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Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Märchen. Du tätest gut daran, nicht über Dinge zu spotten, von denen du nichts verstehst.«
    »Was ich verstehe, ist, dass ihr ein neunjähriges Kind umbringen wollt. Das wird nicht geschehen. Wassilissa ist jetzt bei uns.«
    Olga seufzte. »So sei es, Templerin. Euer Schicksal ist besiegelt.«

7
    »Also sind es wirklich die Polenitsy. Das sind schlechte Neuigkeiten, Art«, sagte Elaine.
    »Na, was für eine Überraschung!«, erwiderte Arthur. Er stand am Fenster, dessen Vorhänge aufgezogen waren, und starrte in die Dunkelheit hinaus. Er hielt das Templerschwert in der Hand.
    Billi war nach Hause gegangen und hatte ungefähr alle dreißig Sekunden einen Blick über die Schulter geworfen. Wenn sie verfolgt worden war, hatte sie niemanden bemerkt.
    Lance war unten, Gwaine und Bors waren auf Patrouille. Billi, ihr Vater und Elaine befanden sich in der Küche. Es wirkte, als ob sie unter Belagerung stünden. All das wegen eines kleinen Mädchens, das oben schlief.
    »Und Baba Jaga?«, fragte Billi. »Was weißt du noch über sie?«
    Elaine trommelte mit den Fingern auf einem Bücherstapel herum. Die alten Templeraufzeichnungen. Die abgenutzten Bücher waren eine wüste Mischung aus ledergebundenen Bänden, die das Herzstück der okkulten Überlieferung des Ordens enthielten. Alle Ritter waren verpflichtet, sie zu lesen, aber niemand wusste so viel wie Elaine – sie war gewissermaßen eine wandelnde Bibliothek.
    »Nicht viel. Sie hält sich seit Tausenden von Jahren in Russland auf, aber Russland lag nie innerhalb der Templergebiete.« Sie starrte ins Leere. »Die Geschichten über Baba Jaga zeichnen sie als uralte Hexe, eine mächtige Gestalt im vorchristlichen Russland. Äußerst böse, mit der Macht, über die Elemente und die Tiere zu gebieten, ein Medium, ganz wie Kay, aber viel, viel stärker. Man nennt sie auch Mütterchen Russland. Sie sagen, sie sei Teil des Bodens, der Steine des Landes selbst. Die Geschichten erwähnen, dass sie von den Bogatyri tief in die Wälder getrieben wurde.«
    »Bogatyri?«, fragte Billi.
    »Ein Orden christlicher Ritter, älter als die Templer«, mischte Arthur sich ein. »Nach dem, was ich zuletzt gehört habe, werden sie von Alexej Viktorowitsch Romanow angeführt. Angeblich ist er ein guter Mann. Das war vor ein paar Jahren.«
    »Und jetzt ist sie hinter Wassilissa her.« Billi lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.
    »Bist du mit ihr schon weitergekommen?«, fragte Arthur Elaine.
    »Ich teste sie immer noch. So etwas braucht Zeit.«
    »Kontaktiere trotz allem Jerusalem. Sobald wir uns sicher sind, schicken wir Wassilissa dorthin, damit sie ihre Ausbildung beginnen kann.«
    »Und bis dahin?«, fragte Billi. Sie konnte nicht einfach herumsitzen und abwarten.
    Arthur beendete die Überprüfung seines Schwerts und schob es in die Scheide zurück. »Doppeltes Waffentraining.«
    Billi sieht auf die Höhlenöffnung hinab und fragt sich, ob sie sich durch das Loch zwängen kann. Die Ränder sind rutschig von schwarzem Schlamm, und sie hört Wasser plätschern. Ein Geruch steigt aus dem Loch auf, ein Luftzug, durchdringend, aber vertraut. Es riecht nach Verwesung und alter Erde, feucht und staubig zugleich. Billi steigt hinunter.
    Sie betritt die Unterwelt. Ein gewaltiger See aus glänzendem schwarzem Wasser füllt die Höhle vor ihr aus.
    Das Wasser regt sich, und Wellen breiten sich ringförmig von seinem Mittelpunkt bis zu Billis Zehen am Wasser aus. Dann steigt eine Gestalt empor. Die Wasser des Styx strömen vom Körper des Mannes, schwarze, ölige Rinnsale, die durch die Furchen seines bleichen, nackten Oberkörpers fließen. Er lächelt Billi an und erhebt sich, bis er nur noch bis zur Hüfte im Wasser steht.
    Er ist der Fährmann. Billi will in seine Arme laufen.
    »Kay«, flüstert sie.
    »Hallo, Billi.« Sein langes, silberweißes Haar hängt nass und eng anliegend herab, verbirgt sein Gesicht zur Hälfte. Billi möchte es beiseitestreichen, um Kay ganz sehen zu können. Sein glattes Gesicht legt sich in Lachfältchen, als er ihr in die dunklen Augen blickt, die in der düsteren Grotte funkeln. Es ist ein Lächeln, von dem sie glaubte, es perfekt in Erinnerung zu haben, aber jetzt, da sie vor ihm steht, sieht sie, welche feinen Einzelheiten ihr entgangen sind. Die Art, wie sich seine Lippen beinahe öffnen, wenn sich die Mundwinkel heben. Wie ein kleines Stirnrunzeln sich mitten zwischen seinen Augenbrauen zu bilden scheint, direkt über seiner Nase, als sei sein Lächeln

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