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Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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lauschte reglos und blinzelte kaum. Schließlich kam Billi zum Ende. Sie saßen eine Zeitlang stumm da. Iwan musste einiges verarbeiten.
    »Glaubst du wirklich, dass Wassilissa solch eine große Katastrophe verursachen kann?«, fragte Iwan dann.
    »Sie hat den Vesuv-Ausbruch gespürt und konnte ihn dämpfen, also hat sie bestimmt eine übersinnliche Verbindung zu Vulkanen. Mehr als das wissen wir wirklich nicht. Aber wir müssen annehmen, dass Wassilissa schlimmstenfalls den Ausbruch eines Supervulkans verursachen kann.«
    »Und warum hast du mir das nicht gleich erzählt?«
    »Ich wusste zu Anfang nicht, ob ich dir vertrauen kann. Ich … habe schon einmal den Fehler gemacht, jemandem zu früh zu vertrauen, weil er mir zu wichtig war.« Billi berührte die Narbe an ihrem Hals. »Ich wurde verraten, und viele Menschen sind gestorben. Ich durfte diesen Fehler nicht noch einmal begehen.«
    »Wer war diese Person?«
    »Michael. Dein Michael.«
    Iwan schnappte nach Luft. »Dann ist es also wahr! Michael wurde niedergeworfen.«
    »Glaub mir, er hatte es verdient.« Billi ergriff seine Hand. »Das sollte zwischen uns nichts ändern. Ich vertraue dir, Iwan. Ich brauche deine Hilfe.«
    Iwan nickte langsam. Aber er entzog ihr seine Hand dennoch. »Nichts, was ich über meinen Vater oder sogar über diese Situation zu wissen glaubte, ist, wie ich es mir vorgestellt habe – du bist nicht die Einzige, die jetzt etwas Zeit braucht, um Vertrauen zu fassen, Billi.«
    Sie fuhren ungefähr eine Stunde und unterhielten sich nicht besonders viel, bis der Volvo anhielt und Paisley ausstieg. Dimitri ließ ihr eigenes Auto neben dem Volvo parken. Sobald sie angehalten hatten, stieg Iwan aus und baute sich vor Paisley auf.
    »Kommt mit und seht es euch an«, sagte sie.
    Sie hatten auf einer Brachfläche unter einer gewaltigen Autobahnbrücke geparkt. Die Autos dröhnten über sie hinweg, und die Betonpfeiler waren von Graffiti bedeckt. Drei große Lastwagencontainer standen rostend herum, und die Überreste eines ausgebrannten Autos lagen zwischen Unkraut und Müllhaufen. Ein hoher Drahtzaun war auf der anderen Seite gespannt und trennte diesen vernachlässigten Ort von einem genauso heruntergekommenen Gebiet.
    »Hast du dich je gefragt, warum die Vampire nicht länger in Moskau auf die Jagd gehen?«, wollte die Frau wissen.
    »Koschtschei hat die meisten von ihnen vertrieben«, sagte Iwan.
    »Nein. Koschtschei hat einen Handel mit den Blutsaugern geschlossen.« Die Frau ging zu einem der Container. Er war ungefähr zehn Meter lang, drei hoch und vier breit. Die Ecken waren großflächig mit Rost überzogen, und die Farbe blätterte ab, so dass die mattbraunen und orangefarbenen Seitenteile darunter sichtbar wurden. Jemand hatte versucht, den Container in Brand zu stecken und schwarze Rußspuren an den Türen hinterlassen.
    Die Kette und das Schloss, mit denen die Türen gesichert waren, waren brandneu.
    Eine der Polenitsy schleppte einen großen Bolzenschneider vom Rücksitz ihres Autos herbei, schnitt nach einigem angestrengten Ächzen die glänzende Chromkette durch und warf sie ins Unterholz.
    Paisley trat zurück und bedeutete Billi und Iwan voranzugehen.
    »Ich bin nicht hier, um Spielchen zu spielen«, sagte Billi.
    »Das ist alles andere als ein Spiel. Seht hinein.«
    Iwan musterte die Tür und erprobte den Griff. Er nickte Billi zu. Er wollte sehen, wie weit Koschtschei gegangen war.
    Zusammen drückten Iwan und sie den Türhebel nach oben. Der Geruch warnte sie bereits, bevor ihre Augen in der Lage waren, die Dunkelheit im Innern zu durchdringen. Billi hatte den beißenden Gestank des Todes oft genug gerochen, um ihn zu erkennen, ohne dass ihr schlecht geworden wäre. Aber diesmal schlug sie sich die Hand vor den Mund, als sie in den dunklen Container blickte.
    Nackte, ausgemergelte Körper lagen darin aufgehäuft. Billi wurde schwindlig vor Übelkeit, als sie die herausgebrochenen Zähne bemerkte, die auf dem Stahlboden verstreut waren. Sie sah die Hände eines Mannes, der näher bei ihr lag als die anderen. Das Fleisch der Finger war miteinander verschmolzen. Billi trat näher heran und sah sein Gesicht. Sie schloss die Augen zu spät. Das Bild hatte sich ihr eingebrannt.
    Es war, als bestünde sein Gesicht aus Wachs und sei zu nahe an ein Feuer gehalten worden. Es waren keine Gesichtszüge mehr übrig, nur noch Hautströme.
    Das Gesicht des Mannes war mit Säure zerstört worden.
    Es lagen Dutzende von ihnen da. Sie sahen

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