hat, den Jungen nebenan lieber mag. Oder wenn man ohne Kleider mitten im Wald aufwacht.
    Oz griff nach dem Telefonhörer und wählte aus dem Gedächtnis die Nummer seiner Tante. Das Vorgefühl, ihre Stimme zu hören, und die Fragen, die er stellen musste, jagten ihm Schauder über den Leib. Schon im nächsten Augenblick nahm sie den Hörer ab.
    »Tante Maureen? Hey, ich bin’s… was? Oh, das heilt gut.« Er hielt den Finger mit dem Wundpflaster hoch und betrachtete ihn eingehend. »Das ist auch der Grund, warum ich anrufe. Ich wollte dich etwas fragen.«
    Oz unterbrach sich, und es herrschte Stille zwischen ihnen. Seine Tante sagte kein Wort, und es vergingen ganze zwei Sekunden, in denen keiner von ihnen einen Ton von sich gab. Ihm schien es, als dauerte das Schweigen eine Ewigkeit.
    »Ist Jordy ein Werwolf?«
    Er hörte ihre Antwort, fühlte wie sie sackte, während er gleichzeitig sich selbst zuhörte, als er das Gespräch fortsetzte. Er war ziemlich stolz auf sich.
    »Oh. Und wie lange geht das schon so? Oh, oh.« Warte… sie hatte ihn etwas gefragt… egal; er war so oder so nicht sehr mitteilungsbedürftig.
    »Was… nein. Keine Ursache«, entgegnete Oz. »Okay, danke. Gruß an Onkel Ken.«
    Sie verabschiedete sich - jedenfalls glaubte er, dass sie das tat - und er legte auf. Dann blieb er eine Weile sitzen, versuchte, ihre Antwort zu verarbeiten und starrte ins Nichts.
    Zuhause.
    Dieses Mal empfand er kein Wohlbehagen.

    »Ich kann einfach nicht fassen, dass ich dieses Vieh entkommen lassen habe«, sagte Buffy. »Cain hatte Recht. Ich hätte es töten sollen, als ich die Chance dazu hatte.«
    Willow blickte auf und sah, wie Oz die Bibliothek betrat, und trotz der traurigen Umstände konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Töten? Was?«, fragte er. Irgendwie sah er ein wenig benommen aus.
    »Den Werwolf«, erwiderte Giles müde. »Er war letzte Nacht auf der Jagd.«
    Mit zwei Schritten war Oz bei Willow. »Seid ihr alle in Ordnung?«, fragte er besorgt. »Ist jemand gebissen worden? Oder gekratzt?«
    Seine Sorge war rührend. »Nein«, versicherte ihm Willow. »Uns ist nichts passiert.«
    »Gott sei Dank«, sagte er offensichtlich erleichtert.
    »Ja, aber er hat jemanden erwischt«, erzählte Buffy. »Theresa.«
    Oz’ Augen weiteten sich. »Erwischt wie in…?« Seine Worte verloren sich angesichts ihrer ernsten Mienen, und er lehnte sich an die Wand. »Oh Gott… das tut mir Leid.«
    »Und«, fuhr Buffy fort, »ich hätte das verhindern können.«
    Giles rieb sich das Kinn. »Nun, eine Nacht bleibt uns noch.«
    Oz runzelte die Stirn. »Eine Nacht?«
    »Ja«, sagte Buffy mit starrem Blick. »Glaub mir, heute Nacht werde ich unserem Wolf einen Grund zum Heulen geben.«
    »Puh«, machte Oz.
    Xander erhob sich auf der anderen Seite des Tisches steif von seinem Stuhl. »Aber während wir hier rumsitzen und nichts tun, läuft irgendwo ein menschlicher Werwolf herum und macht sich vermutlich über uns lustig.«
    »Wie Werwölfe eben sind«, kommentierte Willow trocken.
    Sie warf Oz einen ironischen Blick zu, doch er schien nichts zu merken. Stattdessen platzte er mit einer Frage heraus.
    »Und es gibt wirklich keine Möglichkeit, herauszufinden, wer der Werwolf ist?«
    »Natürlich gibt es die«, sagte Xander voller Zuversicht. »Giles kennt sich aus, und ich bin sozusagen ebenfalls ein Experte auf dem Gebiet.«
    Willows Mundwinkel zuckten. »Und das nur, weil du mal eine Hyäne warst.«
    Oz blinzelte ungläubig. »Xander war…?«
    »Bevor wir dich kannten«, erzählte Willow.
    Xander wanderte um den Tisch herum und blieb schließlich vor Oz stehen. »Ich weiß, was es bedeutet, sich nach frisch geschlachtetem Fleisch zu sehnen. Überwältigt zu werden von diesem unkontrollierbaren Drang…«
    »Du hast gesagt, du würdest dich an nichts von all dem erinnern«, unterbrach ihn Buffy.
    Xanders wurde etwas verlegen. »Ich sagte, ich erinnere mich nicht an…« Er räusperte sich. »Hört mal, der Punkt ist doch der: Ich verfüge über eine gewisse Seelenverwandtschaft mit dieser Kreatur. Ich

Weitere Kostenlose Bücher