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Die Woelfin

Die Woelfin

Titel: Die Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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sie heute nur noch bereuen konnte.
    Aber es war zu spät.
    Sie hätte nie dorthin gehen dürfen, wo sie sich Antworten auf Landrus Verbleib versprochen hatte .
    Nona stoppte jeden Gedanken, der sich mit Vergangenem beschäftigte. Landrus Gesicht schwebte über ihr.
    Wollte er sie tatsächlich töten - sie, die ihm stets eine treue Freundin, Jagdgefährtin und Geliebte gewesen war?
    Einen flüchtigen Moment lang erwog sie, sich von ihm hinschlachten zu lassen. Aus der absurden Idee heraus, daß nur der, der ihr Leben einst verlängert hatte, es ihr auch wieder nehmen dürfte .
    Doch ein anderer war damit nicht einverstanden.
    Und so entbrannte der Kampf, der schon beendet schien, nun erst richtig.
    Sehr zur Freude des - noch - neutralen Beobachters .
    *
    Landers' Finger krallten sich ins Fleisch der Wölfin. Der Duft ihres rubinroten Blutes stieg wie betörendes Räucherwerk zu ihm auf. Noch tiefer trieb er seine Krallen in ihren Rücken, steigerte ihren Schmerz zu purer Agonie.
    Landers ergötzte sich daran. Ihr immer lauter werdender Schrei geriet in seinen Ohren zu einer Musik, die ihn zur Ekstase trieb. Die Art, in der sie vor Qual zuckte und sich wand, derweil er sie am Boden schier festnagelte, bereitete ihm einen abartigen Genuß.
    Fast hätte er sich im Rausch dazu hinreißen lassen, seine Zähne in ihren fellbewachsenen Hals zu schlagen und aus ihr zu trinken.
    Aber dann würde auch diese Informationsquelle versiegen - im wahrsten Sinne des Wortes. Wer immer sie war, was immer sie zu wissen vorgab - er durfte nicht leichtfertig ihren Tod in Kauf nehmen, bevor er nicht sämtliches Wissen aus ihr herausgezwungen hatte.
    Sie machte es ihm nicht leicht, zurückhaltend zu bleiben. Ihre Kräfte überstiegen weit das Maß einer normalen Frau und das eines Wolfes. Sie kämpfte wie das wilde Tier, das sie im Grunde war, und es kostete ihn alle Kraft .
    »Aaarrrggghhh!«
    Hector Landers schrie auf!
    Mit einer überraschenden Drehung hatte die Wölfin sich von seinen Klauen befreit. In der gleichen Bewegung hatte sie die Arme hochgerissen, die seinen zur Seite gedroschen, um dann mit ihren Pranken nach seinem Gesicht zu schlagen.
    Hornige, nadelspitze Krallen pflügten ihm tiefe Furchen ins Fleisch. Augenblicklich füllten sich die Verletzungen mit zäher Kälte, die den brennenden Schmerz betäubte.
    Weitere Hiebe, blitzschnell gegen Brust und Schulter geführt, ließen Landers nach hinten fallen und schwer zu Boden stürzen.
    Er schlug mit dem Hinterkopf gegen eine steinerne Kante. Nur eine Sekunde lang vermochte er Willen und Handeln nicht zu koordinieren - - lange genug für die Wölfin!
    Ihr heiseres Fauchen schlug ihm in einer Wolke heißen Raubtieratems entgegen, und dann spürte Landers auch schon das Gewicht der Gegnerin auf sich. Als verfüge sie plötzlich über die Vielbeinig-keit eines Insekts, preßte sie ihm Arme und Beine zu Boden und verdammte ihn zur Bewegungslosigkeit. Ihre Kraft schien der seinen kaum unterlegen, im Gegenteil!
    Der Nebel der Benommenheit lichtete sich vor Landers' Blick. Blut-fleckig und scheinbar riesengroß klaffte das mörderische Gebiß der Wölfin über ihm - und stieß im nächsten Augenblick auf ihn nieder!
    Landers riß den Kopf hoch, hastig und so weit er nur konnte.
    Krack!
    Seine Stirn kollidierte hart mit der Kinnpartie der Wölfin. Deren Zähne klackten aufeinander. Beide Kontrahenten stöhnten vor Schmerz auf, als Haut platzte. Ihr Blut vermengte sich mit dem sei-nen, wob einen dunklen, schlierigen Schleier vor Landers' Augen, den er hastig wegwischte, nachdem er der Wölfin mit einem heftigen Ruck ledig geworden war.
    Als er wieder klar sah, kauerte die Wölfin neben ihm - nun nicht mehr nur in der Gestalt des Tieres, sondern auch in dessen Haltung - und funkelte ihn kalt aus goldenen Augen an. Doch hinter dieser Kälte meinte Landers noch etwas anderes zu entdecken: Schmerz ...
    Ein Schmerz jedoch, der nicht von physischem Leid herzurühren schien, sondern dessen Wurzeln sehr viel tiefer reichten. Der Funke in ihrem Blick veränderte sich. Wurde heller. Härter.
    Landers handelte.
    Ihm blieb keine Wahl mehr, wollte er nicht als Verlierer aus diesem Ringen hervorgehen.
    Sein Tritt traf die Wölfin, noch bevor sie sich von neuem auf ihn werfen konnte, schleuderte sie zurück. Schon war er über ihr, aber sie gebärdete sich wie eine Furie. Er konnte sie nicht packen und festhalten.
    Wieder und wieder schlug sie ihm ihre Klauen ins Fleisch. Und zum ersten Mal verspürte

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