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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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gespannt, auf das, was sein Freund wohl da aus seinem Sack befördern würde. Dietbert war äußerst behutsam, öffnete den Sack und zog ein unförmiges Etwas hervor, das Randolf und Lothar, der inzwischen auch staunend herangerückt war, ziemlich enttäuschte.
       „ Was soll das den sein?“ fragte Lothar abwertend.
       „ Die Lösung all unserer Probleme!“ machte sich Randolf lustig.
       „ Sehr richtig, meine Herren!“ hielt Dietbert den braunen Klumpen in der Größe eines Apfels empor.
       „ Na dann: Erklär’ mal!“ forderte Randolf gespannt auf.
       „ Dies ist eine Bombe!“
       Seine Kumpels wichen gleichzeitig entsetzt zurück.
       „ Ja – Eine Bombe!“ triumphierte Dietbert, der das Ding in den Himmel hielt, wie ein Bischof eine heilige Reliquie. „Und ich habe noch mehr davon!“
       „ Da, in deinem Sack!“ war Lothar schier entsetzt.
       „ Sicher! Wo denn sonst!“
       „ Du bist verrückt!“
       „ Nein, wieso denn?“ war Dietbert völlig gelassen. „Mit diesen Dingern machen wir uns den Weg frei: Erst zur Burg und damit auch zu unserer anschließenden Karriere am Schloss!“
       „ Du bist wirklich ein verrückter Hund!“ amüsierte sich Randolf. „Die Dinger hätten uns zerreißen können! Na ja: Ist ja noch mal gut gegangen!“
       „ Das ist es ja gerade, was ich dir vorhin klar machen wollte!“ erklärte Dietbert. „Der alte Adalbert hat da nämlich eine Möglichkeit gefunden ein hoch explosives Gemisch aus Schwarzpulver, Salpeter und noch so ein paar geheimen Ingredienzien in eine Lehmmasse zu bringen, die man, mit Leinen umwickelt, ohne Gefahr transportieren kann! Das Ding kann sogar hinfallen und explodiert nicht! Doll! Was?“
        „ Hm? Und wie bringst du die Bombe dann zur Detonation, wenn sie auf Erschüttrungen nicht reagiert?“ wunderte sich Randolf.
       „ Ganz einfach! Siehst du die Kordel hier heraus hängen?“
       „ Ja, sehe ich.“
       „ Nun, das ist nicht einfach nur eine Kordel, die durch nachlässiges Umwickeln vielleicht hier so herumhängt – nein! Das ist eine Zündschnur, die der alte Adalbert mit Salpeter getränkt hat! Du steckst die Schnur an, wartest, bis sie deutlich brennt und wirfst dann die Bombe auf den Gegner!“
       „ Und dann explodiert sie sofort?“
       „ Nicht unbedingt“, räumte Dietbert ein. „Wir haben bereits ein paar Versuche gemacht... - na ja... - manchmal klappt’s halt nicht und die Lunte geht wieder aus...“
       „ Und dann?“
       „ Nichts! Was soll schon sein? Dann explodiert sie halt nicht!“
       Randolf verzog zweifelnd das Gesicht.
       „ Aus dem Grund habe ich ja auch mehrere davon dabei!“ erklärte Dietbert.
       „ Und wenn unsere Gegner die Dinger aufheben und zurückwerfen?“ wollte Lothar wissen.
       „ Machen die nie! Erstens kennen die so etwas überhaupt nicht und zweitens: Wer so was kennt, hebt das nicht auf, sondern sieht zu, dass er Land gewinnt! Ist doch klar!“
       „ Also gut!“ war Randolf überzeugt. „Gib her! Dann wollen wir den Kerlen mal gehörig einheizen!“
       „ Ganz deiner Meinung!“ rieb sich Dietbert diebisch die Hände und fing an die unscheinbaren Kugeln zu verteilen.
       Jeder der Jungs hatte jetzt so eine Bombe in der Hand und versuchte die Lunte daran in Brand zu setzen. Lothar hatte als erster Erfolg.
       „ Sie brennt!“ schrie er hysterisch. „Sie brennt! Was soll ich jetzt tun?“
       „ Schmeiß das Ding weg, Mann!“ blökte ihn Dietbert panisch an.
       Lothar wusste nicht wohin damit und stieg von einem Fuß auf den anderen, wobei er die brennende Bombe wie eine heiße Kartoffel von einer in die andere Hand wandern ließ. Dietbert sah dem hilflosen Lothar mit entsetzt aufgerissenen Augen, starr vor Schrecken, zu: „Schmeiß, du Hornochse! Schmeiß!“
       Randolf behielt die Nerven, sprang zu Lothar, entriss ihm das Ding und schleuderte es zwischen die verkokelten Balken des ehemaligen Haupttores der Burg.
       Es dauerte nur Bruchteile von einer Sekunde und es gab einen gewaltigen Rums! Holz splitterte, Schweine quiekten angsterfüllt in der Burg, Qualm stieg empor und jede Menge Staub rieselte auf sie herab, sodass sie sich alle drei einem kräftigen Hustenanfall erwehren mussten.
       Dietbert war begeistert, klopfte sich den Staub aus der Kleidung und feuert die anderen an: „Gleich noch eine! Denen wird hören und sehen vergehen!“
       Randolf war bereits

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